Egal was heute Abend passiert, ich liebe dich Stegi!

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Sicht Tim

Heute war es soweit. Heute traf ich vielleicht Stegi wieder. Ich habe die halbe Nacht wach gelegen, konnte einfach nicht schlafen, egal was ich auch versuchte. Der Gedanke, Stegi vor mir stehen zu haben, löste eine Menge Fragen in meinem Kopf aus. Hatte er sich stark verändert? Würde er überhaupt kommen? Hatte er jemand neues kennengelernt? Würde er meinen Brief ansprechen? Ich schüttelte leicht verzweifelt den Kopf und ging mir durch die Haare. Mein Blick fiel auf die Uhr und ich sah, dass es 5 Uhr morgens war. Ich hatte mich gestern noch einmal mit Felix getroffen. Hatte ihn gefragt, ob er mir mit den Vorbereitungen helfen kann. Wir waren zusammen einige Dinge besorgen. Ich stand auf, ging an mein Fenster und zog den Vorhang leicht zur Seite. Am Horizont hing ein heller Streifen rosa und es leuchteten noch einige Sterne. Heute sollte das Wetter gut sein. Schnell ging ich duschen und rasierte mich. Ich hatte einen leichten Bart bekommen aber Stegi sollte mich erkennen und ich hoffte, dass ich ihn vielleicht so sehr an früher erinnern konnte. Ich wollte ihn wieder haben. Theoretisch haben wir nie Schluss gemacht, nicht offiziell doch ich wusste, es war aus. Sollte ich ihm Blumen mitbringen? Ich schüttelte den Kopf und dachte daran, dass er in letzter Zeit sehr viele Blumen von mir bekommen hatte. Er hatte wahrscheinlich echt die Nase voll davon. Als ich gefrühstückt, mich fertig angezogen und ein wenig Musik gehört hatte, war es 11 Uhr. Die Zeit wollte nicht vergehen. Ich saß in meinem Zimmer, meine Finger strichen über das Foto von mir und Stegi und ich musste lächeln. Nur noch 7 Stunden. 7 Stunden dann sah ich ihn vielleicht wieder. Mein Herz begann zu rasen.

Sicht Stegi 

Ich schaute auf die Uhr 16 Uhr. Mein Blick viel auf die Karte die ich zusammengeklebt hatte. Ich stand auf und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser lief über meinen Oberkörper und ich ging mir einmal mit den Händen durch das Gesicht. Ich wusste nicht was ich zu ihm sagen würde, doch ich hatte mich entschieden, hin zu fahren. ,,Schatz, du musst gleich los. Denk dran, du fährst fast ne dreiviertel Stunde.'' Ich schaltete das Wasser ab und trocknete meine Haare ab. Mein Blick fiel auf ein Spiegelbild, die blonden Haare fielen mir ins Gesicht und meine Augen sahen noch immer sehr kindlich aus. Wie er wohl aussehen wird? Hat er sich verändert? Manu öffnete die Badezimmertür. ,,Hast du mich gehört?'', fragte er und musterte mich. Ich nickte und schaute ihn durch den Spiegel an. ,,Bist du nervös?'' Wieder nickte ich. Dann drehte ich mich um zog mein Shirt über den Kopf. Manu kam lächelnd auf mich zu und nahm meine Hände. ,,Egal was heute Abend passiert, ich liebe dich Stegi! Und ich weiß, du wirst das richtige tun'' Er küsste mich und ich drückte ihn an mich. Vorsichtig drückte ich mich an ihm vorbei, nahm meine Sneaker und eine schwarze Jacke. Ein Blick auf meine Uhr zeigte mir, dass es fast 5 war. Wie lange hatte ich denn geduscht? ,,Du standest 45 Minuten unter der Dusche'', lachte Manu und ich sah ihn erschrocken an. ,,Ja du hast das laut gefragt'', kicherte er dann. Ich zog schnell die Jacke über meine Schulter und suchte den Autoschlüssel. ,,Suchst du den hier?'', fragte Manu und hielt ihn hoch. Lachend nahm ich ihm den Schlüssel aus der Hand und schob ihn in meine Jackentasche. ,,Wir sehen uns später okay?'' Ich gab ihm einen Kuss und lief dann zu meinem Auto. Langsam ließ ich mich auf den Fahrersitz gleiten und steckte den Schlüssel in die Zündung. Sofort ging der Motor und damit das Radio an. Ich verband mein Handy mit dem Radio und drückte auf irgendeine Playlist. Es ertönte ein Lied meiner Lieblingsmusikgruppe. Ich schnallte mich an und fuhr los. Meine Gedanken versuchte ich zur Seite zu schieben. Ich musste mich auf die Straße konzentrieren, fuhr mithilfe meines Navis zu der angegebenen Adresse. Nach einer halben Stunde stand ich auf einem Kiesparkplatz. Ich schaute auf ein großes Gebäude. Es war die Schule die ich zusammen mit Tim, Felix und Basti besucht hatte. Meine Finger trommelten nervös auf das Lenkrad und ich schaute auf die Uhr. Es war halb 6. Ich war viel zu früh. Genervt verdrehte ich die Augen und hörte mir ein weiteres Lied an, dann stieg ich aus. Es war ein warmer Abend. Langsam schlenderte ich auf das Gebäude zu, meine Hände in die Hosentaschen geschoben. die Nervosität stieg in mir hoch, mein Magen drehte sich um und ich begann leicht zu zittern. In meinem Kopf war nur ein Wort, ein Wort was sich immer wieder wiederholte. Tim, Tim, Tim ... in der Ferne erkannte ich ein schwaches Licht. Verwundert ging ich darauf zu, erkannte das es ein Teelicht war und als ich hoch schaute, erkannte ich weiter Lichter. Ein leichtes Grinsen schlich sich über meine Lippen. Ich hörte ein Rascheln und blickte in einen der umstehenden Bäume. In einem der Äste hing ein Stück Papier. Ich griff danach und zog es runter. Es war ein Foto. Ein Foto von mir. Ein Stück weiter ein Foto von ihm und mir. Über meinen Rücken schlich sich ein Schauer und ich sammelte noch drei weitere Bilder auf. Langsam folgte ich den Teelichtern und wurde immer nervöser, dachte ich müsste mich gleich übergeben. Dann kam ich an einem Ort an, den ich nur zu gut kannte. Hier wäre ich einmal fast ertrunken. Hier hatten Tim und ich unser erstes Mal. Hier hatte ich Sebastian geküsst um ihm zu helfen, was seine Gefühle für Felix angeht. Hier saßen ich und meine Freunde, feierten die schönen Tag, gingen schwimmen, sonnten uns. Ein breites Grinsen schob sich in mein Gesicht. Im Sand standen weitere Kerzen und erhellten die Dunkelheit. Das Wasser rauschte und ich sah mich um. In den Bäumen hingen weitere Bilder. Ich stellte mich direkt zwischen die Kerzen und drehte mich einmal um mich selbst. Es fühlte sich so richtig an, meine Haut kribbelte und ich atmete einmal tief durch. Dann stand plötzlich Tim vor mir und ich erstarrte. Alle meine Nervosität war mit einem Schlag verflogen. Er stand einfach so vor mir, die Hände in seinen Taschen vergraben und schaute mich an. 

Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein LebensgefühlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt