26 | cold

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Zwar fühlte ich mich nach dem Essen wieder etwas besser, dennoch schlief ich wieder ein, bevor Yoongi das Wohnzimmer betrat. Es war ein traumloser Schlaf, aber immerhin erholte ich mich. Als ich wieder aufwachte, lag ich auf der Couch und es war auch noch dunkel draußen. Mein Handy war zu weit weg um nachzusehen, wie viel Uhr wir hatten.

Glücklicherweise saß mein Mitbewohner wieder am gleichen Fleck wie vorher. "Wie spät ist es?", fragte ich verschlafen.

"Sieben nach drei", antwortete er.

Um ehrlich zu sein dachte ich, es wäre später. Aber so konnte ich mich noch einmal für mehrere Stunden hinlegen, doch bevor ich wieder schlafen konnte, meldete sich meine Blase. Ich versuchte aufzustehen, leider klappte es immer noch nicht so gut.

"Leg dich wieder hin", befahl mir Yoongi.

"Muss aufs Klo", murmelte ich. Er sagte nichts, also war es mir wohl erlaubt. Langsam taumelte ich zum Badezimmer hin. Als ich mich im Spiegel sah, erschreckte ich mich ein wenig. War ich bereits tot? Der Anblick war... grauenvoll. Nicht, weil ich mich selbst als hässlich empfand, sondern weil ich so krank und fertig aussah. Meine Haut war verdammt blass, was meine Augenringe nur noch stärker hervorstechen ließ. Selbst meine Haare sahen kraftlos aus.

Nachdem ich meine Blase erleichtert hatte, legte ich mich wieder auf die Couch. Plötzlich wurde mir wieder so schrecklich heiß und ich fing an zu schwitzen. Die Hitze war unerträglich, also zog ich mir mein Shirt aus. Es war mir in dem Moment egal, dass ich nicht alleine war.

"Es wirkt", meinte Yoongi nur. Das hörte sich gut an, aber auf dieses Gefühl konnte ich gerne verzichten. Mein Körper fühlte sich nämlich so an, als würde von innen nach außen verbrennen, so heiß war mir. Ich spürte keinen Schmerz, so wie wenn die Sonne zu lange auf einen scheint und man einen Sonnenbrand bekommt. Es war eher so, als würde man in einer viel zu heißen Sauna sitzen. Egal wie sehr ich mich drehte und bewegte, es wurde einfach nicht besser.

Auf einmal spürte ich, wie eine eisige Kälte von meiner Stirn aus in den Rest meines Körpers drang und sich verbreitete. Als ich nach der Quelle dieser Kälte griff, spürte ich Yoongis Hand auf meinem Kopf. Warum waren seine Hände so kalt? Um ehrlich zu sein interessierte mich das nicht wirklich. Es half mir, nicht den Verstand zu verlieren. Noch nie hatte ich mich so über Kälte gefreut als gerade eben.

"Danke", flüsterte ich.

Wieder schlief ich für wenige Stunden ein. Auch diesmal träumte ich nicht, aber ich fühlte mich so schwerelos. Es war kein normaler Schlaf, ich konnte auch nicht beschreiben warum es sich so anders anfühlte.

Je länger ich in diesem Zustand verwahrte, desto mehr begann ich zu zweifeln, ob dies etwas Gutes bedeutete. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, wurde ich geweckt.

"Hey, du musst das hier noch einmal schlucken", meinte Yoongi in einem sanften Ton, während er mir die Medizin von gestern wieder in die Hand drückte.
Vorsichtig setzte ich mich auf und kippte den Inhalt in meinen Mund. Es war wirklich sehr widerlich, schlimmer wie gestern. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich gestern noch zu benommen war, jetzt konnte ich wieder komplett klar denken.

Immerhin, dann konnte ich Yoongi jetzt einige Fragen stellen.

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt