자물쇠 103✦Tae

2.5K 336 25
                                    

Auch wenn Jeongguk recht haben könnte und wir dadurch meinen Vater loswurden, gab es in mir weiterhin den skeptischen, unsicheren Teil, welcher noch nicht so ganz an ein gutes Ende glaubte. Wenn man so aufwuchs wie ich, dann glaubte man nicht mehr an ein Happy End, sondern versuchte den Moment so besonders wie irgend möglich zu machen.

Allerdings hatte er es doch ein wenig geschafft, mich mit seinem Optimismus anzustecken, sodass wir im Endeffekt doch tatsächlich vor meinem alten Wohnhaus standen. Mein Herz hämmerte mir wie verrückt gegen die Brust, denn dass ich dieses Gebäude fluchtartig verlassen hatte, war unzählige Jahre her, aber Jeongguks Hand in meiner gab mir doch tatsächlich Sicherheit.

»Tae, denk dran, ich bin bei dir, okay?«, hauchte er mir ermutigend in mein Ohr und platzierte noch einen Kuss darunter, bevor er schließlich den ersten Fuß nach vorn setzte. Aber noch konnte ich mich nicht dazu durchringen, ihm zu folgen und blieb deshalb regungslos auf der Stelle stehen. Wieder bewies Jeongguk eine Engelsgeduld, denn dass wir uns zu diesem Schritt entschieden hatten, war bereits wieder einige Tage her gewesen. Aber ich konnte nicht für immer davon laufen und mein Vater würde uns sowieso früher oder später belästigen.

Also kamen wir ihm einfach zuvor und suchten ihn in seiner Wohnung auf. An dem Gebäude selbst hatte sich äußerlich überhaupt nichts verändert, doch erwartet hatte ich das auch nicht. Meine eigene Wohnung lag zwar schon in einem echt ranzigen Viertel, aber dieses hier sprengte jeglichen Rahmen. »Tae, geht's?«, hörte ich meinen Freund dann irgendwann leise fragen und blinzelte einmal, bevor ich ihm mit einem Nicken antwortete.

Jeongguk lächelte zufrieden und streichelte einmal sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken, bevor er dann wieder losging. Dieses Mal folgte ich ihm und wir betraten das wirklich widerlich stinkende Wohnhaus. Ich rechnete es dem Jüngeren hoch an, dass er diesen Zustand nicht kommentierte, aber wahrscheinlich war er dafür einfach viel zu gut erzogen.

»Welches Stockwerk?«, erklang wieder leise seine melodische Stimme und ich sah ihn von der Seite an. »Das 3.«, antwortete ich und er nickte verstehend, während wir begannen die Treppenstufen nach oben zu steigen. Mit jeder weiteren wurden meine Füße und Beine schwerer und in mir schrie alles danach, Jeongguks Hand loszulassen und diesen Ort wie damals wieder zu verlassen.

Aber ich wollte nicht mehr davonrennen, sondern gemeinsam mit meinem Freund in die Zukunft sehen. Er würde mich nicht allein lassen, das war mir mittlerweile bewusst und es gab mir ein unglaublich sicheres Gefühl. Somit kam es dann, dass wir schließlich trotz meines inneren Konfliktes vor der alten, hölzernen Haustür der Wohnung meines Vaters standen. Mein Freund nickte mir noch ein letztes Mal lächelnd zu, bevor er dann seine Hand hob und schließlich dagegen hämmerte.

✧✦✶✦✧ ━━━━ ✧✦✶✦✧

Der Teaser der neuen Story ist online. 👏🏻
Sagen wir hallo zu Euphoria~ 💙

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜 𝐒𝐡𝐨𝐩│ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt