6.2 What Have I Done?

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„Celine, jetzt komm schon!" Ich zerrte meine beste Freundin von Caleb in die Richtung des Schulgebäudes. Dabei bekamen wir von der jüngeren Schülerschaft urteilende Blicke zugeworfen.
"Verdammt, ihr Knutschkugeln sieht euch doch in der Mittagspause wieder." Arthur versuchte parallel mit mir Caleb von Celine weg zu bekommen, die heute noch mehr aneinander klebten als in den vergangenen Tagen.
"Aber die Zeit bis dahin ist zu lange." winselte Celine kläglich. Sie versuchte sich schlagend von mir los zu bekommen.
Dabei rannte sie fast einen Neuntklässler um, der uns mental den Vogel zeigte.
Ich handelte sofort und nahm sie in den Schwitzkasten.
"Verliebe dich bloß nicht, sonst tust du deinen Freunden das gleiche an!" warnte ich ihn verzweifelt mit einem Lächeln was ihn nur noch mehr verstören musste.
Eilig rannte er zur Sporthalle, zwischendurch drehte sich fragend zu uns um.
"Verdammt benimmt euch endlich, die Leute gucken schon dämlich!" Fuhr Arthur Caleb zusammen, der sich auf den Boden warf wie ein um seine Julia jammernder Romeo.
"Lass dich auf die Knie fallen und ich schwöre dir, dass du den morgigen Tag nicht mehr erleben wirst!" drohte ich der kreischenden Celine unter meinem Arm. Diese jaulte nach ihrem Romeo wie eine rollige Katze.
"Das ist einfach nur lächerlich. Ihr werft ein schlechtes Bild auf uns Seniors." schnaubte Monty kopfschüttelnd und zog mit einem mies gelaunten Leighton an uns vorbei.
"Aber das ist der einzige Weg die beiden pünktlich in den Unterricht zu bekommen."
Arthur brachte das unglaubliche zustande. Lässig warf er sich Caleb über die Schultern.
Frech grinste er erst zu Monty und dann zu mir.
Ich dagegen blinzelte wie vor den Kopf gestoßen, was dazu führte dass ich einen Moment -in dem ich Arthurs scheinbare Kraft einzuschätzen versuchte -nicht aufpasste.
Celine nutzte meinen Schock.
Sie befreite sich uns meinem Griff und sprang mir mit Anlauf jubelnd auf den Rücken.
"Wenn du mich auch so rein trägst, dann benehme ich mich auch!" plärrte sie. Verstörte und belustigte Augen beobachteten unseren Marsch über den Schulhof.
"Ihr habt sie echt nicht mehr alle." Leighton sah uns alle einen nach dem anderen düster an. Er schüttelte den Kopf und verabschiedete sich ohne ein weiteres Wort mit seinem Rucksack auf dem Rücken und meiner Schultasche auf seiner Schulter in das Gebäude.
Ich hatte sie Leighton in die Hand gedrückt, als ich nach dem klingeln meine beste Freundin von den Schoß ihres Freundes gezerrt hatte, um diese pünktlich in den Unterricht zu bekommen.
Caleb und Celine hatten es für nötig gehalten sich gegenseitig abzuknutschen und das auf dem öffentlichen Hof der High School an dem wer weiß was für Menschen vorbei zogen.
"Ich trage dich die Treppe hoch und du versprichst mir dich in Biologie  nicht dich unter falschem Vorwand auf die Toilette zu schleichen um dich mit Caleb zum rummachen auf dem Gang zu treffen!" verlangte ich streng und mahnend von ihr.
"Du bist nicht meine Mutter, das kannst du mir nicht verbieten!" jammerte sie, als ich sie die Treppen hoch schleppte.
"Bin ich nicht, aber ich kann dir die Mitschriften der letzten Stunden vorenthalten und dich in der Leistungskontrolle nächste Woche auffliegen lassen." erinnerte ich sie konfrontierend.
"Dann besorge ich mir die von jemand anderem." säuselte sie unbeeindruckt.
Ich rollte mit den Augen und setzte sie ohne Warnung vor dem Eingang ab.
Sie quieckte wie ein Meerschweinchen, hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Celine blieb jedoch standhaft und purzelte nicht rückwärts die Schultreppen herunter.
Arthur tat das gleiche mit Caleb, welcher sich vor einem Rückenbruch gekonnt mit seinem Rucksack auf dem Rücken abrollte und in einem Schwung wieder aufstand, knapp vorbei am ersten Treppenabsatz.
"Wo hast du das gelernt?"
Monty, der uns für unsere Parade den Weg freigehalten hatte riss seine braunen Hundeaugen verblüfft auf.
Selbstsicher klatschte Caleb in die Hand und stellte sich selber mit dämlichen Fausthieben in Szene.
"Schwarzer Gürtel in Taekwondo. Fallschule gehört zu den Basics."
Arthur zog spottend eine Augenbraue hoch und Celine bewunderte ihren Freund für seine Erfolge im Kampfsport.
"Hör auf so einen Mist zu erzählen, du hast es nicht einmal bis zum ersten Gurt geschafft, Cal." hob er seinen besten Freund wieder auf den Boden zurück.
Caleb lief vor Scharm rot an.
Monty, Celine und ich lachten über Calebs peinliche Enttarnung.
Wir teilten uns, nach unserem erfolgreich erledigtem Auftrag, Celine und Caleb ohne weitere Komplikationen in die Schule zu befördern, in unsere Kurse auf.
Monty zerrte Celine in seine Richtung, die beherrscht Caleb einen eiligen Abschiedskuss gab.
Arthur und ich hielten Caleb bei uns, damit er nicht wie ein Magnet zu seinem anderen Pol hasten konnte.
"Ihr zwei seid wie rollige Katzen. Das ist nicht mehr menschlich, wie ihr aneinanderklebt." brummte Arthur lachend.
Er nahm seine Hand von Calebs Schulter, der trauernd Celine und Monty nachsah, wobei er versuchte eine schnurrende Katze nachzuahmen.

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