39 | pancakes

129 10 18
                                    

Tatsächlich fing mein Magen an zu knurren und ich beschloss, das restliche Stück Kuchen von gestern zu essen. War ja schließlich nicht mehr viel übrig.

Als ich mein Zimmer verließ, vernahm ich einen süßen Duft der aus der Küche zu kommen schien. "Ich dachte schon du würdest nie kommen", meinte Yoongi.

"Was machst du da?", fragte ich ihn. Mein Kummer schien wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein, es roch einfach zu köstlich hier.

"Pancakes."

"Die riechen fantastisch", sagte ich verträumt. "Kann ich dir irgendwie helfen?"

"Schon gut, danke", winkte er ab. "Wenn du willst, kannst du schon einmal anfangen zu essen. Hab sie ja nicht für mich gemacht."

Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen. Schnell schnappte ich mir einen Teller und Besteck, der Rest stand schon auf dem Tisch. "Danke. Das ist wirklich süß, fast so süß wie diese Pancakes, aber es wäre nicht nötig gewesen."

Yoongi drehte sich um zu mir. "Du hast dein Leben für mich riskiert und ich hätte dich als Dank fast gefrühstückt. Natürlich ist das nötig", meinte er leicht entsetzt. "Auch wenn ich dich gerne gefrühstückt hätte", murmelte er undeutlich.

"Das habe ich gehört."

"Du bist nicht nur süß, du schmeckst auch so. Kann ich doch nichts dafür."

Verstört sah ich ihn an. "Yoongi, du bringst das auf eine ganz andere Ebene und ich weiß nicht, ob du mich wortwörtlich essen willst oder nicht."

"Vorgestern meintest du noch, du stehst drauf, gebissen zu werden", erinnerte er mich mit einer gelassenen Stimme. Zwar gab es einen anderen Grund, warum ich das damals gesagt habe, aber leider stimmte das und er wusste es auch. Lügen waren bei ihm zwecklos, also versuchte ich gar nicht erst, irgendetwas dagegen zu behaupten.

Mit einem zufriedenen Lächeln machte er sich wieder an die Arbeit. Viel Teig war nicht mehr übrig, also gesellte er relativ bald zu mir und beobachtete mich beim Essen. Das tat er oft, eigentlich immer, wenn ich irgendwas vor ihm aß. Vielleicht bemerkte er, dass ich mich leicht unwohl fühlte, jedenfalls drehte er sich und blickte aus dem Fenster.

"Schmecken sie überhaupt?", fragte er etwas verunsichert.

"Echt jetzt? Das ist das Beste, was ich in den letzten Monaten gegessen habe", schwärmte ich.

Zögernd nahm er sich auch einen und probierte ihn. "Naja es geht. Hab schon bessere gegessen."

Ungläubig sah ich ihn an. "Mag sein, dass ich noch nie welche zuvor gegessen habe und es deswegen nicht so beurteilen kann wie du, aber ich bin mir sicher, dass deine Geschmacksknospen eingetrocknet sind."

"Du hast noch nie welche gegessen? Taehyung, was hast du noch nicht gemacht?", wollte er wissen.

"Gute Frage. Ich arbeite eigentlich immer sehr viel, deswegen habe ich kaum Zeit. Aber hey, ich bin weder verhungert, noch bin ich irgendwie krank oder depressiv, also denke ich nicht, dass ich einiges verpasst habe", erklärte ich.

Kopfschüttelnd stand er auf und meinte, er würde duschen gehen. Das passte mir eigentlich ganz gut, so konnte ich noch ein wenig nachdenken. In meinem Kopf wütete ein schlimmer Sturm und ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, damit er aufhörte. Deswegen beschloss ich, dass ich einfach alles auf mich zukommen ließ.

Entweder wurde ich mitgerissen oder er legte sich, mehr konnte schließlich nicht passieren, oder?

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt