Wieder mal ein Nachmittag bei Miriam

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Und nach kurzer Fahrt erreichten wir Miriams Haus. Wir stiegen aus und Finn Klingelte. Nach wenigen Augenblicken wurde die Tür von Miriam geöffnet, sie strahlte, als sie uns sah. Hallo, da seid ihr ja, kommt doch rein." Ich umarmte Miriam „Hey Miriam, wie geht's dir?" Sie lächelte und sagte, „och, jetzt wieder gut, mir war so langweilig! Ich habe bei einigen Leuten angerufen, aber keinen erreicht. Und heute Morgen war ich bei verschiedenen Ärzten, und habe die diversen Untersuchungen über mich ergehen lassen." Wir gingen ins Wohnzimmer, und begrüßten dort auch Gerda und Kirsten. Dann setzten wir uns alle und Kirsten erzählte uns die letzten Ereignisse. „Nun, dann hat sich meine Vermutung doch bestätigt," sagte Claudia, „und die Krankengymnastik wird dir sicher auch helfen, Miriam." Und Miriam sah mich grinsend an, „fällt dir nix an mir auf?" Ich sah sie nochmals genauer an und überlegte. „Ähäh, doch, du hast wieder deine Jeans an und ahah, deine Haare sind so, wie früher! Oder habe ich etwas übersehen?" Miriam lachte, „nein, Christoph, hast du nicht. Und ja, ich habe mir heute mal meine Lieblings Jeans angezogen, ich wollte doch mal wissen, ob ich sie auch über einer Windel tragen kann." „Und?" fragte ich. „Ja, schau doch selbst." Sie stand auf und drehte sich vor mir, um ihre eigne Achse. Ich schaute genau hin, dann meinte ich „hmmm, da ich weiß, dass du eine Windel drunter trägst, kann man sie erahnen. Aber wenn ich es nicht wüsste, fällt sie nicht weiter auf. Und ist sie nass? Oder hast du sie grade neu angezogen?" Sie drehte sich zu mir um und lächelte, „nee, die ist schon wieder nass, aber ich denke, die hält noch was aus." Kirsten meinte, „also als deine Windel heute Mittag voll war, hat sich in der Tat eine Beule an deinem Po abgezeichnet. Aber ich gebe Christoph Recht, im Moment fällt sie wirklich kaum auf. Und wenn sie trocken ist, sowieso nicht." Miriam wirkte erleichtert und setzte sich wieder neben mich. Ich legte ihr meinen Arm um die Schulter und sie rutschte näher an mich ran. „Du bist äußerlich gesehen, wieder ganz die Miriam, die ich kenne." Sagte ich. Sie legte ihren Kopf schief und meinte: „ist das jetzt ein Kompliment oder soll ich doch lieber wieder Röcke und Blusen tragen und mir Zöpfe ins Haar machen?" Ich piekte ihr meinen Finger in ihre Seite „Aua!" sagte sie „Fass es auf, als was es gemeint war, ich finde, dass dieser Stil eher zu dir passt, als ein Rock. Das heißt nicht, dass du damit nicht auch süß ausgesehen hast. Aber es passt eben nicht zu dir." „Also, Christoph, wenn ich nicht wüsste, dass du längst vergeben bist, dann würde ich dir jetzt um den Hals fallen. Für deine netten Worte. Aber, .... das fände Katja wohl nicht so gut, oder? Und dann noch vor Zeugen!" lachte sie. „Hmmm, das mag wohl so sein, aber was ist mit dir und Lukas?" flüsterte ich ihr ins Ohr. Jetzt wurde sie doch leicht rot im Gesicht. „Ja, das ist so eine Sache, ich habe Lukas heute angerufen, aber leider habe ich ihn nicht erreicht. Und noch sind wir ja nicht zusammen." „Ach Miriam, das wird schon noch klappen, er schien dich ja ganz nett zu finden. Probiere es doch noch mal heute Abend! Vielleicht war er Fußball spielen oder mit Freunden unterwegs." Munterte ich sie auf. „ach, und noch ein Tipp, mach du den ersten Schritt, du weißt schon, die Jungs trauen sich nicht bei dir." Sie sah mich an, „ähäh, hättest du dich getraut ...?" „Nun, nach unserem gemeinsamen Windel-Wochenende möglicherweise schon, aber davor definitiv nein. Aber du bist auch nicht mein Typ! Aber als gute Freundin bist du wirklich super und man kann sich prima mit dir unterhalten. " „Danke Christoph, für deine ehrliche Antwort! Und ja, ich wäre sehr gerne eine gute Freundin für dich." Und jetzt war es an mir, rot zu werden. Sie kicherte, „"na, wie ich sehe wäre damit unsere Beziehung zu einander geklärt."

Sie löste sich von mir und stand auf, „Ich brauche jetzt mal eine neue Windel." Und sie sah in die Runde. Claudia, Kirsten und Gerda unterhielten sich auch sehr angeregt, die haben von unserem Gespräch sicher nichts mitbekommen und auch Nicole und Finn saßen dicht gedrängt beieinander und flirteten. Da die Erwachsenen überhaupt nicht auf Miriams Wunsch reagierten, stand ich auch auf, nahm ihre Hand und zog sie mit mir Richtung Treppe. „Als dein bester Freund, ist es mir natürlich ein Bedürfnis, deine Windel zu wechseln." Sagte ich zu ihr. „Oh, das ist wirklich sehr lieb von dir Christoph. Und bei dieser Gelegenheit zeige ich dir auch gleich mein altes – neues Zimmer." „Ja, das kannst du gerne machen, nachdem ich dich trockengelegt habe, ich erinnere mich noch daran, wie besorgt du über deinen Teppich warst, als ihr mir eine Windel angelegt habt." Wir waren nun im Wickelzimmer angekommen. Dort zog sie ihre Jeans und die Gummihose herunter und legte sich auf den Wickeltisch. Ich öffnete gekonnt ihre wirklich inzwischen schon sehr nasse Windel, machte sie wieder gründlich sauber, cremte sie ein und legte ihr schließlich eine neue Windel an. Dann zog sie ihre Gummihose und die Jeans weder hoch. Das Ganze dauerte keine 2 Minuten. Wir gingen dann in ihr Zimmer. Jetzt bekam ich doch noch eine herzliche Umarmung und einen Kuss von ihr. „Danke, Christoph" und sie lächelte wieder ihr bezauberndes Lächeln. Ich ließ mich auf ihrem Teppich nieder und sah mich in ihrem Zimmer um, sie setzte sich neben mich. „Ja, es ist alles so, wie ich es von vorher kenne. Selbst deine Plattensammlung ist noch da. Und ich blätterte die Alben durch. „Hast du inzwischen ein neues Album?" Sie rutschte neben mich fischte ein neues Album von De Pache Mode heraus. „Hier! Die ist neu!" Ich besah sie mir, „wollen wir mal reinhören?" fragte ich. Sie nahm mir die Platte lächelnd ab und legte sie auf den Plattenspieler. Wir saßen nebeneinander und lauschten der Musik. Dann fragte sie: Ähäh, und wie ist es jetzt so für dich, ohne deine Katja? Wie lange seid ihr nun schon zusammen?" „Nun, als ich heute Morgen erwachte, war es doch komisch, ich hatte plötzlich so viel Platz im Bett und ich habe sie natürlich vermisst. Na ja, während des Tages habe ich mich irgendwie ablenken können, aber heute Nacht werde ich sie bestimmt wieder vermissen. Und wir sind jetzt zwei Monate zusammen und waren seither nie getrennt. So rückblickend ist es irgendwie seltsam. Aber entweder war ich bei ihr, oder sie war bei mir. Und es fühlte sich ganz normal an. Ich kann mich an keinen Streit erinnern, oder dass wir uns auf die Nerven gegangen sind. Sie war einfach da, wie meine Schwester oder meine Eltern einfach da sind. Und doch ist es doch etwas anderes. Es ist eben schwer zu beschreiben." Miriam lauschte mir aufmerksam, dann sagte sie „Du erstaunst mich immer wieder neu. Und ich bin beeindruckt von deiner ehrlichen Beschreibung und dem Tiefsinn deiner Worte. Ich denke, du wolltest mir einfach sagen, dass du Katja liebst. Denn dies kam wohl der Umschreibung von Liebe sehr nahe." „ja, da hast du Recht. Ich hätte dir nur ein Satz als Antwort geben können. So nach dem Motto: Ich habe mich in Katja verliebt und liebe sie einfach so, wie sie ist --- und fertig!" Miriam überlegte, „nee," sagte sie leise, „deine ausführlichere Antwort gefiel mir besser. Und denkst du, dass Katja ebenso empfindet, wie du?" „Hmmm, das hoffe ich jedenfalls. Sicher sie hat mir oft gesagt, dass sie mich liebhat, dass ich ihr natürlich auch mehrfach gesagt habe. Aber wenn ich jetzt mal darüber nachdenke, dann hatten Katja und ich bisher noch kein so tiefgehendes Gespräch, wie wir beide jetzt." Nun legte Miriam ihren Arm um mich und zog mich dadurch näher an sie ran. „Ahah, ich wünsche dir sehr, dass du auch bald mal ein solches Gespräch mit Katja führst. Aber vielleicht ist es ja einfacher, solche Gespräche mit jemanden außenstehenden zu führen, als mit demjenigen, den man liebt." Ich dachte darüber nach. „Ja, Miriam, das mag wohl sein, aber solche Art Gespräche kann man nicht mit jedem führen, dafür bedarf es wohl einen besonderen Draht zueinander." Sie lächelte, „und diesen besonderen Draht scheinen wir beide zu haben. Denn das ist ja nicht unser erstes tiefgehendes Gespräch. Erinnerst du dich an das Gespräch, dass wir im Garten von Katja führten, bei dem Katja tief und fest geschlafen hat?" Ich erinnerte mich daran, „ja, und als Katja erwachte und fragte, ob sie etwas verpasst habe." „Genau daran dachte ich jetzt auch." Meinte Miriam.

Christoph und KatjaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt