Etwas niedergeschlagen ging ich zurück in mein Büro, wo ich trotzdem das Geschehene fein säuberlich in meinem Notizbuch vermerkte.
"Warum bist du schon wieder hier?", fragte Jimin etwas verwirrt. Ich erzählte ihm, was passiert war. Er hörte mir aufmerksam zu aber mit jedem Wort, das aus meinem Mund kam, sah er noch irritierter aus.
"Als ob die alle so traumatisiert sind. Da war nicht mal Blut am Tatort. Ach ja, es gab wieder keine Spur. Kein Haar, kein Schuh- oder Fingerabdruck, absolut nichts vom Täter. Wahrscheinlich wird man nicht mal irgendwelche Hautreste unter den Fingernägeln vom Opfer finden. Um was wetten wir?"
"Jetzt bleib mal Ernst. Jeongguk meinte, er ruft Miyeon an. Schick sie zu mir hoch, wenn sie mit unseren nutzlosen Zeugen fertig ist", beauftragte ich ihn.
Jimin nickte und verließ wieder mein Büro. Das wir wieder keine Spuren haben ärgert mich wirklich, aber ich habe damit gerechnet. Auch wenn ein kleiner Teil in mir hoffte, dass es nicht so ist. Schließlich spielte sich der Mord auf einer Straße am Tag ab, nicht wieder am gruseligsten Versteck bei Nacht.
Lange grübelte ich nach, suchte nach irgendwelchen Zusammenhängen oder weiteren Hinweisen, aber ich wurde nicht fündig. Hätte mich auch gewundert, wenn schon.
Nach mehreren Stunden gab ich es schließlich auf, doch genau zu dem Zeitpunkt klopfte es an meiner Tür. Cho Miyeon, eine gute Freundin und Helferin, war da und hat sich die Zeugen mal genauer angesehen. Ich stand auf und umarmte sie kurz, schließlich hatten wir uns schon lange nicht mehr gesehen.
"Na wie geht's dir so? Stressig wie immer?", fragte sie aufgeregt.
Ich nickte. "Wir haben noch immer nichts und es macht mich verrückt. Aber was sollen wir machen? Mehr als das Beste können wir nicht geben, ganz Korea hilft mittlerweile bei den Ermittlungen. Aber komm, setz dich", meinte ich und deutete auf den Stuhl auf der anderen Seite meines Schreibtisches. "Kannst du mir irgendetwas über diese Menschen sagen?"
"Tut mir leid, aber nein", sagte sie bedrückt.
Ich sah sie ungläubig an. "Miyeon, du bist eine der besten Psychologen in ganz Seoul, wenn nicht Korea oder sogar weltweit, wie kannst du da nichts wissen? Diese Leute sind wahrscheinlich einfach nur traumatisiert und sonst nichts!" Wütend stand ich auf und lief im Zimmer auf und ab.
"Nein Taehyung, das ist es eben nicht! Ich habe von so etwas weder gehört noch gelesen, geschweige denn so etwas gesehen! Ich habe sie in ein Krankenhaus geschickt, da soll man die auf sämtliche Gifte und so testen. Außerdem sollten die mal deren Gehirne genauer betrachten", erwiderte Miyeon. "Außerdem habe ich ein ungutes Gefühl." Den letzten Teil murmelte sie, sodass ich ihn nur schwer verstand.
"Gut. Du bist die Expertin. Ich kann mit den Leuten nichts anfangen, du kannst sie aber sicher im Auge behalten oder? Auch wenn sie unnütz sind, ich will sie nicht verlieren. Vielleicht finden sie ihre Erinnerungen wieder", gab ich schlussendlich nach.
Meine Freundin stimmte mir zu und verabschiedete sich von mir. Hoffentlich finden die Ärzte irgendetwas, das uns weiterhelfen kann.
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hunted || taegi
Fanfic"Es war schon fast zu ruhig. Normalerweise hörte ich immer irgendwelche Tiere oder Insekten auf dem Weg, doch diesmal war keine Spur davon zu entdecken. Mein Bauchgefühl sagte mir auch, dass etwas nicht stimmte, aber ich konnte nicht sagen, was fals...