80 | not sure

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Die meisten meiner Mitarbeiter sahen mich ein wenig besorgt aber dennoch erfreut an, die anderen bemerkten mich nicht einmal. Das störte mich nicht wirklich, denn ich verschwand sowieso so schnell wie möglich wieder in meinem Büro.

Jimin kam nach wenigen Minuten zu mir. "Wie geht es dir?", wollte er wissen.

"Gut, und dir?" Die Frage war eigentlich total sinnlos. Ich hörte seine Nervosität und Unsicherheit deutlich heraus, was irgendwie ein wenig weh tat, aber ich nahm es ihm nicht übel.

"Auch gut", sagte er und versuchte, so überzeugend wie möglich zu klingen. Die Situation war ziemlich komisch, deswegen beschloss ich, die Dinge klar zu stellen. Reden hilft in den meisten Fällen.

"Du weißt, dass ich immer noch derselbe bin, oder?"

Er seufzte. "Ja schon. Tut mir leid", entschuldigte Jimin sich.

"Alles gut, ich will nur nicht, dass uns das jetzt im Weg steht", meinte ich lächelnd. Es wäre zu schade, wenn unsere Freundschaft dadurch kaputt gehen würde, denn grundsätzlich hatte ich mich nicht geändert. Tatsächlich schien es ihn zu beruhigen, denn ich spürte, wie die Anspannung allmählich von ihm fiel.

"Aber erzähl, was ist jetzt eigentlich zwischen dir und Jeongguk?", fragte ich.

"Schwierig. Ich weiß es nicht genau", antwortete er.

Ungläubig sah ich ihn an. "Wie, du weißt nicht? Ich dachte schon, wenn ich heute wiederkomme, erzählst du mir von euren Enkelkindern."

"Es ist kompliziert und ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Naja, ich denke, das ergibt sich schon noch von selbst", erklärte er kopfschüttelnd.

Da ich merkte, dass er nicht darüber reden wollte, wechselte ich das Thema. Wir redeten ein wenig über die letzte Woche, in der wir nicht zusammen waren. Eigentlich hatten wir beide nicht wirklich etwas Spannendes erlebt. Abgesehen von ein paar Umstellungen war es eben eine ganz normale Woche. Leider wurde die Zeit knapp und wir mussten uns unserer Arbeit widmen, deswegen beschlossen wir, gegen Mittag zur Bäckerei zu gehen.

Heute war wieder kaum etwas los, darum konnten wir unseren Plan auch durchsetzen. Einerseits langweilte ich mich zu Tode, nicht einmal irgendwelche alten Fälle konnten mich beschäftigen, andererseits tat es auch mal wieder gut, sich auf etwas anderes als dieses ganze Vampirzeugs zu konzentrieren. Ich hatte wirklich kein Problem damit, aber das ganze Training war schon anstrengend.

Gerade als Jimin und ich uns auf den Weg zum Bäcker machen wollten, kam Jeongguk uns entgegen. Erst wollte ich ihn fragen, ob er mitkommen wollte, doch zu meiner Verwunderung war mein bester Freund es, der dies tat. Grinsend gesellte sich der Jüngere zu uns beiden und gemeinsam gingen wir los.

Während wir liefen, redeten wir viel über belanglose Dinge, doch irgendetwas war anders an Jeongguk, doch mir fiel nicht auf, was es war. Doch als Jimin ihn spaßhalber ärgerte, reagierte er schlagfertig darauf und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er war einfach sehr viel selbstbewusster. Bis jetzt ist er noch nicht einmal errötet oder so. Zudem wirkte er so gelassen wie schon lange nicht mehr, wenn wir zu dritt waren, trotzdem war er noch genau gleich niedlich und verteilte Freude überall da, wo er hinging.

Sobald wir unser Essen hatten, gingen wir auch schon wieder zurück. Heute war es, zumindest für die anderen, sehr kalt, deshalb wollten wir nicht draußen auf einer Bank verweilen. Die Stimmung war ziemlich ruhig, doch als wir wieder getrennte Wege gingen, konnte ich die zwei diskutieren hören. Ich weiß, dass es falsch war, aber wie waren einfach zu laut für meine Ohren, also konnte ich kaum weghören.

"Jimin, langsam mach ich das nicht mehr mit. Ich will dich eigentlich echt nicht unter Druck setzten oder sonst was, aber du kannst nicht am einen Tag total niedlich und liebevoll sein und mich am nächsten total ignorieren. Weißt du eigentlich, wie weh das tut?", hörte ich Jeongguk sagen. Noch immer war ich überrascht, wie viel selbstsicherer er geworden war.

"Tut mir leid-", murmelte Jimin, doch bevor er noch etwas anderes sagen konnte, wurde er unterbrochen.

"Weißt du was? Entweder du stehst nach der Arbeit vor meiner Tür oder nicht, dann werden wir ja sehen, wie es weitergeht."

Obwohl ich nicht wusste, was zwischen den beiden vorgefallen war, wusste ich, dass die beiden einfach zusammengehörten. Jimins Gefühle und Jeongguks neu gewonnenes Selbstbewusstsein sprachen für sich, also beschloss ich, mit ihn zu reden und ihm genau das zu erklären.

Hoffentlich würde er auf mich hören, denn die beiden passten wie die Faust aufs Auge.

hunted || taegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt