Katerstimmung

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Am Sonntag erwachte ich gegen 10 Uhr. Mein Kopf tat mir weh, aber ansonsten ging es mir wieder gut. Ich fühlte nach meiner Windel, nass, na klar, dachte ich. So viel, wie ich gestern getrunken habe, wundert es mich nicht. Ich stand auf und ging ins Bad. Erstmal duschen dachte ich, dann wird es wieder. Ich entledigte mich also meiner Windel und stellte mich unter die Dusche. Und wirklich, die tat mir gut. Zuerst duschte ich lau warm, anschließend kalt und zum Schluss wieder warm. Eben noch Zähneputzen, anziehen und frühstücken. Denn ich verspürte bereits wieder Hunger.

Als ich aus dem Bad kam. Begegnete mir Nicole auf dem Flur. Sie ist auch gerade aufgestanden und wollte ins Bad. Sie grinste, als sie mich sah.
„Guten Morgen Christoph! Was machst du denn schonhier? Ich dachte, du bist auf Tanjas Geburtstag? Oder zumindest bei Katja! – Schade und ich dachte, ich hätte heute einen Bruderfreien Tag!" Ohne wirklich eine Antwort von mir abzuwarten lief sie schnell in Richtung Bad und schloss hinter sich ab. Ich schüttelte meinen Kopf und verschwand in meinem Zymer. Dort zog ich mich an und ging in die Küche. Mama und Papa saßen noch am Frühstückstisch.
„Guten Morgen Christoph!" sagte Mama fröhlich. „na, wie geht es deinem Kopf?"
„Hm, tut etwas weh!" erwiderte ich und setzte mich an den Tisch.
Mama grinste, „beschied dir recht, das nächste Mal trinkst du einfach nicht mehr so viel Alkohol! Der ist nämlich gar nicht gut, für dich!"
„Ja, danke Mama, ich werde es mir merken!" erwiderte ich frech, und bestrich mir ein Brötchen mit Nutella. Mama goss mir Kaffee ein.
„Hier, der wird dir helfen!"
Nun erschien auch Nicole in der Küche. „Mama!" rief sie, „was macht denn Christoph schon hier?"
Mama lächelte, „das soll er dir selber erzählen, wenn er das möchte!"
Nicole sah mich herausfordernd an, „Und? Habt ihr euch gestritten? Oder hat dich Katja wieder rausgeschmissen?"
„Nein!" knurrte ich, „nichts von allen! Und es geht dich auch nichts an!"
Sie zog ihre Augenbrauen hoch, zuckte mit den Achseln, „nun, dann eben nicht! – Gib mir doch mal bitte das Nutella, Christoph!"
Ich schob ihr das Glas hin. Nun bestrich sich Nicole ihr Brötchen und schielte immer wieder zu mir rüber. Soll sie doch, dachte ich, von mir erfährt sie nichts.

Nach dem Frühstück verzog ich mich wieder in mein Zimmer. Jedoch schnappte ich mir vorher noch das Telefon. Ich wollte ja nachher Katja anrufen. Musste ja unbedingt wissen, wie es ihr geht. Und ob sie ebenfalls eine entsprechende Standpauke über sich ergehen lassen musste. Gegen 12 Uhr rief ich schließlich bei Katja an. Zunächst meldete sich ihre Mutter.
„Hallo Brigitte! Ich bin es, Christoph! Wie geht es Katja?"
„Ach, hallo Christoph!" antwortete sie freundlich, „na, das soll sie dir schon selbst erzählen! Ich glaube aber, dass sie nicht so eine gute Nacht hatte. Sag mal, was habt ihr da bloß alles getrunken? Katja war ja vollkommen betrunken! Ich finde, dafür seid ihr noch etwas zu jung, das ihr euch so die Kante gebt!"
„Ach, ich hatte nur vier bis fünf Bier und diesen Cocktail getrunken. Aber die Mädchen haben etliche Prosecco getrunken."
„Ja, das erklärt zwar alles, aber verspricht mir, dass ihr sowas nicht so schnell wiederholt!"
„Bestimmt nicht!" versprach ich kleinlaut.
„Okay, wir werden es ja sehen. Also gut, Christoph, ich gebe dir jetzt mal deine Freundin."

Wenige Augenblicke später hörte ich Katjas vertraute Stimme.
„Hallo mein Schatz! Wie geht es dir?" sagte sie dabei klang ihre stimme irgendwie noch etwas müde.
„Hallo süße, ach, es geht langsam wieder, heute Morgen hatte ich noch etwas Kopfweh und einen leichten Kater."
„ja, schön für dich! Ich habe mich letzte Nacht mehrfach übergeben müssen und meine Windel war nicht nur nass, sondern auch voll. Zum Glück hat mich Mama heute Morgen wieder sauber gemacht. Aber ich liege noch im Bett, mir dreht sich immer noch alles, wenn ich mich aufsetze. Ja, und Mama war richtig sauer. Für mich sind weitere Partys gestrichen. Außerdem soll ich heute, den ganzen Tag im Bett bleiben. --- Na ja das ist mir auch ganz recht so, wäre heute ehe, im Bett geblieben."
„Du arme Katja, hoffentlich geht es dir morgen wieder besser! Ja, meine Mama war ebenso sauer, und auch für mich sind weitere Partys gestrichen. Bloß gut, dass unsere Geburtstage für dieses Jahr schon alle durch sind. So kann ich gut damit leben."
Katja lachte, „Wäre ja nicht auszudenken, wenn die nächste Party ohne uns stattfinden würde. Ja, morgen ist wieder schule. Und es ist Mama egal, wie es mir morgen geht. Ich muss auf jeden Fall zur Schule gehen. Sie meint, wer feiern kann, der kann auch zur schule gehen."
„Ja das waren auch Mamas Worte. Aber mir geht es ja schon wieder gut!"
„Mir aber noch nicht! Und wenn ich morgen wieder fit sein soll, lass mich noch etwas schlafen! Wir sehen uns dann morgen in der Schule. Tschüss, mein Schatz!"
„Okay, Katja, bis Morgen und gute Besserung! Tschüss!"
Dann legten wir beide auf. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Musik hören und fernsehen..

Am Montag klingelte mein Wecker, wie gewohnt um sechs Uhr. Ich stand auf, ging durchs Bad, zog mich an und ging anschließend in die Küche, um zu frühstücken. Ich traf Katja zu meiner Freude bereits im Schulbus, und nicht erst in der schule. Wir fielen uns zur Begrüßung um den Hals und kuschelten uns eng aneinander auf den sitz. Die anderen Schüler schmunzelten darüber und es gab auch den einen oder anderen Kommentar.

In der ersten großen Pause standen wir, wie gewohnt in unserer Lieblingsecke auf dem Schulhof.
Na, wie ist es euch gestern ergangen? Wollte Tanja wissen. Ich musste den ganzen Tag im Bett bleiben, durfte nicht aufstehen. Und Mama hat mir mein Essen ans Bett gebracht und mich gewickelt."
!Das war bei mir nicht anders!" meinte Miriam. „Allerdings musste ich mich selbst wickeln. Meine Mama weigert sich, mich zu wickeln. Ich sei groß, und wenn ich unbedingt Windeln tragen wolle, müsse ich mich gefälligst selber darum kümmern."
„Ich lag ebenso den ganzen Tag mit Kopfschmerzen im Bett, aber meine Mama hat mir netterweise die Windeln gewechselt. Das war auch nötig, denn die waren auch voll!" erzählte Katja.
Sandra nickte, „ja, das war bei mir nicht anders. Also das nächste Mal trinke ich bestimmt nicht mehr so viel Prosecco. Die Kopfschmerzen danach waren echt nervig!"
Tanja wandte sich, uns jungen zu. „Und wie war es bei euch?
„Also, ich bin zwar mit Kopfweh aufgewacht, aber nach dem ich geduscht hatte, ging es mir wieder ganz gut." Berichtete ich. Und Lukas und Tobi schlossen sich mir an. „Selbst Melanie war gestern wieder recht fit! Jedenfalls waren wir nicht, den ganzen Tag im Bett." Erzählte Tobias.

„Aber es tut mir leid, dass es nichts aus unserer Übernachtung geworden ist Das müssen wir unbedingt nachholen. Allerdings dann besser ohne Alkohol!" sate Tanja.
Katja nickte, „ja, aber dann müsst ihr wohl ohne mich und Christoph auskommen. Denn unsere Mütter waren wirklich sauer darüber, dass wir so viel getrunken haben. Uns wurde, bis auf weiteres jegliche Art von Partys untersagt!"
„Ach, meine Mutter hat nichts davon gesagt," meinte Sandra.
„Nein, meine auch nicht!" ergänzte Miriam.
„Na ja," meinte Tanja, „vielleicht liegt es daran, dass Katja und Christoph erst 15 sind. Wir anderen sind alle bereits 16 Jahre."
„Ja, aber weshalb hat denn deine Mutter die Party vorzeitig abgebrochen, Tanja?" wollte Lukas wissen.
Tanja wandte sich ihm zu, „na, weil es uns Mädchen nicht so gut ging, und sie Angst hatte, dass wir ihr ins Wohnzimmer spucken! Und außerdem lagen wir Mädchen doch alle den "ganzen Sonntag im Bett. Und mir ging es echt nicht so gut danach."
„Ich war ebenso froh, die Nacht allein in meinem Bett zu verbringen!" meinte Katja, „ich musste mich zweimal in der Nacht übergeben und hatte dann auch noch meine Windel voll. Stellt euch mal vor, das wäre mir bei Tanja im Wohnzimmer passiert! Nee, also dann lieber bei mir zu Hause!"
Dem stimmten wir alle zu. Leider war nun die Pause wieder um, und wir gingen alle zurück in unseren Klassenraum.

Nach der Schule kam Katja dann wieder mit zu mir. Wir erledigten gemeinsam unsere Hausaufgaben und verbrachten den Nachmittag dann noch mit Musik hören und kuscheln. Nach dem Abendessen wurde sie von Brigitte dann wieder abgeholt. Die übrigen Nachmitttage verbrachten wir ebenfalls gemeinsam. Entweder war Katja bei mir, oder ich war bei ihr. Die Wochenenden verbrachten wir stehts gemeinsam. So vergingen die Wochen, ohne nennenswerte Ereignisse.

Christoph und KatjaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt