Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich früh auf. Seltsam, denn normalerweise schlief ich an einem Sonntag fast immer bis Mittag, doch jetzt war gerade einmal halb acht.
Ich setzte mich auf und sah Yoongi an, der verwirrt zu mir hochblickte. "Warum bist du schon wach?", fragte er mich verwirrt und setzte sich ebenfalls auf.
"Keine Ahnung", meinte ich und zuckte mit den Schultern. "Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl. Als würde heute etwas schlimmes passieren."
Beruhigend nahm er meine Hand und meinte, dass er auf mich aufpassen würde. Er sagte das so überzeugend, dass das Gefühl innerhalb von kürzester Zeit wieder weg war. Auf ihn war verlass, was das anging, also musste ich mir keine Sorgen machen.
Da ich nicht mehr schlafen konnte, ging ich in die Küche und frühstückte etwas. Yoongi versuchte Yeo wieder davon zu überzeugen, seine Medizin zu schlucken, was diesmal auch ganz gut klappte. Es war süß ihm zuzusehen, wie er sich um ihn kümmerte.
Den ganzen Vormittag lang machten wir nicht viel. Wir spielten ein paar Brettspiele und unterhielten uns viel, es war ein ziemlich gemütlicher Tag. Am späten Nachmittag meinte mein Freund, er würde noch kurz in den Wald gehen und fragte mich, ob ich mitkommen möchte.
Ich verneinte jedoch, auch wenn ich es niedlich fand, wie er sich um mich sorgte. Und das bloß wegen einem Gefühl, das ich hatte. Aber genau das liebte ich so sehr an ihm. Egal was war, er schaffte es immer, mich zu beruhigen.
Für die nächste Stunde war ich alleine mit Yeo zu Hause. Ich saß einfach nur auf der Couch und schaute mir einen ziemlich unrealistischen Krimi an, während er auf meinem Schoß lag und ich sein grau-weißes Fell streichelte. Zwar konnte er wieder gesund werden, aber er war noch schwach und hatte kaum Kraft, doch in wenigen Wochen sollte das ganze schon wieder besser aussehen.
Als ich circa bei der Hälfte des Films angekommen war, erhielt ich einen Anruf von Jimin.
"Ist was passiert?", fragte ich verunsichert.
"Ist Yoongi zu Hause?"
"Nein, der ist im Wald. Warum fragst du?"
"Es gab wieder einen Mord", sagte er bedrückt.
Mein Magen drehte sich um. "Fängt der Scheiß jetzt noch einmal an oder wie", fluchte ich. Das Gefühl heute Morgen hatte also recht.
"Du glaubst also nicht, dass es Yoongi war?", wollte er wissen.
"Ich vertraue ihm, auch wenn ich es irgendwie hoffe. Denn das würde bedeuten, dass es nur ein Ausrutscher war und nicht, dass wir einen neuen in der Stadt haben. Wenn das der Fall ist, dann haben wir ein riesiges Problem", erklärte ich ihm. "Aber ich werde ihn auf alle Fälle darauf ansprechen, sobald er zurück ist."
"Hast Recht. Gib mir dann Bescheid."
"Mach ich. Danke fürs melden", meinte ich und verabschiedete mich von ihm.
Keine zehn Minuten später kam mein Freund von seinem Trip wieder zurück. Er schien ziemlich gut drauf zu sein, eigentlich wollte ich seine Stimmung jetzt nicht ruinieren. Doch so sehr ich ihm auch vertraute, ich musste ihn das fragen.
"Warst du an dem Mord beteiligt?", fragte ich ihn, sobald er vor mir stand.
Verwirrt blickte er mich an. "Welcher Mord?"
Erleichtert aber auch gleichzeitig verzweifelt atmete ich aus, ehe ich mein Handy in die Hand nahm und Jimin nur ein kurzes "Wir haben ein Problem" schrieb.
"Sag bloß...", murmelte er leise, woraufhin ich bloß nickte. "Wenn ich den in die Finger kriege, mach ich ihn kalt."
Vorsicht nahm ich Yeo und legte ihn wieder auf die Couch, bevor ich aufstand und meine Arme um Yoongis Taille legte. "Keine Sorge, den finden wir schneller als du fluchen kannst, und dann hat sich die Sache wieder erledigt", meinte ich sanft, woraufhin er leicht lächelte.
"Du hast mich noch nie jemanden verfluchen gesehen."
Ich musste lachen. "Das stell ich mir irgendwie niedlich vor."
"Sag das nochmal und ich zeig dir, wie niedlich das ist", sagte er und versuchte dabei, mich böse anzuschauen. Er wusste aber selbst, wie süß er gerade war und stieg in das Gelächter mit ein.
Zusammen sahen wir den Film zu Ende und anschließend kochten wir etwas zu Abend. Es war ein ganz normaler, entspannter Sonntag.Ein schöner Abschluss, wenn man es so sehen möchte, denn auf das, was in der Nacht geschah, war keiner vorbereitet.
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hunted || taegi
Fanfiction"Es war schon fast zu ruhig. Normalerweise hörte ich immer irgendwelche Tiere oder Insekten auf dem Weg, doch diesmal war keine Spur davon zu entdecken. Mein Bauchgefühl sagte mir auch, dass etwas nicht stimmte, aber ich konnte nicht sagen, was fals...