Sicht Felix
Stegi setzte sich auf und schaute uns beide an. ,,Seit wann seid ihr hier?'', fragte er, während er sich die Augen rieb. ,,Tim schon die ganze Zeit und ich bin eben erst gekommen.'' Ich reichte ihm einen Stapel Papiere und setzte mich dann auf mein Bett. ,,Was ist das?'' Stegi blätterte die Papiere durch und ich sagte:,, Das sind die Hausaufgaben bis nächste Woche. Aber mach dir keine Sorgen, ist nicht so viel wie es aussieht.'' Stegi legte die Blätter zur Seite und Tim stand auf. ,,Ich geh dann mal meine Hausaufgaben machen. Wir sehen uns nachher beim Abendessen?'' Wir beide nickten und er verließ den Raum. Stegi sah ihm nach und ich grinste: ,,Na, doch verliebt?'' Stegi wurde leicht rot, erwiderte dann aber:,, Nein, aber mein Gefühl schien mich nicht getäuscht zu haben. Er ist ein guter Freund. Allein wie er sich für mich eingesetzt hat.'' Ich beobachtete ihn genau und gab ihm recht. Tim war ein guter Mensch. Er hat ein gutes Herz. ,,Wie geht es dir?'' Stegi zuckte die Schulter aber sagte dann, ihm sei wenigstens nicht mehr so schlecht. Zusammen setzten wir uns an die Hausaufgaben und wollten sie fertig machen, denn heute war Freitag und am Wochenende Hausaufgaben machen zu müssen, war mehr als lästig. Nach zwei Stunden, ließ ich meinen Kugelschreiber fallen und ließ mich nach hinten fallen. ,,Ich kann nicht mehr. Was für eine Scheiße'', sagte ich und schob die Hausaufgaben von mir. Ein Blick auf meine Armbanduhr und ich sagte: ,,Zeit für Abendessen'' ,,Ich komme gleich nach. Ich will wenigstens das hier fertig schreiben'', sagte Stegi in seinen Aufsatz vertieft. ,,Sicher?'', fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. ,,Jaja'' Er schaute nichtmal auf sondern schrieb weiter. Ich stand auf und ging aus dem Zimmer in Richtung Cafeteria.
Sicht Stegi
Ich hatte das Gefühl, Felix bemutterte mich. Ich weiß , er meinte es nur gut aber ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst. Zehn Minuten nachdem Felix gegangen war, stand ich auch auf. Ich zog meine Schuhe an, ging aus dem Zimmer und schloss ab. Ich ging de Flur lang und wollte grad um die Ecke biegen, da legte sich eine Hand auf meinen Mund und ich wurde in eine Abstellkammer gezogen. Es war dunkel und ich konnte nur zwei Schatten erkennen. ,,Halt ihn fest'', flüsterte der eine dem anderen zu. Ich erkannte die Stimme von Patrick und konnte daraus schließen, dass der zweite Freddie sein musste. Er hielt mir immernoch den Mund zu und ich bekam langsam keine Luft mehr. Dazu kam das ich Platzangst hatte. Ich merkte die meine Lunge sich zusammenzog und ich wollte nach Luft schnappen, konnte es aber nicht. ,,Jetzt kann dir niemand helfen! Dieser Neue ist nicht da und dein kleiner Freund Felix auch nicht. Niemand kann dich schreien hören.'' Patrick schlug Freddies Hand weg und griff mit einer Hand meinen Nacken. Er drückte meinen Kopf ein Stück runter und ließ sein Knie in mein Gesicht schnellen. Direkt merkte ich, wie mir Blut aus der Nase schoss und Freddie drehte meine Arme noch ein Stück weiter auf meinen Rücken. Ich wollte nicht schreien aber ein Keuchen entfloh mir. Patrick riss mich an meinen Haaren hoch und gab mir noch eine Faust direkt auf das linke Auge. Es tat furchtbar weh und ich merkte wie mir Tränen in die Augen schossen. ,,Jetzt heult der Lappen!'', lachte Patrick und schlug mir in den Magen. Freddies Griff lockerte sich und ich fiel auf den Boden. ,, Meinst du nicht, dass es langsam reicht Palle?'', Freddie klang nervös. Ich lag zusammengekrümmt auf dem Boden und Patrick trat mir einmal in die Rippen. Ich hielt mir die Hände vors Gesicht und es dröhnte in meinen Ohren. ,,Ja, das reicht erstmal. Komm las uns abhauen!'', konnte ich Patrick im Hintergrund leise hören, dann öffnete sich eine Tür und knallte wieder zu. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte aufzustehen. Doch es gelang nicht und ich fiel wieder auf den Boden. ,,Fuck ..'', kam es über meine Lippen und ich wischte mir das Blut aus dem Gesicht. Mir liefen die Tränen über die Wangen und es fühlte sich an als würden Stunden vergehen. Dann hörte ich Schritte auf dem Flur und Stimmen, die meinen Namen riefen. Ich konnte nicht antworten, meine Unterlippe war geschwollen, also blieb ich einfach auf dem Boden liegen. Dann kamen die Stimmen näher und ich hörte wie sie einige Türen aufrissen und dann wieder zuknallten. ,,STEGI!!!'' das war definitiv Tims Stimme. Ich hob eine Hand und klopfte gegen die Tür. Meine Rippen taten so furchtbar weh, als wären sie alle gebrochen und meine Nase pochte. Das Blut lief mir in den Mund ich wischte erneut über meine Oberlippe. Plötzlich öffnete sich die Tür hinter der ich lag und ich schaute auf. Dort stand Felix und schrie auf. ,,TIM ER IST HIER!'' Felix ließ sich neben mich auf die Knie fallen und hielt meinen Kopf in den Händen, versuchte ihn, auf seinen Schoß zu legen. Tim kam angerannt und blieb schlitternd hinter Felix stehen. ,,Wer war das?!'', brachte er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. ,,Diese Frage kannst du dir echt sparen. Hilf mir erstmal. Er muss zur Krankenschwester!'' Felix wollte mir hoch helfen doch ich stöhnte auf, als er meine Rippen berührte. ,,Tim?!'' Tim schob vorsichtig seine Arme unter mich und hob mich hoch. Ich versuchte es ihm so leicht wie möglich zu machen. Er lief los und ich keuchte erneut. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Mir lief immer noch das Blut aus der Nase und tropfte auf Tims Shirt. ,,Tut mir leid'', flüsterte ich. ,,Was tut dir denn leid?!'', fragte er sauer zurück. Ich schaute zu ihm hoch und sah, das er die Augenbrauen zusammen gezogen hatte. Als wir endlich bei der Schwester angekommen sind, legte Tim mich auf der Liege ab, während Felix der Schwester erzählte was er wusste. Diese nickte und kam zu mir rüber. Zuerst tastete sie meine Nase ab. ,,Aah...'', entfloh es mir und sie nahm die Hand weg. ,,Sie ist nicht gebrochen nur gestaucht. Ich mach sie dir sauber und dann gebe ich dir eine Kühlsalbe und Schmerzmittel.'' Damit widmete sie sich meinen Rippen. Sie versuchte es erst, indem sie mein Shirt hochzog doch es rutschte immer wieder runter. ,,Könntest du dein Shirt ausziehen?'' Ich versuchte es aber schaffte es nicht. Flehend sah ich zu Felix, der mir half. Tim beobachtete das alles und hielt dann mein Shirt fest. Erschrocken guckte er auf meinen Oberkörper. Er war gesäumt von Blauen Flecken und ich zuckte zusammen als die Schwester meinen Lunge vorsichtshalber abhorchte. Felix ging im Raum auf und ab und Tim guckte abwesend aus dem Fenster. ,,Die Lunge ist nicht verletzt aber ich fürchte, deine Rippen sind geprellt. Du musst echt ordentlich was abbekommen haben.'' Mitleidig sah sie mich an und verband dann meinen Oberkörper. Ich biss die Zähne weiter zusammen, bei der noch so kleinen Berührung durchfuhr mich ein Schmerz. Zuletzt leuchtete sie in meine Augen und sagte mir, dass das Veilchen in ungefähr zwei Wochen wieder komplett verschwunden sein würde. Sie schrieb mir eine Krankmeldung für die ganze Woche und gab mir eine Menge Schmerzmittel und Wechselverbände mit. Als ich aus dem Raum humpelte, hielt sie Tim noch kurz am Arm fest und sagte:,, Er braucht eine Menge ruhe und wenn sie wissen, wer das getan hat, sollten sie wirklich mit dem Direktor sprechen.'' Tim nickte, bedankte sich und folgte dann Felix und mir.
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Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein Lebensgefühl
FanfictionStexpert FF