9. He said that could be interesting for you

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„Aufstehen, meine Prinzessin. Ich habe das Frühstück fertig." Leightons seidenweiche Stimme kitzelte mich aus meinem leichten Schlaf.
Sein folgender sanfter Kuss auf meine Stirn sorgte dafür, dass ich flatternd meine Lider hob.
Das Sonnenlicht in unserem Schlafzimmer blendete mich, so dass der erste Eindruck nach meinem liebevollen Wecken Leightons zimtiges Aftershave in meiner Nase einnahm.
Ich streckte meine Hand nach ihm aus, während ich mich an das helle Licht gewöhnte.
Mit meinen Fingern strich ich über seine frisch rasierte Haut am Kinn, fuhr dann durch seine, vom duschen feuchten, blonden Locken.
Über meine verschlafene Handlung schmunzelte Leighton, legte seine Hand um meine in seinen Haaren und drückte sie.
"Du siehst aus, als hättest du wirklich gut geschlafen Kaileigh." erkannte er schmunzelnd daran, dass ich mich nicht sofort von ihm wegdrehte oder mich aufführte wie ein kleines Kind, dass am frühen Morgen in die Schule musste.
"Das hab ich sogar, nach letzter Nacht." murmelte ich verlegend Lächelnd und zwinkerte ihm zu.
" Wenn du möchtest können wir das jetzt sofort wiederholen." gurrte er, lehnte sich plötzlich über mich.
Meine Hände fanden erneut den Weg in seine frisch gewaschenen Haare.
Ich zog ihn zu mir herunter und verband unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss, in dem er es schaffte über mich zu klettern und sich links und rechts von meinem Kopf abzustützen.
"Ich glaube das war ein ja." raunte Leighton mir zu. Seine tiefgestellte Stimme versetzte meinen halbwachen Körper in Wallungen, die nicht abnahmen, als seine Lippen über meinen Hals flogen.
Zustimmend seufzend rauschten meine Hände über seinen Rücken zu dem Saum seines dunkelblauen Oberteils.
"Hast du jemals ein nein von mir bekommen, wenn es um Morgensex ging?" brachte ich beiläufig hervor, zog Leighton dabei sein T-Shirt über den Kopf, das eine Welle seines Duschgels mit sich in den Raum brachte.
"Lass mich überlegen."
Seine Zähne kniffen spielerisch in die Haut über meinem Schlüsselbein.
Ich krallte mich an Leightons Schultern fest und zog ihn sehnsüchtig stöhnend näher zu mir herunter.
"Ich glaube nicht, dass du jemals abgelehnt hast." stellte er für sich fest, als ich die Decke unter ihm hastig wegtrat und an seiner Boxershorts spielte, die ihm offensichtlich zu eng wurde. Leighton biss sich auf die Unterlippe.
"Wieso überlegst du dann auch erst darüber?" gurrte ich, zwang ihn in einen leidenschaftlichen und kämpfenden Kuss, spürte prickelnd wie seine feinen Finger über meinen Körper wanderten und mir sinnlich den Verstand raubten, bis mir ein ganz bestimmter Gedanke in den Kopf kam.
"Leighton..." brachte ich unter seinem Tun hervor, wollte weiterreden, doch wurde durch mein eigenes Aufstöhnen unterbrochen als seine Finger an meinem Körper in Richtung Süden abschweiften.
"Was ist, Kaileigh?" brummte er, küsste mich liebevoll auf die Lippen.
"Ist heute Sonntag oder Montag?" harkte ich mit viel Selbstbeherrschung zusammen, da mir die ganze Zeit so ein düsterer Schatten im Nacken saß, dass es sich falsch anfühlte noch immer im Bett zu liegen.
"Das kommt dir jetzt in den Sinn?" Leightons Hand verschwand von meinen Oberschenkeln und ich atmete nervensammelnd aus.
Seine blauen Augen sahen sich suchend in unserem Schlafzimmer um.
"Laut dem Wecker auf deinem Nachttisch ist es kurz nach acht an einem Montag." teilte er mir unangetan mit. „Du hast mir offensichtlich verschwiegen, dass du frei hast, was dich zu einem ganz bösen Mädchen macht." säuselte er mit hochgezogener Augenbraue und wieder dabei mit seiner Hand zwischen meine Beine zu wandern. "Du weißt was man mit bösen Mädchen macht." raunte er meinem Gesicht wieder nahe und wollte dort weiter machen, wo ich ihn eben unterbrochen hatte.
So gern ich seinen Berührungen nachgegeben hätte, ich musste so schnell es ging auf Arbeit.
Schweren Herzens verging mir alle Lust meinen Tag mit sinnlichem Sport zu starten, so dass ich nach Leightons wandernder Hand griff und sie aufhielt.
"Ich habe kein frei. Ich habe verdammtnochmal verschlafen und du hast mich nicht geweckt!" warf ich ihm vor, rollte mich unter ihm hervor und sprang aus dem Bett.
Leighton blickte mir nach, wie vom Blitz getroffen, zog mich an meinem Handgelenk wieder zu sich.
"Was soll das denn jetzt werden? Du kannst doch jetzt nicht einfach aufstehen und mich so zurücklassen. Ich kann doch nichts dafür, wenn du deinen Wecker nicht stellst!" wies er mich in dem selben angepampten Ton zurück, wie ich ihn eben angegangen bin.
Seufzend fasste ich mir in die Haare, erinnerte mich daran dass ich nicht verschlafen hatte.
Mr. Chester hatte mir für Adrianos Fall freie Arbeitszeiten eingeräumt. Mir erschien es in der letzten Woche fremd nicht auf meine gewohnten Zeiten angewiesen zu sein, weshalb ich wie immer aus dem Haus gegangen und wie immer zurück bin.
"Tut mir leid, Leight. Ich habe kein Frei, aber muss später ins Büro" gestand ich, setzte mich auf die Bettkannte und lehnte mich seufzend gegen seine Schulter. „Ich hätte dich nicht so anfauchen sollen." bereute ich außerdem
"Und ich hätte dich nicht so zurück anfauchen sollen." lachte er beschwichtigend, wuschelte mir durch meine langen zerzausten Haare, versuchte mich mit einem verlangenden Kuss dazu zu überzeugen da weiter zu machen, wo wir eben aufgehört hatten.
Doch mir geriet wieder etwas dazwischen, als ich etwas roch, was vermutlich nicht so riechen sollte. "Sind das verbrannte Rühreier, die ich da rieche?" Ich reckte meine Nase wie ein Hund in die Luft und schnupperte erneut, aber der verfremdete Geruch blieb.
Leighton erstarb die Lust augenblicklich, wobei ich ihn diesmal bestimmt unseren Spaß gewährt hätte, solange ich nicht an Adriano denken musste.
Wie eine Rakete sprang Leighton auf, kleidete sich eilig wieder mit seinen Sachen ein und sprintete fluchend in unsere Küche.
Lachend sah ich ihm nach und stand gemächlich von der Bettkante auf.
Meinte Leighton nicht, dass das Frühstück fertig sei?
Doch wie ich ihn kannte, hatte er, typisch für ihn, vergessen den Herd auszudrehen, auf dem die fertigen Eier standen.
Ich tappste Barfuß und mit nichts am Körper zu meinem Teil des Kleiderschranks. Nachdenklich suchte ich mir darin etwas tagestaugliches zum anziehen heraus.
Meine Entscheidung fiel schnell, wie üblich, auf einen großen Pullover von Leighton, zusammen gesetzt mit einer Leggings, bewusst keiner Strumpfhose.
In meinem Outfit schneite ich zu Leighton in die Küche, der mich aus schmollenden Augen von der Arbeitsplatte am Herd ansah, als ich mich an den Tisch setzte.
Mit hängenden Schultern stellte er mir ein säuberlich geräumtes Tablett mit Frühstück vor die Nase.
"Ich habe gegessen, bevor ich unter die dusche gesprungen bin.
Das sollte eigentlich Frühstück im Bett für dich werden." beichtete er mir schwer seufzend.
Leighton setzte sich, anders als sonst, auf den Stuhl neben mich.
Entschädigend tat er sich nützlich und beschmierte mir mein Brötchen.
"Leighton, du weißt, dass ich es nicht mag in unserem Bett zu essen." erinnerte ich ihn vorsichtig, nahm ihm mein Brötchen aus der Hand, um es selber zu belegen.
"Jede normale Frau liebt es." hielt er mir scherzend vor. „Jede normale Frau hätte unser Vorspiel auch nicht unterbrochen, um mich nach dem Wochentag zu fragen." zog er mich noch mehr auf, steckte mir frech die Zunge heraus.
Ich rollte auflachend mit den Augen.
"War ich je normal für dich?" harkte ich streng nach, blickte ihm in seine Engelsaugen.
Leighton tat, als überlege er über meine Frage, die Antwort jedoch lauerte ihm bereits auf der Zunge.
"Angesichts der Tatsache, dass du dich an jedes einzelne Wort aus allen Supernaturalfolgen erinnern kannst, bist du definitiv nicht normal." erkannte er für sich selber, übertrieb damit, dass ich alle aus dem Kopf heraus nacherzählen konnte.
"Aber dafür liebe ich dich." zwitscherte er und klaute sich eilig etwas von dem verbrannten Rührei auf meinem Tablett.
"Ich liebe dich dafür, dass du keine Eier machen kannst." neckte ich ihn und zwickte ihm kindisch in die Wange.
Leighton leierte mit den Augen und grinste dann versaut. „Dafür kann ich mit meinen Eiern bei dir aber etwas ganz anderes machen und das gelingt immer." behauptete er stolz von sich.
Für seinen schlechten Witz entwischte mir ein peinlich berührtes Lachen, bevor ich ihn bat das Radio anzustellen, da ich nicht weiter über das Talent seiner Eier reden wollte.
Während ich Leightons zubereitetes Frühstück zu mir nahm, begann er mich verwundert auszufragen, weshalb ich erst später in die Kanzlei musste.
Ich rang mich dazu ihm wenigstens wissen zu lassen, dass ich für einen sehr komplizierten Fall eigene Arbeitszeiten bekommen hatte, die ich so zurecht legen konnte, wie es mir passte.
"Was ist das für ein Fall, in dem du nicht außerhalb deines Büros herum wuselst und dich für das Recht deiner Klienten stark machst?" hörte Leighton mich im charmanten Ton weiter aus.
Ich seufzte, biss in mein Brötchen und kaute, um Zeit zu schaffen, um mir etwas einfallen zu lassen, dass mich nicht in die Pfanne haute.
Mein schlechtes Gewissen jedoch sah dies als perfekte Möglichkeit an mir die Pistole der Wahrheit auf die Brust zu setzen, die mich qualvoll erschoss, als ich mich weigerte Leighton in Adrianos Fall einzuweihen.
"Ein etwas älterer deshalb muss ich für mich recherchieren und mir die Beweislagen und Beteiligten mit ihren Akten unter die Lupe nehmen, bevor ich anfange mich um mehr zu kümmern." redete ich grob und gekonnt um den brennenden Brei herum.
Leighton wusste, dass er, solange meine Arbeit noch nicht abgeschlossen war, keine weiteren Details von mir weitergereicht bekam.
Er gab sich mit einem nicken zufrieden, bevor er mir anfing von seinen heutigen Plänen zu erzählen.
Doch als ich die Nachrichten im Radio dudeln hörte, legte ich ihm etwas zu auffällig und hektisch die Hand auf den Mund, zwang ihn somit abrupt zu schweigen.
In der Meldung wurde berichtet, dass Metro Tecs seine Zusammenarbeit mit Colourfull Investments ebenfalls in die Luft geschossen hatte, nachdem vor dem Wochenende bekannt wurde, dass Adriano Guilani der einzige Hauptverdächtige an dem Mord seines Vaters sei.
Leighton funkelte mich warnend aus einem Blick an, der verlauten ließ, dass es mir doch scheiß egal sein konnte, was dieser verruchte Mafiaclown verbockt und getötet hatte.
Das musste er nicht aussprechen, dass hatte er mir letzten Freitag selber so gesagt, bevor er wieder das Radio ausgedreht hatte, mit der Absicht das Thema Adriano vom Tisch zu kehren.
"Kaileigh, was soll der Quatsch!" wetterte Leighton unter meiner Hand und nahm sie von seinem Mund. „Das... das interessiert mich." stotterte ich, wich seinem anprangernden Blick aus und fühlte mich Schuldig meinen Verlobten so mies unterbrochen zu haben.
Leighton verschränkte die Arme vor der Brust. „Mehr als dass ich mich um einen Katalog mit Hochzeitslocations kümmern will?" setzte er mir die Pistole auf die Brust, während mir die rettende Idee für meine bisher sinnlosen Ermittlungen kam.
Unter Leightons beißendem Blick sprang ich auf, steuerte geradewegs den Weg in die Wohnstube zu meinem Handy an, um Haylee zu schreiben, dass sie alles mögliche über die Unternehmen in Erfahrung bringen sollte, die bei Colourfull ausgestiegen sind, sowie bekannte Skandale mit dem Unternehmen in der Vergangenen Zeit.
"Kaileigh, ich rede mit dir!" Leighton fegte mir hinter her, versperrte mir mit seinen sperrigen zwei Metern den Weg zurück in die Küche.
"Der Katalog interessiert mich wirklich, Leighton. Aber ich muss etwas für die Arbeit regeln." pflichtete ich ihm bei, blinzelte ihn entschuldigend an.
Schon lange waberte zwischen uns keine solche Spannung mehr in der Luft und wenn dann fiel sie sofort wieder.
"Dann mach das, wenn du fertig mit essen bist. Ich sehe dich in der Woche kaum, weil du nur im Büro hängst." blinzelte er hundeäugig, presste die abgeschossene schlechte Gewissen-Kugel tiefer in mein innerstes.
"Lass mir wenigstens die Stunden am Morgen, in denen wir reden können, wenn du noch wach bist."
Die Kugel in mir gesellte sich in den schmerzenden Knoten zu meinem Magen.
"Außerdem hast du doch keine Eile, wenn du kommen und gehen kannst, wie du möchtest."
Vorsichtig machte Leighton einen Schritt auf mich zu, blickte mich versöhnend an.
"Ich möchte mich wirklich nicht mit dir streiten, jetzt da wir verlobt sind.
Dieses Kapitel haben wir vor langer Zeit abgeschlossen." Leightons aufrichtiger Blick bekam mir nicht gut, doch das versteckte ich hinter einem gemeißelten Lächeln, um mich nicht daran zu erinnern, dass dieses erwähnte Kapitel seinen Weg in mein Leben zurück gefunden hatte.
"Du hast recht." gestand ich mir Wahrheitsgemäß ein. „Ich möchte mich auch nicht mit dir streiten. Da sind wir durch." ging ich auf seine Worte ein, legte ihm mein Handy in die Hand, die er mir reichte.
Erleichtert darüber, dass wir diese Situation gesichert entschärft hatten, oder zumindest das Handy aus meiner Hand, lächelte nun auch Leighton.
Er legte mein Handy in die Höhe unserer Anbauwand, an die ich nur mit einem Stuhl herankam, oder durch seine Hilfe.
In mir fraß sich die gestellte gute Laune durch, obwohl ich Leighton viel lieber dazu gezwungen hätte mir mein Handy wieder zu geben.
"Lass uns wieder in die Küche gehen. Du isst in aller ruhe auf und dann kannst du meinetwegen auf Arbeit." schlug er mir vor, zog mich zu sich in die Arme und küsste meine Wange.
Leighton konnte nicht verstehen, dass ich am liebsten schon vor einer halben Stunde auf Arbeit gewesen wäre, jetzt da offiziell in allen Medien darüber spekuliert wird, ob Adriano wirklich schuldig an dem Tod seines Vaters sei.
Mir saß die Zeit im Nacken und die italienische Polizei wollte mir auch nicht behilflich zur Seite stehen.
"So machen wir das." stimmte ich Leighton zu, küsste ihn auf die Lippen, hielt den Kuss aufrecht um in dem kommenden kribbeln der dieser in mir auslöste, mein Gewissen und meinen Zeitdruck ertrinken zu können.
"Sollte ich nicht zu Müde vom recherchieren sein, dann können wir unseren angefangenen Morgensex heute Abend zu Ende bringen." schlug ich vor, nachdem wir uns dem Kuss entzogen hatten und es mir besser ging.
Leighton ging auf mein Angebot ein. „Abgemacht." murmelte er, verband unsere Lippen erneut zu einem langen Kuss ohne mehr aus ihm schöpfen zu wollen.

DeadendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt