Sicht Tim
,,Wir hatten ein Deal! Du hast dich nicht dran gehalten!'', schrie Patrick mich an und ich brüllte zurück: ,,Alter, er hätte sterben können! Ist dir das echt so egal?!'' Patrick hob eine Faust und wollte mich grade schlagen, doch ich konnte leicht ausweichen und er stolperte nach vorn. Freddie fing ihn auf und Alex sah einfach zu. ,,Und du?! Willst du nicht auch langsam mal was sagen?!'' Ich hatte mich vor Alex aufgebaut und ihn am Kragen gepackt. ,,Er ist auch dein Freund!'' Alex schluckte und riss sich dann von mir los. ,,Du hast recht aber ich kann nicht'', flüsterte er leise, so das nur ich es hören konnte. Ich war verwirrt. Plötzlich traf mich ein Schlag im Gesicht und ich schmeckte Blut. ,,Entscheide dich jetzt! Entweder mit uns oder mit diesen Losern!'' Patrick sah mich an und ich ging einfach an ihm vorbei. Wie konnte ich nur so dumm sein und mich gegen meine wahren Freunde wenden. Ich rannte weiter bis ich an einer Bushaltestelle ankam. Ich fuhr mit dem nächsten Bus in Richtung Krankenhaus und fragte am Empfang nach Stegi. Die Schwester sagte mir die Zimmernummer und die Etage und ich rannte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hoch in den 4. Stock. Keuchend suchte ich die Tür von Stegi. Nervös klopfte ich an die Tür, bekam jedoch keine Antwort. Ich trat ein und da lag er. Ein Schlauch steckte in seiner Nase und er hatte eine Infusion am Arm hängen. Er war furchtbar blass und seine Haare waren mittlerweile fast wieder trocken. Ich setzte mich mit einem Stuhl an sein Bett und nahm seine Hand in meine. Vorsichtig strich ich mit meinem Daumen drüber und küsste dann seine Hand. Mir liefen Tränen über die Wangen und ich fing an, mit ihm zu reden: ,,Stegi, es tut mir so furchtbar leid. Das ist alles meine Schuld!'' Seine Hand zuckte einmal und ich sah hoch. Vorsichtig öffnete er seine Augen und schaute mich mit glasigem Blick an. ,,Tim?'', flüsterte er schwach und kaum hörbar. Schnell setzte ich mich an seine Bettkante und sah ihn an. ,,Stegi... es tut mir so leid.'' Er verzog sein Gesicht als er versuchte sich aufzusetzen. Ich half ihm und schob ihm ein Kissen in den Rücken. ,,Was ist passiert?'', wollte er verwirrt wissen. Ich riss die Augen auf und fragte dann: ,,An was erinnerst du dich denn?'' Er dachte kurz nach und antwortete dann: ,,Es gab wieder eine Prügelei mit Patrick. War er das?'' Total verwirrt und geschockt schüttelte ich den Kopf. Da konnte nicht sein. ,,Ich bin gleich wieder da okay?'' Ich stand auf und ging auf den Flur. Ich sah einen Arzt und ging hin:,, Hallo. Ich bin der Freund von Stegi. Können sie mir sagen, was mit ihm ist? Er erinnert sich nicht an das was passiert ist''. Der Arzt erklärte mir, dass es sein kann, das Patienten nach einem solch traumatischen Ereignis verdrängen was passiert ist. ,,Er wird sich aber bald wieder erinnern'' Er schüttelte mir noch einmal die Hand und verschwand dann in einem anderen Zimmer. Perplex stand ich einfach da und wusste nicht, was ich machen sollte. Ich ging langsam wieder zu Stegi. Als ich wieder in sein Zimmer trat, sah er mich an und lächelte. ,,Stegi, ich muss mit dir reden. Du erinnerst dich nicht, was passiert ist... Und ich will dir nichts mehr verheimlichen. Nach der Schlägerei mit Patrick, hat er mir angeboten, mich ihm anzuschließen und im Gegenzug lässt er dich und die anderen endlich in Ruhe. Ich habe angenommen, wollte nicht mehr, dass er euch weh tut. Dich hat das so sehr getroffen, dass du zu der Zugbrücke gerannt bist, hast vorher einen Zettel für Felix und Sebastian hinterlassen. Als ich da ankam mit Patrick und seinen Leuten, standest du auf der anderen Seite des Geländers. Felix und Sebastian versuchten dich wieder rüber zuziehen und grad als du nach Felix Hand greifen wolltest, bist du abgerutscht und in den Fluss gestürzt.'' Ich schluckte und sah, dass Stegi Tränen über das Gesicht liefen. Er starrte auf seine Decke und ich wollte seine Hand nehmen, doch er zog sie weg. ,,Stegi, ich wollte euch nur schützen... es tut mir unendlich leid. Bitte, glaub mir.'' Auch mir liefen die Tränen aus den Augen und ich sah ihn verzweifelt an. Er reagierte nicht und ich sagte wieder:,, Stegi bitte! Ich liebe dich!'' Sofort drehte er seinen Kopf in meine Richtung und schaute mich an. ,,Tim ... ich möchte jetzt allein sein.'' Dann drehte er sich um und ich ging aus dem Zimmer. Auf dem Flur begegnete ich Basti und Felix, doch sie beachteten mich gar nicht und gingen in Stegis Zimmer. Ich hatte es verkackt. Endlich hatte ich wieder die Chance richtig gute Freunde und vielleicht sogar einen wundervollen Freund zu haben, und ich verkack es so. Ich war dumm zu glauben, Stegi würde mir das verzeihen. Doch ich würde das wieder gut machen. Ich lief zurück zum Internat und überlegte den ganzen Rückweg, wie ich Stegi dazu bringen konnte, dass er mir verzeiht. Als ich ankam, hatte ich einen perfekten Plan, doch dafür brauchte ich die Hilfe der anderen beiden. Und die musste ich ja auch erstmal wieder überzeugen, dass es mir leid tut. Doch ich würde für Stegi alles tun und ich will ihn wieder!
DU LIEST GERADE
Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein Lebensgefühl
FanfictionStexpert FF