14 | unconsciousness

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Während wir zum Krankenhaus fuhren gab ich Seokjin Bescheid, damit er sich irgendwie Zeit und Platz schaffen konnte. Immerhin hatte ich eines der zwei einzigen lebenden Opfer dabei, die es momentan gab.

Auch wenn man bei mir nichts finden konnte hoffte ich innig, dass es diesmal anders war. Ich war es satt, ständig nur im Dunkeln herum zu tappen und nicht weiter zu kommen. Wir waren so gut dran, wir hatten endlich Hinweise! Wären wir nur ein oder zwei Minuten früher da gewesen, hätten wir den Täter geschnappt.

Glück im Unglück würde ich sagen. Er war direkt vor unserer Nase, vielleicht haben wir ihn sogar gesehen, doch bevor wir ihn festnehmen konnten war er bereits verschwunden. Ich war außer mir vor Wut. So viele Tote und immer noch keine Spur...

Gerade als ich geparkt hatte, hatte ich eine Idee. Vielleicht war sie so abwegig und riskant, dass ich von Jimin eine ordentliche Backpfeife bekam, aber andererseits... was sollte passieren?

"Hey Yoongi, beweg dich, wir sind da. Ich hab nicht viel Zeit", sagte ich. Keine Reaktion. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah, dass er wohl eingeschlafen sein muss, also rüttelte ich ihn sanft an der Schulter. Erneut keine Reaktion. Hat er das Bewusstsein verloren? Hoffentlich nicht, denn dafür hatte ich jetzt echt keine Nerven mehr.

Oder er ist... Oh Gott bitte nicht! Wer weiß, vielleicht ist was viel schlimmeres beim Angriff passiert als er erzählt hatte.

Panisch stieg ich aus und zog Yoongi aus dem Auto. Zum Glück war er nicht schwer, im Gegenteil. Er war so leicht, dass ich mir schon fast Sorgen machte. Behutsam aber doch schnell trug ich ihn bis zur Rezeption wo Jin schon auf uns wartete.

"Was ist passiert?", wollte er wissen.

"Gute Frage. Als wir eingestiegen sind gings ihm noch relativ gut, aber jetzt reagiert er nicht mehr."

"Bestimmt nur der Schock. Folg mir einfach, ich werde ihn mir mal genauer anschauen", meinte Jin und lächelte mich beruhigend an.

Mit dem Jungen noch immer auf dem Arm folgte ich ihm. Gerade als wir um die Ecke gingen und ich Yoongi auf einem Bett hinlegen wollte, regte er sich in meinen Armen. Schützend legte er einen Arm auf die Augen, das Licht war ihm wohl zu hell.

"Wo... bin ich?" Als er realisierte was passiert war riss er die Augen auf und sprang aus meinen Armen. Leider konnte er sich nicht wirklich lange auf den Beinen halten, wegen er sich auf das Bett saß.

Jin und ich tauschten verwirrte Blicke aus, doch ich teilte ihm mit, dass ich noch etwas zu erledigen hatte und ich verschwand aus dem Gebäude. Ehrlich gesagt hatte ich keine große Lust darauf, aber das könnte für uns beziehungsweise mich einen riesigen Fortschritt sein.

Ich setzte mich wieder einmal in den Wagen und fuhr los. Doch bevor ich zu meinem eigentlichen Ziel fuhr, ging ich zurück in mein Büro und holte das alte Taschenmesser, welches ich von meinem Großvater geerbt hatte. Er gab es mir wenige Stunden bevor er starb und meinte, eines Tages würde es mir helfen. Bei was hatte er nie erwähnt, ich musste es also selber herausfinden.

Genau heute war der perfekte Zeitpunkt.

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt