"Ich sollte echt mal öfter euer Zeug essen", meinte Yoongi nachdem er zum ersten Mal Popcorn und Kekse probierte.
"Wir können gerne mal zusammen irgendwo essen gehen", schlug ich vor.
"Ist das eine Einladung zu einem Date?", fragte er und wackelte dabei mit den Augenbrauen.
Grinsend verdrehte ich die Augen. "Wenn du es als eines betrachten willst, dann mach das." Er sah gerade so glücklich aus, da wollte ich ihm die Stimmung nicht verderben. Außerdem hätte ich nichts gegen ein Date mit ihm, wenn ich ehrlich war.
Fröhlich lehnte er sich zurück und schaute den Film weiter. Es amüsierte ihn offensichtlich, was ich nicht nachvollziehen konnte. Zusammengekauert saß ich in der Ecke und bereitete mich mental auf weitere Jumpscares vor, doch immer wieder erschreckte ich mich. Irgendwann konzentrierte ich mich mehr auf das Essen als auf den Film. Als Yoongi das bemerkte, fragte er mich, ob alles okay bei mir war. Zwar nickte ich, aber mein Herz lief trotzdem ständig auf Hochtouren. Horrorfilme waren schlichtweg nichts für mich.
Plötzlich spürte ich etwas Kaltes auf meinem Knie. Es war seine Hand, welche unsicher auf mir ruhte. Versuchte er gerade mich zu beruhigen? Tatsächlich half es mir ein wenig dabei zu entspannen, auch wenn ich mich trotzdem alle zwei Sekunden erschreckte.
Als der Film zu Ende war, nahm er seine Hand wieder weg und meinte bloß: "Oh man Taehyung, eigentlich höre ich deinem Herz sehr gerne zu, aber das hier war sogar für mich anstrengend zum Zuhören."
"Warum hörst du meinem Herz zu?"
"Weil es schlägt und lebt. Meiner Meinung nach ist es das schönste Geräusch der Welt", erklärte er in Gedanken versunken.
"Also ich höre mir lieber Musik an, auch wenn ich momentan kaum Zeit dafür habe. Tief im Herzen ist sie trotzdem da, vielleicht hörst du es deswegen gerne schlagen."
"Darüber habe ich tatsächlich nie nachgedacht, aber du hast wahrscheinlich recht. Musik ist das einzige was bleibt, wenn du nichts mehr hast."
Für einen kurzen Moment sprach niemand. Normalerweise fühlte ich mich immer etwas unwohl neben Yoongi wenn keiner etwas sagte, doch diesmal war es anders. Es war keine unangenehme Stille, sondern eine verbundene. Irgendwann brach er diese indem er anfing zu singen, obwohl er immer mehr ins rappen gleitete.
Seine Stimme war so tief und fesselnd, dass ich für einen Moment die Welt um mich herum vergaß. Gebannt hing ich an seinen Lippen. Zwar sang ich selber sehr viel, aber rappen war wieder etwas ganz anderes. Doch bei ihm sah es so einfach aus, als wäre es das leichteste der Welt.
"Scheiß aufs modeln, wenn du mit der Stimme an die Öffentlichkeit gehst, kannst du die Weltherrschaft übernehmen ohne viel dafür tun zu müssen", sagte ich überwältigt.
Er lächelte etwas verlegen. "Danke aber nein, ich bin nicht für die Öffentlichkeit gemacht."
"Schade, das ist verschwendetes Talent", meinte ich leicht enttäuscht, was er mit einem Schulterzucken kommentierte.
"Wie du meinst. Aber was machen wir jetzt?", wechselte ich das Thema.
"Lass uns einen Kuchen backen! Seokjin meinte doch, dass du dir eine Stunde freihalten sollst und ich habe das Gefühl, dass es mehr als nur eine sein wird. Außerdem wollte ich ihn sowieso kennen lernen, er scheint nett zu sein", schlug er begeistert vor.
"Aber ich kann nicht backen", jammerte ich.
"Na auf was wartest du? Höchste Zeit, dass du es lernst! Komm, steh auf", forderte er mich auf und ging mit dem leeren Geschirr bereits in die Küche. Seufzend folgte ich ihm.
Wird schon schief gehen.
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hunted || taegi
Fanfiction"Es war schon fast zu ruhig. Normalerweise hörte ich immer irgendwelche Tiere oder Insekten auf dem Weg, doch diesmal war keine Spur davon zu entdecken. Mein Bauchgefühl sagte mir auch, dass etwas nicht stimmte, aber ich konnte nicht sagen, was fals...