23. If you know they gonna kill you

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"Die Dinger sehen beängstigend echt aus." Überrascht betrachtete ich den Interpol Pass in meiner Hand und schüttelte den Kopf. "Langsam verstehe ich, wieso so viele hinter dir her sind." lächelte ich und tätschelte Domenico die Schulter.
Er grinste breit und stolz auf seine Arbeit und straffte die Schulter. "Denkst du, dass die mich nur zum Spaß jagen, Kaileigh?"
Adriano lachte, doch das amüsierte wich aus seinen Augen, als er auf den Tisch im Speisesaal blickte und sich anspannte.
"Musst du die wirklich bei dir tragen?" fragte er und deutete auf die Waffen, die Domenico wie aus dem nichts vor wenigen Minuten aus seinem Rucksack gezaubert hatte. "Wir müssen echt wirken, Adriano. Das muss leider sein, auch für sie." Domenicos Ton änderte sich zum ernsten und strickt nickte er.
Zögerlich und neugierig streckte ich meine Hand nach einer der Pistolen aus und nahm sie in die Hand.
Sofort zog ich meine zweite dazu, da sie mehr wog, als ich erwartet hatte.
"Und die sind wirklich echt?" harkte ich unsicher nach und betrachtete das schwere und stabile Metall in meinen Händen.
"Sehen die aus wie Spielzeugwaffen?" konterte Domenico mit einer Frage und beantwortete mir, was ich wissen musste.
Ich schluckte und versuchte dennoch das tödliche Ding in meinen Händen so cool und Polizeimäßig zu halten, wie es in Filmen immer aussah.
"Das steht dir überhaupt nicht." Adriano drehte sich weg und hielt sich die Stirn. Er war auch immer noch nicht davon begeistert, dass er uns zu dem Geschäftspartner seines Vaters fahren musste, sobald wir das Festland betreten hatten.
"Also ich finde sie sieht scharf aus mit der Waffe in der Hand. Wie Lara Croft."
Wie Lara Croft sah ich in meinem dunkelblauen Jumpsuit nicht aus und bestimmt auch nicht wie eine Agentin von Interpol.
Hippelig stellte Domenico meine Pose nach und zog in einer fließenden Bewegung sein Handy aus seiner Hosentasche, um mich zu fotografieren.
"Ich schick dir das! Du wirst mich hassen, wenn ich Kaileigh nicht so fotografiert hätte." maßte Domenico sich stolz an und tippte auf dem Display herum.
"Ich hasse dich dafür, dass du sie so fotografiert hast." schmunzelte Adriano und blickte mit einem wehleidigen und einem erstaunten Lächeln zu mir.
"Aber du hast recht. Irgendetwas Actionhaftes hat sie an sich." gestand er sich ein und besah mich mit diesem aufmerksamen und behutsamen Blick, als würde er mich vor aller Action beschützen und nicht reinrennen lassen wollen.
Er trat an Domenico vorbei zu mir und zog mir die Waffe aus der Hand. Ohne mich aus den Augen zu lassen, schleuderte Adriano die Pistole zurück auf den Tisch und legte seine Hände an meine Seiten.
"Ich bevorzuge dich aber dennoch ohne geladene und entsicherte Waffe in der Hand." murmelte er und küsste meine Wange.
Ich schmunzelte und spürte mein Herz schneller schlagen. "Du weißt, außerdem, dass du das nicht machen musst, Kai." redete er mir ein, streiffte mit seinen schmalen Lippen die meinen und ließ mich nicht aus seinem Blick entkommen.
"Wir finden einen anderen Weg, um etwas aus Camillie raus zu bekommen." suchte er nach einem Einfall.
"Und der soll wie aussehen?" Ich legte meine Hände auf seine und küsste ihn nun richtig.
Er erwiderte knapp und wärme wallte in mir auf, doch auch übertrug sich Adrianos Sorge auf mich.
Was wäre wenn dieser Typ Domenico und mir keinen Glaubens schenkte und wir uns in Gefahr brachten. Als aktueller Kopf von Colourfull Investments musste klar sein, dass er in keiner einfachen Wohnung im Stadtzentrum lebte.
Sicherlich hatte er ein ähnliches Anwesen wie Adriano.
"Adriano, wir haben keine zwei Wochen mehr. Wir müssen endlich etwas machen und einen anderen Weg gibt es nicht." flüsterte ich ihm aufbauend zu und drückte seine Hände. "Domenico wird auf mich aufpassen. Uns wird nichts passieren. Zur Not, Domenico vernetzt uns mit seinem Laptop, auf den du ein Auge hast, während wir mit Camillie reden. Sollte es brenzlig werden, rennst du den Laden ein." beschrieb ich unseren Notfallplan scherzhaft.
Ich machte mich ein Stück größer als Adriano und küsste seine Schläfe.
Seine Arme schlossen sich um mich und zogen mich an ihn.
"Ich reiß ihm die Eier raus, solltest du nur einen Kratzer abbekommen." knurrte er und küsste mich fest und voller Sorge.
Ich schloss die Augen und verschränkte meine Hände in seinem Nacken. "Adriano. Uns wird nichts passieren, da bin ich mir sicher." machte ich ihm klar und nickte Domenico zu, dass er in mein Zimmer verschwinden sollte, damit ich ihn etwas unkenntlich machen könnte.
Er lächelte Vorsichtig und zog mit schnellen Schritten vorbei. Zumindest hatte er das vor.
Jedoch blieb er neben Adriano stehen und tätschelte ihm die Schulter. "Wenn du sie gehen lässt oder verletzt, reiß ich dir die Eier aus." murmelte Domenico ihm zu und feixte mich an.
Adriano und ich seufzten, als er aus dem Speisesaal verschwand.
"Wenn er wüsste..." murmelten Adriano und ich gleichzeitig, im Hinterkopf das, was uns in weniger als vierzehn Tagen wieder in Übersee erwartete, was uns in der Realität erwartete.

DeadendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt