Von wem sind die denn?

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Sicht Manu

Ich sah alles von oben. Ich sah mich auf dem Bett liegen, die Ärzte um mich rum. Wie sie versuchten, mich wieder ins Leben zu holen. Ich sah Stegi und meine Mutter vor der Tür stehen, ihre Tränen und flüsterte: ,,Ich habe es dir versprochen!'' Dann war ich wieder in meinem Körper, hörte  das gleichmäßige Piepen der Maschine und wie ein Arzt sagte: ,,Wir haben ihn wieder!'' Er gab mir eine Spritze und öffnete dann die Zimmertür. Stegi und meine Mutter kamen sofort wieder rein und Stegi legte seinen Kopf auf meine Brust. Er lauschte meinem Herzschlag und strich mir dann über die Stirn. Ich wusste, ich musste kämpfen. Für ihn!

Es vergingen zwei weitere Wochen. Die Behandlung fing an zu funktionieren und ich fühlte mich etwas besser. Der Arzt hatte eine weitere Behandlung gefunden, nachdem Stegi und ich ihn bearbeitete haben. Ich musste jetzt noch mehr Tests machen und bekam weiter Blut. Doch diesmal nahm mein Körper es an. Ich hatte Stegi jetzt einige Tage nicht gesehen, er musste arbeiten und sich um einige Dinge kümmern. Es klopfte an der Tür und da stand er. Stegi. ,,Wow, du siehst besser aus!'' er kam zu mir und gab mir einen Kuss. ,,Mir geht es auch besser. Mein Körper nimmt das Blut endlich an und ich darf wieder festes Essen zu mir nehmen.'' Er lächelte und wir schauten gemeinsam aus dem Fenster. ,,Der Arzt sagt, ich muss noch mindestens zwei Wochen bleiben, je nachdem wie die Behandlung weiter verläuft. Und dann darf ich endlich wieder nach Hause. Zwar muss ich dann immer einmal in der Woche zur Kontrolle herkommen und bekomme zweimal im Monat neues Blut aber ich kann wieder bei dir sein!'' Ich war einfach glücklich grade. Ich hatte mich wirklich gut erholt und wichtiger, ich hab mein Versprechen nicht gebrochen. ,,Wir schaffen das!'', flüsterte Stegi, an meine Schulter gelehnt und ich nickte.

Die zwei Wochen vergingen wie im Flug und ich durfte tatsächlich heim. Stegi würde mich abholen und ich wippte schon aufgeregt auf meinem Bett rum. Meine Tasche war schon gepackt und der Arzt hatte mir meine Entlassungspapiere gegeben. Die Tür öffnete sich und der Arzt kam in den Raum, gefolgt von Stegi. ,,Hey'', begrüßte er mich und gab mir einen Kuss. ,,Also, wir haben besprochen wie es weiter geht. Kommen sie nächste Woche am Dienstag und wir sehen wie es ihnen dann geht und sollte noch was sein oder es geht ihnen wieder schlechter, sagen sie direkt bescheid.'' Ich nickte, Stegi nahm meine Tasche und meine Hand und wir verließen das Krankenhaus. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und Stegi fuhr uns nach Hause. Als wir da waren, stand ich im Flur und atmete den heimischen Duft tief in meine Lungen. ,,Du legst dich auf die Couch und stehst nur auf, wenn du auf Klo musst'', ordnete Stegi an und ich antwortete: ,,Ach du trägst mich nicht?'' Wir lachten und ich ließ mich in die Kissen drücken. Er warf mir eine Decke über die Beine und schaltete dann den Fernseher ein. ,,Ich hab dir ein paar Folgen Dragonball aufgenommen.'' Ich schaute ihn verliebt an und wurde sofort in den Bann der Serie gezogen. Stegi verschwand in die Küche und kochte was zu essen. Ich seufzte und war einfach froh, wieder zu Hause zu sein. Es gab nichts schöneres. ,,Hier'', Stegi hielt mir einen Teller hin und ich nahm ihn dankend an. Wir aßen und er fragte, ob ich müde sei. Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich gegen ihn. Plötzlich klingelte es an der Tür. Stegi stand auf und öffnete die Tür.

Sicht Stegi

Vor mir stand ein Mann und fragte: ,,Sind sie Stegi?'' ich nickte und er hielt mir einen riesigen Blumenstrauß hin. Ich nahm ihn und sah den Mann fragend an. ,,Von wem ist der?'', wollte ich wissen. Er zuckte die Schultern, hielt mir ein Brett hin, ich unterschrieb und er ging. In dem Blumenstrauß steckte eine Karte. Als ich sie anschaute, zog ich verwundert die Augenbrauen hoch. Es war wie es aussah ein Teil einer Stadtkarte. ,,Was soll das denn?'', fragte ich mich leise selbst, steckte sie zurück und schloss die Tür. ,,Wer war das denn?'', fragte Manu aus dem Wohnzimmer. Ich ging mit den Blumen ins Zimmer und Manu schaute mich verwundert an. ,,Von wem sind die denn?'' Er stand auf und nahm sie mir ab. ,,Keine Ahnung'', zuckte ich die Schultern. Er stellte die Blumen in eine Vase und dann auf den Esstisch. ,,Die sind echt schön'', murmelte er und nahm mich in den Arm. Ich küsste ihn und wir setzten uns wieder auf das Sofa. Wir schauten einen Film, doch mein Blick glitt immer wieder zu den Blumen. Von wem sind die? Und was sollte die Karte bedeuten? ,,Komm, lass uns ins Bett gehen'', meinte Manu, hielt mir die Hand hin und wir gingen ins Bett. Er schlief direkt ein, doch ich dachte immer wieder an die Blumen. Irgendwann schlief ich dann doch ein.

,,Stegi, wach auf! Es klingelt!'', weckte mich Manu und ich schwang noch im Halbschlaf die Beine aus dem Bett. Ich torkelte zu der Wohnungstür und öffnete sie. Wieder stand ein Mann mit Blumen vor mir und ich unterschrieb den Wisch, nahm die Blumen und stellte sie auch in eine Vase. Erneut zog ich ein Kartenteil aus den Blumen, nahm das andere und steckte es in einen Briefumschlag. Diesen legte ich in eine Schublade. Ich ging weiter ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser lief mir über den Körper und ich schloss die Augen. Es tat furchtbar gut, vor allem weil ich wusste, dass Manu endlich wieder bei mir ist. Lächelnd ging ich wieder aus der Dusche und weiter in die Küche. Ich wollte für Manu ein Frühstück zubereiten. Er hatte die letzten Wochen kaum richtig gegessen und das sollte er endlich mal wieder. Ich stellte also alles auf den Tisch und weckte dann Manu. ,,Aufwachen Schatz, ich hab dir Frühstück gemacht'' Ich küsste ihn und zog ihn lachend auf dem Bett. ,,Schatz, bitte. Ich will nicht '' Manu versuchte sich loszureißen doch ich warf ihn mir über die Schulter und trug ihn in die Küche. Ich setzte ihn auf einen der Stühle und er verschränkte trotzig die Arme.  ,,Iss jetzt! Sonst werde ich sauer!'' Ich setzte mich ihm gegenüber und schaute ihn solange an, bis er sich seine Tasse nahm und einen großen Schluck daraus trank. Zufrieden nahm ich mir ein Brötchen und wir aßen. Als wir fertig waren, räumte ich die Küche auf und Manu fragte, was wir heute unternehmen könnten. ,,Ich muss nachher einkaufen. Willst du was haben?'', fragte ich ihn und er meinte direkt, er könne ja mitkommen. ,,Nein, du sollst dich ausruhen. Du wirst dich auf das Sofa legen und einen Film gucken und ich bin schnell wieder da.'' Ich nahm mir meine Schuhe, meine Jacke und ging zum Auto um zum Einkaufsladen zu fahren.


Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein LebensgefühlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt