60 | caring

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Auf dem Weg redeten wir nicht, aber sobald wir zu Hause waren, erzählte ich ihn vom heutigen Tag.

"Er weiß es", platzte es aus mir.

Yoongis Miene verfinsterte sich leicht. Ich merkte, dass er nicht ganz wusste, ob das nun etwas Gutes war oder nicht. Noch immer war er ziemlich unsicher, wenn es um die Enthüllung seines wahren Ichs ging.

"Keine Sorge, er findet das nicht schlimm. Jimin meinte, wenn ich dir vertraue, kann er das auch", erklärte ich ihm sanft.

Ungläubig sah er mich an. "Echt jetzt?", hakte er nach. Ich fing an, ihm die ganze Geschichte zu erzählen und gespannt hörte er mir zu. Je mehr ich sagte, desto fröhlicher wurde sein Gesichtsausdruck. Es schien ihn genauso beruhigen, wenn nicht sogar mehr als mich.

"Und, was hast du heute so gemacht?", wollte ich wissen.

"Nicht viel. Haushalt und so, hab ein wenig diese eine Fähigkeit geübt, aber die meiste Zeit war ich draußen und hab mit Yeo gesprochen."

"Du und Yeo sind richtig gute Freunde, stimmt's? Er ist auch ein süßer Kater", lachte ich. "Aber welche Fähigkeit?"

"Warte, vielleicht klappt es ja", meinte er und schloss die Augen. Er atmete einmal tief ein und hielt dann inne. Erst geschah nichts, doch dann hörte ich seine Stimme. Sie war in meinem Kopf, sehr leise und undeutlich, trotzdem verstand ich, was er mir mitteilen wollte. "Ich liebe dich", hörte ich ihn sagen.

"Aww ich dich auch", erwiderte ich. Schlagartig öffnete er seine Augen und grinste breit. "Du hast es gehört?"

"Natürlich. Es war ein wenig leise und ziemlich weit entfernt, aber verständlich."

Glücklich klatschte er in die Hände und fiel mir um den Hals. "Du willst gar nicht wissen, wie lange ich daran schon arbeite", erklärte er. Yoongi sah so niedlich aus, dass ich nicht anders konnte, als ihn zu küssen.

"Ich bin stolz auf dich", meinte ich lächelnd.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht bedankte er sich und schmiegte sich an mich. Für eine Weile verharrten wir in dieser Position, bis er sich von mir löste und meinte, er würde mir etwas zu Essen machen. Er sorgte so sehr für mich, dass ich mich gar nicht zur Wehr setzte, denn eigentlich hatte ich überhaupt keinen Hunger. Was hatte ich getan, dass ich so jemanden wie ihn verdiente? Yoongi war schlichtweg zu gut für mich.

Währenddessen ging ich duschen und zog mich um. Sobald ich fertig war, wurde ich auch schon zum Essen gerufen. Natürlich schmeckte die Suppe, welche er für mich gemacht hatte, wieder fabelhaft. "Wie machst du das bloß?"

"Ich hatte einfach viel Zeit zum Üben", antwortete er mit den Schultern zuckend. War ja eigentlich auch logisch.

Nach dem Essen schauten wir gemeinsam Fern. Yoongi saß auf der Couch, während ich mit meinem Kopf auf seinem Schoß lag. Zärtlich fuhr er mir durch die Haare, so wie er es immer machte. Er liebte das, auch wenn ich nicht ganz verstand warum. Ich beschwerte mich aber nicht, denn es war ziemlich angenehm.

Kurz bevor ich einschlief, stand ich auf, schaltete den Fernseher ab und zog meinen Freund an der Hand mit in unser Schlafzimmer. Erschöpft schmiss ich mich ins Bett und kuschelte mich wieder an meinen Freund, ehe ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt