Das würde doch nichts ändern

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Sicht Tim

Es machte mir Sorgen, dass Patrick wieder irgendwas geplant hatte, doch ich versuchte Stark zu sein. Für Stegi. Ich wollte ihm nicht zeigen, dass ich mir auch Sorgen machte, das würde ihn nur mehr beunruhigen als er eh schon ist. Ich sehe wie er immer wieder zusammen zuckt und sich die ganze Zeit umschaut. Ich legte eine Hand auf seine Hüfte und zog ihn so an mich ran. ,,Beruhig dich. Die werden hier nichts machen'', flüsterte ich ihm ins Ohr und sah, das er eine Gänsehaut bekam. Ich strich vorsichtig über seinen Arm und schwor mir, immer an seiner Seite zu bleiben. Morgen würde die Schule wieder los gehen und damit unser letztes Schuljahr. Nur noch ein Jahr und dann würden wir Patrick nicht mehr ertragen müssen. ,,Okay, wir treffen uns in einer Stunde am See.'' Basti stand auf und Felix ebenfalls. Stegi spannte sich direkt an und ich zog ihn mit mir hoch. ,,Wir haben nur noch ein Jahr. Dann sind wir hier durch!'', sagte ich und hoffte, dass es ihn beruhigen würde.

Sicht Sebastian

,,Felix?'' aus dem Augenwinkel sah ich, dass er zu mir schaute und ich fuhr fort: ,,Ist das mit uns eigentlich was ernstes?'' Felix zuckte die Schultern und sah mich an. ,,Ich weiß nicht. Ich meine, ich mag dich, du bist mein bester Freund und so, aber es fühlt sich nicht an wie liebe.'' Ich nickte zustimmend. Ich legte meine Hände auf seine Schultern und drückte ihn gegen die Wand. ,,Das können wir ja leicht rausfinden.'' Dan legte ich meine Lippen auf seine und spürte ... nichts. Sofort löste ich mich wieder von ihm und sagte: ,,Glaubst du, es war nur wegen der Drogen? Also das wir davon irgendwie aufgekratzt waren?'' ,,Kann sein.'' Er lächelte und ich nahm ihn in den Arm. ,,Lass uns einfach Freunde bleiben'' Er lachte und wir gingen weiter. Klar, wir hatten Sex aber jetzt spüren wir beide nichts mehr. Die Erfahrung war interessant und so, aber doch sind wir beide sicher hetero. Dennoch war ich froh, diese Erfahrung mit ihm gemacht zu haben. Mit wem ginge das denn auch besser als mit dem besten Freund? Klar, mit dem Partner aber ansonsten? ,,Basti? Meinst du, wir müssen uns Sorgen machen, wegen Patrick?'' ,,Keine Ahnung. Mittlerweile würde ich dem alles zutrauen.'' Felix nickte und ich stieß ihm in die Rippen. Am anderen Ende des Flurs stand ein Mädchen. Sie hatte mittellange braune Haare und trug ein Jeansrock und ein weißes Shirt. Wir gingen auf sie zu und ich fragte: ,,Hey, kann ich dir helfen?'' Sie schaute hoch und ich musste schlucken. Ihre Augen waren wunderschön und ihr Gesicht wurde von einem Lächeln geziert. ,,Oh, ja. Ich suche nach meinem Bruder. Er heißt Patrick!'' Sofort riss ich ungläubig meine Augen auf. ,,Ja, wir kennen Patrick.'' Felix verschränkte die Arme vor der Brust und das Mädchen sah uns an. ,,Könnt ihr mir sagen, wo sein Zimmer ist?'' Ich zeigte auf eine Tür und sie bedankte sich. Ungläubig schaute ich ihr nach. ,,Wie kann jemand wie er eine so schöne Schwester haben?'', fragte ich Felix und er zog eine Augenbraue hoch. ,,Bist du etwas verknallt?'', fragte er lachend zurück. ,,Laber doch nicht!'' Wir gingen in unser Zimmer und warfen uns auf unsere Betten. Meine Gedanken waren immer noch bei dem Mädchen. Plötzlich traf  mich ein Kissen am Kopf. ,,Ey, wir müssen langsam los zum See.'' Ich stand auf, warf das Kissen zurück, zog mir eine Badehose an und schnappte mir ein Handtuch. Zu zweit verließen wir das Zimmer und gingen nach draußen. Sofort wärmte die Sonne meine Haut und ich lächelte. ,,Wer als erstes da ist!'', schrie Felix und rannte sofort los. Ich rannte hinterher, überholte ihn und warf mich auf den Sand. Keuchend kam er hinter mir an und ich lachte ihn aus. ,,Da bist du ja endlich! Dachte du kommst nie an!'' ,,Maul!'', lachte Felix und setzte sich neben mich. Von weitem konnten wir Tim und Stegi entdecken. Sie kamen auf uns zu und als sie näher kamen, sah Stegi sehr verstört aus. 

Sicht Stegi

,,Welchen Geist hast du denn gesehen?'', fragte Felix direkt und ich ließ mich auf den Sand fallen. ,,Patrick hat einen Brief für ihn an unserer Zimmertür hinterlassen. Eine Drohung nichts weiter'', erklärte Tim und ich starrte auf den Sand. Tim zog sich sein Shirt über den Kopf und hatte sofort meine Aufmerksamkeit. Ich legte eine Hand in seine und er zog mich in seine Arme. Liebevoll strich er mir über de Rücken und ich amtete seinen Duft ein und meine Sorgen aus. ,,Patrick labert nur. Der hat ne große Klappe aber nichts dahinter'', versuchte Basti sein Glück. Plötzlich kam Alex angehumpelt und stellte sich vor uns. ,,Ich soll ich etwas von Patrick sagen. Ihr seid fällig. Er weiß, das ihr wisst, dass er was vor hat.'' Tim zog seine Augenbrauen zusammen und ich versteckte mein Gesicht an seiner Brust. ,,Dann sagt Patrick, er kann uns mal. Wir haben keine Angst vor ihm'', fauchte Sebastian zurück, schob sich seine Sonnenbrille auf die Nase und ignorierte Alex. Dieser humpelte wieder weg und ich schluckte einmal. ,,Ich kann nicht hier an dieser Schule bleiben. Ich hab zu viel Angst.'' ,,Rede doch endlich mal mit dem Direktor!'', schlug Felix genervt vor. ,,Das würde doch nichts ändern. Früher oder später würde er trotzdem einen Weg finden uns wieder zu quälen.'' Tim richtete sich etwas mehr auf und ich spürte, wie sich seine Muskeln anspannten. ,,Wir reden mit dem Direktor. Wenn er es nicht versteht, finden wir einen anderen Weg. Du brauchst deinen Abschluss und sobald wir den haben, sind wir hier weg.'' Das gab mir ein wenig Hoffnung und ich entspannte mich ein wenig. ,,Wollen wir schwimmen gehen?'', fragte Felix und wir nickten alle. So genossen wir gemeinsam den letzten Ferientag. 

Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein LebensgefühlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt