,,Bitte, ihr müsst mir zuhören''

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Sicht Sebastian

Ich war verwirrt. Wusste nicht an wen die Frage von Stegi gerichtet war. Wieso hat wer was getan? Und genau das fragte ich vorsichtig. Stegi guckte mich an und sofort wanderte sein Blick wieder zu Felix. Er sah so unendlich traurig aus und ihm liefen Tränen über die Wangen. Tim hatte ihn noch immer an sich gedrückt, doch musterte auch Felix und er wollte grade ebenfalls zu einem Satz ansetzen, da unterbrach Stegi ihn. ,,Wie konntest du mich so verraten? Ich dachte, du wärst mein Freund...'' Okay, jetzt war ich komplett verwirrt. Was hatte Felix denn angeblich getan. Felix holte Luft, wollte Stegi antworten doch dieser unterbrach ihn, indem er aufsprang und schrie: ,,DU HATTEST EINEN PAKT MIT PATRICK UND FREDDIE?! DU SOLLTEST MIR WEH TUN?! DU HAST MIR DIE FREUNDSCHAFT VORGESPIELT!!'' Tim zuckte zusammen und ich wich einen Schritt zurück. So aufgebracht und wütend hatte ich Stegi noch nie erlebt. Doch die Verwirrung wich nicht. ,,Stegi, wovon redest du?'', fragte ich vorsichtig. Stegi schaute mir in die Augen, hob einen Finger mit dem er auf Felix deutete und sprach dann: ,,Felix hat einen Deal mit den beiden Arschlöchern. Sie haben ihm gesagt er soll mir eine Freundschaft vorspielen, er soll mich brechen. Mich kaputt machen!'' Stegis Blick war kalt und doch lagen soviele Gefühle in ihm. Tim stand auf und griff nach Stegis Handgelenk. Dieser riss sich los und stürzte sich auf Felix. Sie fielen zusammen zu Boden und Stegi saß auf Felix Bauch. Felix versuchte sein Gesicht zu schützen und Stegi holte zum Schlag aus. Plötzlich stand Tim hinter Stegi und riss ihn von Felix runter. Über Felix Gesicht liefen Tränen und er schluchzte:,, Wer hat dir das erzählt?'' ,,ALSO STREITEST DU ES NICHT MAL AB?!'', schrie der Blonde zurück. Felix Schultern bebten und er weinte immer lauter. Ich konnte nichts tun, ich verstand nicht was hier vor sich ging. ,,Felix, stimmt das?'', war alles was ich hervor brachte. Felix nickte leicht und Stegi schrie auf. Verwundert blickte ich zu Stegi welcher grade mit Tim rangelte und versuchte, sich aus Tims Griff zu befreien. Tim flüsterte leise Dinge in Stegis Ohr und Stegi beruhigte sich. Ich blickte wieder zu Felix und sah, dass sein Gesicht klatschnass war. Mir schwirrten so viele Fragen im Kopf rum und ich versuchte sie zu ordnen. ,,Wieso hast du das getan?'', fragte Tim und Felix blickte in seine Augen. ,,Sie haben mich erpresst, mich verletzt. Sie haben mich in ihrer Hand. Stegi es tut mir so unendlich leid.'' Stegi raste vor Wut. Sein Gesicht war rot und seine Haare standen wirr von seinem Kopf ab. ,,ES TUT DIR ALSO LEID? DU KANNST MICH MAL!'' Damit riss er sich los, stürmte an Felix, Tim und mir vorbei, wobei er Felix wieder fast zu Boden stieß und rannte aus dem Keller. ,,Bitte, ihr müsst mir zuhören.'', bettelte Felix und Tim legte eine Hand auf seine Schulter. ,,Nimm es mir nicht übel, aber ich suche Stegi. Ich kann ihn jetzt nicht allein lassen'' damit verließ auch er den Keller und ließ uns allein zurück. ,,Basti, bitte.'' Ich schaute ihn an und wartete. Ich wusste  nicht, was ich sagen sollte. Felix kam auf mich zu und packte mich an den Armen. ,,Lass mich erklären. Ich kann dir zwar nicht sagen, was sie gegen mich in der Hand haben aber ich kann dir erklären, wieso ich da mitgemacht habe. Du musst nichst sagen, hör mir einfach zu.'' ,, Du brauchst mir nichts erklären. Das geht mich nichts an. Erklär es lieber Stegi. Aber nicht heute und auch nicht morgen. Er würde dir nicht zuhören. Vielleicht kannst du ja mit in dem Zimmer von Alex schlafen.'' Ich versuchte ein Lächeln und ging dann an ihm vorbei. Felix lief hinter mir her und wir gingen aus dem Keller. Er ging ohne sich zu verabschieden weiter und ich ging in Richtung Zimmer. Dort angekommen, saßen Stegi und Tim auf Stegis Bett und Tim redete auf den Kleineren ein. ,,Es hat sicher einen Grund. Die beiden sind eiskalt. Wahrscheinlich haben sie irgendwas gegen Felix in der Hand und haben ihn deshalb gezwungen.'' Ich setzte mich auf einen Stuhl und beobachtete das Ganze. Stegi reagierte nicht, saß einfach angespannt auf dem Bett und starrte aus dem Fenster. Ich stand auf und ging aus dem Raum. Ich wollte den beiden etwas Zeit geben, vielleicht schaffte es Tim ja, Stegi ein wenig zu beruhigen und außerdem wollte ich ihnen was zu essen und trinken holen. In der Cafeteria abgekommen füllte ich eine Papietüte mit zwei Flaschen Wasser, zwei Äpfeln und für jeden einen Müsliriegel und ging zurück. Wieder angekommen gab ich Tim die Tüte. Er öffnete sie, schaute rein und lächelte mich dann an. Ich lächelte zurück und musterte kurz Stegi. Es schien, als wäre er in einer anderen Welt und würde garnicht mitbekommen, was um ihn herum passierte. Tim griff nach der einen Wasserflasche und trank einen tiefen Schluck, bevor er in den Apfel biss. Ich nahm auf meinem Bett platz und guckte auf mein Handy. Ich hatte ein paar neue Nachrichten, allerdings nichts wichtiges. Ich lauschte Tims leisen Worten und nach einer Stunde, es war mittlerweile fast Mitternacht, guckte ich zu den beiden rüber. Stegi war eingeschlafen, seinen Kopf auf Tims Schoß gebetet und dieser strich Stegis Haare zurück. ,,Er ist also endlich eingeschlafen?'', ich nickte ihn Stegis Richtung und Tim nickte erleichtert. ,,Meinst du, er wird Felix jemals verzeihen?'' ,,Ich denke, falls ja, dann nicht so schnell. Er ist ins tiefste verletzt. Er hat nicht mehr geweint. Ich weiß nicht mal, ob er mich überhaupt gehört hat.'' Tim schaute runter in das Gesicht von Stegi und zog dann die Augenbrauen zusammen. ,,Felix meinte, die beiden haben irgendwas gegen ihn in der Hand. Er konnte mir nicht sagen was, aber es muss was schlimmes sein wenn er es nicht mal seinem besten Freund gesagt hat. Es ging ihm auch furchtbar. Er tut mir ein wenig leid. Ich habe Stegi noch nie so sauer erlebt.'' ,,Ist ja aber auch verständlich. Ich meine Stegi hat ihm vertraut und dachte, sie wären wirklich Freunde. Dass das jetzt nicht so ist, ist für ihn als würde eine Welt auseinander brechen.'' Ich nickte und zog dann meine Kleidung aus. Wenn mein bester Freund sowas mit mir machen würde, würde es mir genauso gehen. Nur in Boxershorts legte ich mich wieder in mein Bett und verschränkte die Hände hinter meinem Kopf. Ich hörte ein Rascheln und sah, wie Tim sich neben Stegi legte und diesen an sich zog. Ich musste schmunzeln. Die beiden wäre ein süßes Paar. Mit dem Gedanken schlief ich ein. 

Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein LebensgefühlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt