Sicht Stegi
Am nächsten Morgen wurde ich durch sanfte Berührungen auf meinem Rücken und Küsse geweckt, die sich in meinem Gesicht verteilten. Lächelnd öffnete ich die Augen. ,,Hey, hast du gut geschlafen?'', fragte Tim und ich nickte gähnend. ,,Wann kommt Manu heute mit der Kleinen?'', fragte er und ich schaute auf die Uhr. ,,Er bringt sie so gegen 18 Uhr her. Wollen wir dann noch zusammen essen?'' Tim nickte, stand auf und zog sich eine Boxershorts an. Ich atmete einmal seufzend aus und musterte seinen Oberkörper. ,,Was denn mein Schatz?'', wollte er wissen, kam wieder zu mir, kniete sich auf das Bett und drückte mir einen Kuss auf die Wange. ,,Gestern Nacht war einfach ... unbeschreiblich'', seufzte ich und strich ihm durch die Haare. Er nickte und ich setzte mich auf. ,,Ich rede morgen mit meinem Chef. Ich hoffe, er hat Verständnis dafür. Ich brauche mehr frei, für dich und für Emilia.'' Ich lächelte und stand ebenfalls auf. Als wir angezogen waren, gingen wir zusammen in die Küche und Tim hob mich auf die Küchenzeile. ,,Willst du Rührei oder lieber Pfannkuchen?'' Ich biss mir auf die Unterlippe und sagte dann: ,,Eigentlich hab ich nur Appetit auf dich'' Er stellte sich zwischen meine Beine und küsste mich. Seine Hände lagen auf meinen Oberschenkeln und meine in seinem Nacken. Langsam löste er sich von mir und sagte dann: ,,Das ist süß von dir aber ich glaube, wir sollten das vielleicht auf wann anders verschieben. Ich hab nämlich wirklich hunger'' Ich kicherte und er machte Pfannkuchen. Nebenbei schob ich ihm immer wieder Blaubeeren in den Mund, wir lachten über Witze und alles war wahnsinnig unbeschwert.
Am Nachmittag saßen wir auf dem Sofa, ich eng an Tim gekuschelt und schauten einen Film. Ich schloss die Augen, lehnte meinen Kopf an seine Brust und atmete tief den Duft seines Körpers ein. Er roch herb und frisch geduscht. Mein Hirn war leicht benebelt und auf meinen Lippen lag ein dümmliches Grinsen. Meine Gedanken lenkten mich zu unserem ersten Treffen damals im Schulflur. Wie er da stand, nicht wusste wohin mit sich. Wie er sich zu mir und Felix gesellte. Wie er mit ansehen musste, wie Patrick mich schlug. Wie wir Freunde wurden. Wie ich ihn vor diesem Weib gerettet hab, als sie ihn bedrängt hat. Unser erster Kuss. Unser erstes Mal. Hätte man mir damals gesagt, dass er und ich irgendwann verheiratet und Väter eines kleinen Mädchens sein würden, hätte ich es niemals geglaubt. ,,Wieso weinst du?'', fragte Tim und wischte mir über die Wange. Ich öffnete die Augen, war leicht verwirrt. Meine Hand glitt über meine Wange und meine Finger wurden nass. ,,Ich hab nur eben an unser erstes Treffen gedacht ...'', fing ich an. Tim legte mir die Hand an die Wange und strich mir mit dem Daumen über die Unterlippe. ,,Ich stand einfach da und wusste nicht, wo ich hin muss. Und dann hast du mich angesprochen und ich war sofort in dich verliebt. Du hattest diese Ausstrahlung, hast mich gefesselt mit deinen Augen'' Mir lief wieder eine Träne über die Wange und ich musste mir ein Schluchzen unterdrücken. ,,Am liebsten hätte ich dich schon so viel früher geküsst. Doch ich war auch verwirrt. Erst als wir dich so schlimm zugerichtet gefunden haben, wusste ich, dass du mir so unglaublich wichtig bist. Stegi, ich liebe dich mit allem was ich hab. Jede Zelle und jede Faser meines Körpers schreit nach dir'' Ich schluchzte und sah ihm in die Augen. Er beugte sich zu mir und vereinte unsere Lippen. In diesem Kuss steckte nichts sexuelles. Es war nur Liebe und Leidenschaft die mich in Wellen durchflutete. Er zog mich auf seinen Schoß und wischte mir die Tränen weg. ,,Als du vor dem Altar auf mich zu gekommen bist, bin ich innerlich gestorben. Du warst so wunderschön in deinem Anzug. Ich bin einfach der glücklichste Mann der Welt. Und ich bin Manu so dankbar, dass er mich damals zurück geschickt hat.'' Er schloss mich fest in seine Arme und ich drückte mich so nah ich konnte an ihn. Plötzlich klingte es und ich schreckt hoch. ,,Das wird Manu sein'' Ich schob sich von meinem Schoß und ging in Richtung Tür. ,,Hey'', begrüßte ich ihn und meine wunderschöne Tochter. ,,Täusche ich mich oder bis du gewachsen in der Woche kleine Prinzessin?'' Ich nahm sie auf den Arm und gab ihr einen Kuss auf die rosa Wange. Sie kicherte und zeigte über meine Schulter: ,,Papa'', sagte sie und ich drehte mich um. Tim sah sie lächelnd an und kam auf uns zu. Manu schlug die Hände vor den Mund und ich wischte mir eine Träne weg. Tim nahm sie mir ab und schaute sie stolz an. ,,Ich hol kurz ihre Tasche und ich hab Essen mitgebracht'', meinte Manu und lief das Treppenhaus runter. Tim zog mich zu sich und Emilia tätschelte meinen Kopf. ,,Baba'', sagte sie und kicherte. Ich strahlte sie an und drückte ihr und Tim einen Kuss auf.
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Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein Lebensgefühl
FanfictionStexpert FF