50 | no softie

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Taehyungs point of view

Es tat unheimlich gut, sich einmal richtig auszuweinen, vor allem fühlte ich mich in Yoongis Armen sicher und geborgen. Trotzdem fühlte ich mich auch so, als hätte ich ihn hintergangen, denn für einen Moment glaubte ich Seokjin. Aber wenn er recht haben sollte, warum fühlte sich das alles so real an?

Als könnte er meine Gedanken lesen, flüsterte er: "Ich hoffe du weißt, dass ich nicht mit dir spiele."

Etwas verwirrt sah ich ihn an, also drückte er einen Finger gegen meine Stirn und plötzlich wurde alles schwarz. Aber ich hörte Stimmen, Jins und meine um genau zu sein. Es war der Streit von vorhin. Eine dritte Stimme kam dazu, sie war in meinem Kopf und hörte sich nach Yoongi an. Ich war also in seinem Körper gefangen, er zeigte mir seine Sicht.
Es war spannend zu hören, was er dachte, aber irgendwie war es auch gruselig, schließlich konnte ich mich nicht bewegen.

Als der Part kam, bei dem Seokjin ihm vorwarf, dass er nur mit mir spielen würde, nahm ich das locker hin. Doch dann hörte etwas, wie ich noch nie gehört hatte. Yoongis Gehör war einfach unbeschreiblich gut und detailliert, im Hintergrund hörte ich zum Beispiel unsere Herzen schlagen. Aber das tat nichts zur Sache, das wirklich wichtige in dem Moment war mein Zweifel, den ich zu dem Zeitpunkt gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Das Gefühl, das ich beziehungsweise Yoongi fühlte, war von purer Ehrlichkeit umhüllt. Wie konnte ich überhaupt an ihm zweifeln?

Sobald ich wieder aus dieser Trance aufwachte, atmete ich erst einmal tief ein und aus bevor ich ihn ansah. "Es tut mir leid", wisperte ich.

"Muss es nicht, ich verstehe dich ja", meinte er mit seiner rauen aber dennoch sanften Stimme.

Ich richtete mich so auf, dass ich ihm direkt ins Gesicht sehen konnte und schlang meine Arme um seinen Hals, während seine Hände auf meiner Hüfte ruhten. "Du weißt ich liebe dich, aber ich finde deine Denkweise ganz schön blöd", sagte ich.

Er zog seine Augenbrauen hoch. "Was hast du gegen sie?", wollte er wissen.

"Ich mag nicht, wie du über dich selber denkst. Müssen wir ändern", erklärte ich. "Aber ich finde es schön, dass du mich einfach so in deinen Kopf lässt."

"Das ist nur gerecht, schließlich sehe ich sonst immer alles, was du machst. Außerdem habe ich vor dir nichts zu verstecken."

"Bist du dir da sicher?", hakte ich grinsend nach.

Zur Bestätigung zog er mich nur noch näher an sich als sowieso schon und küsste mich leidenschaftlich. Diesmal war es ein Kuss der verdeutlichte, dass wir beide mehr wollten.

Die Gefühle von vorhin, all die Wut, der Zorn, der Schmerz, alles verschwand wie von Geisterhand. Mein Kopf drehte sich nur mehr um Yoongi und um die Lust, die sich in meinem Körper breit machte.

Mit einem Ruck stand er auf und hob mich hoch, ehe er mich ins Schlafzimmer trug und dort förmlich auf das Bett warf. Grinsend lehnte er sich über mich und küsste mich wieder. Obwohl er wieder seine Maske trug, schimmerten seine fast schwarzen Augen rot und es sah verdammt sexy aus.

Er zog mir mein Shirt aus, für meinen Geschmack etwas zu sanft und unsicher, also drehte ich uns so um, dass ich über ihm lag.

"Versuchst du mich echt gerade zu toppen?", fragte Yoongi mit einem dreckigen Grinsen auf den Lippen.

"Wenn du so ein Softie bist, dann wird das nicht sonderlich schwer", meinte ich, während ich langsam mit meiner Hand unter sein Oberteil fuhr.

"Oh Baby, denkst du wirklich, ich bin ein Softie?", flüsterte er verführerisch in mein Ohr. Ohne Vorwarnung drehte er uns wieder. Bevor er sich an meinem Hals zu schaffen machte, setzte er sich auf meine Hüfte und warf sein Shirt auf den Boden.

"Schon besser", murmelte ich und platzierte meine Hände auf seiner Taille.

Als er sagte, dass er kein Softie wäre, meinte er das ernster als alles andere, aber das kam mir gerade recht. Zwar hinterließ Yoongi einige Spuren an meinem Körper, doch das war mir egal. Das war es wert.

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt