09 | safety

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Sofort rief ich Jimin an.

"Hast du was rausgefunden?", fragte er.

"Dir auch einen guten Abend, Jimin. Aber ja, habe ich. Und ich habe auch eine Idee, wie wir den Fall lösen könnten", meinte ich und erzählte ihm die ganze Geschichte. Ich schickte ihm auch die Artikel, wir diskutieren lange über diese.

"Und dein Plan wäre?", wollte mein Freund wissen.

"Verurteile mich aber nicht gleich, okay? Du musst die Verbindung zwischen allen Artikeln erkennen. Man könnte denken, es gäbe keine, aber eigentlich ist sie ziemlich offensichtlich. Alle Verfasser sind innerhalb kurzer Zeit nach dem Angriff gestorben. Ich könnte den Köder spielen, schließlich wurde ich auch angegriffen. Vielleicht kommt er zurück und beendet sein unvollendetes Werk, verstehst du?"

Er herrschte Stille.

"Kim Taehyung, du hattest schon viele blöde Ideen, aber die hier toppt alles, obwohl du mehr ein bottom bist. Bist du lebensmüde? Ich glaub, wir suchen dir 'nen Psychologen."

Ich schüttelte den Kopf. Jimin will es wohl nicht verstehen. "Das ist die einzige Chance. Ich werde es machen." Ich legte auf und sah auf die Uhr. Es war schon wieder viel zu spät.

Langsam richtete ich mich und ging nach Hause. Zu meiner Überraschung sah ich Yoongi - ich glaube jedenfalls, dass er so heißt - und einem Baum sitzen. Er schien zu schlafen, also näherte ich mich ihm und weckte ihn auf.

"Hey, wach auf", flüsterte ich und rüttelte ihn an der Schulter. Langsam öffnete er seine Augen und sah mich verschlafen an. "Was ist los?", murmelte er.

"Yoongi, oder ", fragte ich. Er nickte leicht. "Also, Yoongi, du kannst hier nicht schlafen. Hier läuft ein Serienkiller frei herum, geh nach Hause."

"Ich weiß, eigentlich hatte ich noch eine Verabredung, genau hier, aber er kam wohl nicht, und dann bin ich wahrscheinlich eingeschlafen. Hab die letzten 24 Stunden nicht ein Auge zugemacht", sagte er etwas undeutlich.

Das Ganze schien mir schon etwas suspekt, aber er sah nicht wie ein Mörder aus. Tun die meisten zwar nicht, aber Yoongi definitiv nicht.
"Wohnst du weit weg von hier?", wollte ich wissen.

"Nein, eine Viertelstunde vielleicht? Die Richtung", meinte er und zeigte mit dem Finger nach links.

"Meinst du, du kommst alleine nach Hause und stirbst dabei nicht oder soll ich mitlaufen? Im schlimmsten Fall könnte ich dich verteidigen", schlug ich vor, aber mein Gegenüber schüttelte den Kopf. "Meine Mom hat mich damals gezwungen, mehrere Selbstverteidigungskurse zu absolvieren, ich weiß noch, wie das geht, aber vielen Dank. Hoffentlich sieht man sich mal wieder!" sagte er zum Abschluss und grinste mich an. Niedlich war Yoongi schon.

"Ja hoffentlich!", erwiderte ich und ging dann auch nach Hause. Den ganzen Abend lang ging mir der Junge nicht aus dem Kopf. Hat er es schon bis nach Hause geschafft? Ich hoffe es sehr stark, er hat das nicht verdient. Hat niemand, aber ich will morgen nicht seine Leiche sehen. Es ist schon noch einmal was anderes, wenn man das Opfer 'kennt'.

Schon traurig, in was für einer Welt wir leben. Wenn man Angst haben muss, dass jemand stirbt, wenn man nicht dabei ist.

Wie üblich ging ich meine abendliche Routine durch, diesmal wurde ich auch nicht angegriffen. Alles war normal, was schon fast wieder gruselig war, aber auch irgendwie beruhigend. Trotzdem schlief ich besorgt ein.

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt