20 | sleepless

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Träumte ich oder passierte das wirklich? Sicher war ich mir nicht, aber erleichtert. Yoongi begrüßte die drei und... redete mit ihnen? Jedenfalls nicht lange, denn urplötzlich hockte er wieder vor mir.

"Was war das?"

"Sie sind mit mir im gleichen Kurs. Die drei kommen gerade von einer Geburtstagsparty", erklärte er.

"Ich dachte sie wären dein Abendessen? Also zum Glück nicht, aber... "

"Irgendwann vielleicht. Aber das ist der ungünstigste und dümmste Ort um einen Mord zu begehen, zudem stinken sie nach Gin Tonic und ich hasse dieses Getränk. Hab ihnen gesagt, sie sollen nach Hause gehen und viel Wasser trinken."

Verwirrt schüttelte ich den Kopf. "Wie du meinst. Ich geh wieder." Diesmal begab ich mich wirklich in die Küche und machte mir meine Milch warm, welche ich dann mit in mein Zimmer nahm.

Ich blieb kurz stehen. "Du wolltest mich bloß ärgern, stimmts?", wollte ich wissen, woraufhin er gelassen nickte. Mistkerl.

Tatsächlich half mir die Milch beim herunterkommen. Ich konnte meine Gedanken auf andere Sachen steuern, wie zum Beispiel was ich morgen machen werde. Wahrscheinlich einkaufen, ich hab kaum mehr was zu essen da, die letzten Tage und Wochen raubten besonders viel Zeit. Es wäre aber auch möglich, dass ich einfach nichts tat, was aber dumm wäre, weil ich wieder mal ordentlich putzen sollte. Erst wenn ich mit allem fertig war konnte ich mich dem Nichtstun hingeben und irgendwelche Serien schauen.

Bevor ich einschlief stellte ich mir einen Wecker auf viertel vor neun, damit ich Seokjin nicht verpasste. Das waren ungefähr neun Stunden Schlaf die ich mir mehr als verdiente.

Aber natürlich hatte mich meine innere Uhr schon um halb sieben aus dem Bett geschmissen. Das war ja mal wieder genau das, was ich wollte. Einschlafen konnte ich auch nicht mehr, ich lag mindestens eine halbe Stunde wach und wälzte mich in meinem Bett herum, ehe ich wieder aufstand und in die Küche ging.

"Guten Morgen", begrüßte mich Yoongi, der gerade ein Buch las.

"Morgen", grummelte ich.

"Siehst fertig aus. Hoffentlich musst du heute nicht raus, du erschreckst die Kinder."

"Willst du den Einkauf erledigen oder wie?", fragte ich genervt.

"Hab keine Zeit, sonst verpasse ich meinen Kurs", meinte er ohne von seinem Buch aufzusehen.

"Dein Kurs kann mich mal. Ich lass dich nicht unbeaufsichtigt raus. Du wirst mir heute den ganzen Tag lang folgen, ob du willst oder nicht, ist das klar? Wenn's sein muss ziehe ich dich auch an den Ohren mit!" Ich fühlte mich schlecht, dass ich meinen ganzen Ärger und Frust an ihm ausließ, andererseits war er der Grund dafür.

"Wenn du dich so vor den Kindern verhältst, dann lassen sie dich einweisen."

"Zur Hölle mit den Kindern! Hier gibt es keine Kinder!", brüllte ich. Wütend stapfte ich in die Küche und wollte ein Glas Wasser trinken, als Yoongi vor mir stand.

"Ich hoffe du hast dir 'nen Wecker gestellt." Verwirrt sah ich ihn an, doch bevor ich fragen konnte spürte ich einen Finger an meiner Stirn. Ich bekam gerade noch mit wie ich aufgefangen und ins Bett getragen wurde, dann muss ich wohl eingeschlafen sein. Oder war ich etwa tot?

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt