Ich war eigentlich ein Mensch, der nicht gern offen zeigte, was er fühlte, zumindest wenn es um so etwas wie Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit ging. Fröhlichkeit konnte ich gut zeigen, wenn ich sie denn mal empfand und eigentlich war Jimin der einzige, der mich fröhlich machen konnte.
Aber heute Nacht hatte er wieder eine Wunde aufgerissen, die wir beide eigentlich nie wieder ansprechen wollten. Ich wusste zwar, dass meine Vergangenheit immer ein Teil meines Lebens sein würde, aber trotzdem versuchte ich sie so gut es ging zu verdrängen.Jimin selbst konnte nicht unbedingt etwas dafür, denn er redete manchmal schneller als er nachdachte und deshalb nahm ich ihm das auch nicht übel. Jedoch konnte ich ihn jetzt für die nächsten Stunden nicht ertragen und hatte ihn aus diesem Grund für diese Zeit aus meiner Wohnung verbannt.
Geschlafen hatte ich dank ihm zwar in dieser Nacht, aber es war ein unruhiger Schlaf gewesen, geplagt von Albträumen über meinen Vater. Niemanden auf dieser Welt hasste ich so sehr wie ihn, aber das war meiner Meinung nach das Schicksal, das ich mit mir herumtrug.Familie blieb nun einmal Familie und Blut war dicker als Wasser.
Ich konnte mich also so weit von ihm entfernen, wie ich wollte, ihn so wenig wie möglich kontaktieren, wie ich wollte, aber er würde immer irgendwie zu mir gehören. Und ich zu ihm. Das war die Tatsache, die meine Situation dann immer so schlimm machte - die mir zeigte, dass ich niemals wirklich frei sein würde.
Ächzend richtete ich mich von meinem Sofa auf, auf dem ich bis eben gelegen und teilnahmslos auf meinen Fernseher gestarrt hatte. Manchmal fragte ich mich, wie Menschen den ganzen Tag davor sitzen konnten und es dann auch noch unterhaltsam fanden. Bereits nach zwei Minuten war mir das Gelaber dieser ätzenden Moderatorin auf den Sack gegangen, aber etwas anderes konnte ich gerade nicht machen.
Zum Lesen fehlte mir aktuell definitiv die Konzentration und somit auch zum Lernen, obwohl ich es nötig hatte. Ich hatte zwar kein Problem mit meinem Studium und ich erfüllte auch weiterhin die Anforderungen meines Stipendiums, doch gerade als Stipendiat konnte ich nicht genug können. Aber die ganze Zeit plagten mich Bilder meiner Erinnerungen in meinem Kopf, die ich am liebsten wieder dort herausbekommen würde.
Aber Erinnerungen ließen sich nicht einfach löschen.
Seufzend ging ich dann in meine Küche und öffnete dort meinen Kühlschrank, stellte dann aber mit einem erneuten Seufzen fest, dass er leer war. »Ich muss wohl einkaufen...«, murmelte ich mir selbst zu und hatte eigentlich keine Lust auf die Außenwelt, aber mein Magen sah das aktuell gerade wohl anders. Einmal kurz rieb ich mir nachdenklich über den Bauch, machte aber dann auf dem Absatz kehrt und schaltete im Vorbeigehen den Fernseher aus, nur um dann zur Tür zu gehen und in meine Schuhe zu schlüpfen.
Für eine Sekunde warf ich noch einen Blick auf meine Jacke, schüttelte dann aber den Kopf und schnappte mir meine Schlüssel. Es würde schon nicht so kalt draußen sein und der Supermarkt war immerhin um die Ecke. Beherzt zog ich dann meine Tür auf und hob dann meinen Blick von meinen Füßen, erstarrte dann aber, als ich eine Person vor meiner Tür sah, die wohl gerade klopfen wollte.
»Jeongguk?«
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𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓
Fanfiction»I got the key to your heart and I would keep it 'til the end in my hand. Even if I would die.« ✧══════•❁❀❁•══════✧ Boy x Boy Smut: Top!Jeongguk Normal Life/Fantasy AU ✧══════•❁❀❁•══════✧ Start: 10.07.2018 Ende: 16.12...