Mach nicht wieder so ein Drama

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Sicht Stegi

Es waren zwei Wochen vergangen und wir waren wieder bei uns zu Hause. Tim war grad nicht daheim und ich schrieb eine Liste für die Hochzeit. Die Wohnungstür ging auf und ich hörte Tims Stimme: ,,Hey, Liebling. Ich bin wieder da!'' Ich stand auf, ging in den Flur und blieb wie angewurzelt stehen. ,,Was macht er hier?'', fragte ich und zeigte auf Patrick der hinter Tim stand. ,,Er will nur mit dir reden. Stegi, bitte. Mach nicht wieder so ein Drama'', meinte Tim und kam auf mich zu. Er wollte mir einen Kuss geben doch ich zog den Kopf zurück. Tim seufzte und ging in die Küche. Patrick stand einfach da, die Hände tief in seinen Hosentaschen und schaute auf den Boden. ,,Ich hab Tim gesagt, es ist eine dumme Idee.'' ,,Ach ja? Schön!'' Ich ging wütend ins Wohnzimmer, setzte mich wieder an den Tisch und schrieb weiter die Liste. Im Flur hörte ich die beiden anderen reden. ,,Komm mit. Willst du was trinken?'', fragte Tim und Patrick sagte nur leise, dass er nichts will. Sie betraten das Wohnzimmer und ich presste die Lippen zusammen. ,,Schatz, bitte. Du musst ja nicht mal was sagen. Hör ihm aber wenigstens zu'', bettelte Tim fast schon und ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Er zuckte leicht zusammen und Patrick meinte schnell: ,,Ich .. ich gehe. Tim, danke aber es war eine dumme Idee. Man sieht sich'' Damit verschwand er und ich starrte auf den Zettel vor mir. ,,Wieso konntest du ihm nicht wenigstens eine Chance geben?'' Tim lehnte im Türrahmen und ich warf wütend den Stift auf den Tisch. ,,Wieso willst du nicht verstehen, dass ich ihn nicht sehen will? Wieso geht das nicht in deinen Kopf? Er hat mich damals in Lebensgefahr gebracht! Du warst dabei, ich sollte es dir eigentlich nicht erklären müssen!'' Tim schlug gegen das Holz des Rahmens und ich sprang von meinem Stuhl auf. ,,Du stellst dich aber auch an! Er versucht es doch! Er will es wieder gut machen!'', schrie er und ich biss wütend die Zähne zusammen. ,,DAS IST MIR VERDAMMT NOCH MAL EGAL!'' Damit stürmte ich aus der Wohnung und stieg in mein Auto. Ich fuhr und drehte die Musik so laut ich konnte auf. Wieso wollte er es nicht verstehen? Ich schlug gegen das Lenkrad und hielt an. So durfte ich nicht fahren. Nachher baute ich noch einen Unfall und dann war es das. Ich stellte das Auto auf einem Parkplatz ab und ging weiter bis ich vor einer Bar ankam. Ich trat ein und setzte mich an die Bar. ,,Ein Bier, bitte'', meinte ich und der Barkeeper schob mir sogleich die Flasche zu. Ich nahm einen kräftigen Schluck und schloss die Augen. ,,Schlechten Tag gehabt?'', fragte der Mann hinter dem Tresen. ,,Du glaubst gar nicht wie schlecht.'' Ich schaute auf die Glasflasche und nahm noch einen Schluck. ,,Willst du drüber reden?'' Ich schüttelte den Kopf. Er zuckte die Schultern, griff sich zwei Shotgläser und goss ein. ,,Hier, der geht aufs Haus'' Er schob mir einen Shot rüber und ich stieß an. Die Flüssigkeit brannte in meinem Hals und ich verzog das Gesicht. Er kippte seinen ebenfalls runter und tauschte mein mittlerweile leeres Bier gegen ein neues aus. ,,Bist du verheiratet?'', fragte er und deutete auf den Ring an meinem Finger. Ich sah ebenfalls runter und musste lächeln. ,,Nein. Verlobt.'' Er sah mich an, füllte die Shotgläser erneut und schob mir einen rüber. ,,Dann auf deine Verlobung'' Ich kippte das klare Zeug runter und diesmal brannte es nicht ganz so schlimm in meiner Brust. Langsam war ich wirklich angetrunken. Ich trank selten und fühlte mich schon ganz schwindelig. ,,Hey, soll ich dir ein Taxi rufen?'', fragte der Barkeeper besorgt und ich schüttelte den Kopf. ,,Kannst du meinen Freund anrufen?'' Ich schob ihm mein Handy rüber und er wählte seine Nummer. ,,Er ist gleich da. Hier, trink das'' Er schob mir mein Handy und ein neues Glas zu. ,,Ich will nicht mehr Alkohol'', lallte ich und er lachte. ,,Das ist Wasser'' Ich nippte an dem Glas und tatsächlich. Das Wasser tat unheimlich gut. Es kam mir vor, als wäre ein Jahr vergangen als sich die Tür öffnete und Tim eintrat. ,,Schatz, was machst du nur immer? Danke, fürs anrufen'', er nahm mich in den Arm und schob dem Mann einen Zehner hin. ,,Hab ich gern gemacht, behalte das Geld. Für eure Hochzeit'', meinte er und schob den Zehner zurück. Tim griff meinen Arm und trug mich aus der Bar. ,,Mir ist schlecht...'' ,,Ich bring dich heim und dann gehst du schlafen'', meinte er, setzte mich auf den Beifahrersitz und schob sich dann hinter das Lenkrad. Langsam fuhr er los, strich mir immer wieder die Haare aus dem Gesicht oder über das Bein. Als wir endlich bei unserer Wohnung angekommen sind, trug er mich hoch und legte mich auf das Bett. ,,Mach deine Augen zu. Ich hol dir noch eine Flasche Wasser und einen Eimer.'' Ich schloss meine Augen und alles drehte sich. ,,Hier. Trink das '' Tim drückte mir die Flasche in die Hand und ich setzte mich leicht auf. ,,Es tut mir so leid... ich ... war ein Arschl...'' ,,Sei ruhig. Trink einfach'' Tim setzte sich auf die Bettkante und ich hob die Flasche an meine Lippen. Ich trank einen großen Schluck und stellte die Flasche dann auf meinen Nachttisch. Ich sah zu Tim. Er schaute mich besorgt an und ich setzte mich vorsichtig auf seinen Schoß. Ich begann seinen Hals zu küssen und schob meine Hände unter sein Shirt. ,,Schatz lass das. Du bist betrunken'' Tim wollte mich wegschieben, doch ich saugte mich an seinem Hals fest. Er stöhnte auf und ich küsste die Stelle einmal entschuldigend. Stürmisch zog ich sein Shirt aus und küsste seinen Oberkörper und drückte ihn in die Matratze. Ich küsste mich zu seinem Hosenbund und öffnete den Knopf. Plötzlich wurde mir unglaublich schlecht. Tim hörte mein Würgen, setzte sich auf und griff nach dem Eimer. Ich beugte mich drüber und ich übergab mich. Alles was ich getrunken hatte, kam wieder hoch. Ich begann zu zittern und Tim wischte mir mit einem kalten Tuch den Schweiß von der Stirn. Erschöpft ließ ich mich auf die Seite fallen und schloss die Augen. ,,Geht es wieder?'', fragte Tim vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf. ,,Hier, trink noch einen Schluck. Dann gehen wir schlafen'' Ich trank einen kleinen Schluck, das Wasser kühlte meinen gereizten Hals und ich legte mich wieder in die Kissen. Tim leerte den Eimer, öffnete das Fenster und legte sich dann neben mich. Vorsichtig schloss er mich in seine Arme und sofort schlief ich ein.

Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein LebensgefühlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt