Sicht Tim
Stegi war irgendwann unter Tränen eingeschlafen und ich brachte ihn vorsichtig ins Bett. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, saß Manu auf dem Sofa und schniefte vor sich hin. ,,Vielleicht hätte ich es ihm nicht sagen sollen. Jetzt ist er total fertig.'' Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und reichte ihm ein Taschentuch. ,,Doch, es war richtig es ihm zu sagen. Er ist einfach geschockt, aber er wird für dich stark sein'' Manu putzte sich die Nase und ich sah ihm in die geschwollenen, roten Augen. ,,Manu, willst du.. willst du vielleicht mein Trauzeuge sein?'' Er riss die Augen auf. ,,Meinst ... meinst du das ernst?'' Ich nickte. ,,Natürlich!'' Er warf sich mir in die Arme und ich strich ihm über den Rücken. ,,Morgen holen wir deine Sachen her und dann kümmern wir uns darum, dass es dir besser geht'' Er löste sich und sagte dann: ,,Danke, Tim. Wirklich. Für alles'' Ich lächelte ihn an und schaute auf die Uhr. ,,Du schläfst heute hier. Es ist schon spät und du sollst so nicht Auto fahren müssen'' Manu stand auf und ich holte ihm ein Handtuch und eine frische Zahnbürste. ,,Hier. Schlaf gut und wenn was ist oder du was brauchst, dann sag Bescheid'' Manu sah mich dankbar an und ging dann ins Badezimmer. Ich ging leise ins Schlafzimmer und schloss die Tür. Als ich mich hinlegte, merkte ich, dass Stegi weinte. ,,Hey, Baby ... '' Ich zog ihn in meinen Arm und er versteckte direkt sein Gesicht in meinem Shirt. ,, Wir schaffen das. Wir sind für ihn da und helfen ihm dadurch...'', flüsterte ich ihm zu und er schluchzte. Ich wusste nicht, was ich sagen konnte, damit es ihm besser ging. Ich konnte ihm nicht sagen, dass er wieder gesund werden würde, das wäre wahrscheinlich eine Lüge. Aber ich wollte auch nicht sagen, dass Manu sterben wird. Das wusste Stegi selbst. ,,Ich will nicht, dass er so stirbt. Er hat ein langes, glückliches Leben verdient'', schluchzte Stegi an meine Brust und ich strich ihm über den Kopf. ,,Wir werde ihm die Zeit, die er noch hat, so schön wie möglich machen. Ich hab ihn gefragt, ob er mein Trauzeuge sein will'' Stegi schaute hoch und sah mich ungläubig an. ,,Wi-wirklich?'' Ich nickte und Stegi schenkte mir eines, seiner wunderschönen Lächeln. Vorsichtig wischte ich mit meinem Daumen die Tränen von seinen Wangen und er sah mich einfach nur an. ,,Ich liebe dich so sehr. Du glaubst nicht, wie viel mir das bedeutet!'', hauchte er und ich küsste ihn. ,,Manu ist mir sehr ans Herz gewachsen und mir bedeutet das auch viel. Ich will, dass er noch dabei sein kann.'' Stegi küsste mich und ich drückte ihn fest an mich. Als er sich löste, hatte er wieder Tränen in den Augen. ,,Lass uns im Juli heiraten! Das sind zwei Monate!'' ,,Alles was du willst, Engel'', meinte ich und Stegi legte seinen Kopf auf meine Brust. Letztendlich schlief er ein und ich glitt ebenfalls in eine Art Halbschlaf.
Früh am Morgen wurde ich wach. Stegi lag noch immer auf meiner Brust und ich schob ihn vorsichtig von mir runter. Leise ging ich ins Badezimmer und duschte mich. Als ich aus der Dusche kam, war es grad mal 6 Uhr morgens. Ich setzte mich an meinen Laptop und suchte nach einer Location für die Hochzeit. Ich fand eine wunderschöne Location an einem See, nicht weit von hier und schrieb direkt eine Mail. Dann begann ich eine Gästeliste zu erstellen und kaufte im Internet schlichte weiße Karten. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaute, war es halb 8 und ich ging in die Küche um mir einen Kaffee zu holen. Seufzend kippte ich mir das dunkle Gebräu runter und ging wieder zum Laptop. Ich checkte die Mails, beantwortete die Wichtigsten und dann ging die Tür vom Gästezimmer auf. ,,Morgen'', raunte ich und sah in Manus müdes Gesicht. ,,Gut geschlafen?'', fragte ich und er nickte gähnend. ,,Und du?'', fragte er zurück. ,,Ja, nur etwas kurz.'' Manu setzte sich mir gegenüber und ich schob ihm eine Tasse zu und holte den Kaffee aus der Küche. ,,Danke'', meinte Manu und trank einen Schluck. ,,Hast du schon einen Anzug für die Hochzeit?'', fragte Manu und ich schüttelte den Kopf. ,,Dann müssen wir noch einen kaufen!'' ,,Wie wäre es mit einem weinroten?'' Ich schaute Manu an, überlegte kurz und nickte dann. ,,Und mit Stegi gehe ich auch noch einen kaufen'' Manu stellte die Tasse ab und verschwand kurz ins Badezimmer. Als er wieder kam, setzte er sich mir gegenüber und wir unterhielten uns solange, bis Stegi aus dem Schlafzimmer geschlurft kam. ,,Hey'', begrüßte ich ihn und zog ihn auf meinen Schoß. Er gab mir einen Kuss und Manu lächelte ihn an. ,,Wir gehen morgen einen Anzug für dich kaufen.'' Stegi nickte und nahm einen Schluck Kaffee aus meiner Tasse. ,,Bah, wie kannst du das nur so trinken, ohne Zucker und Milch?'' Ich lachte und legte die Arme um ihn. Manu stand auf und verschwand im Gästezimmer. ,,Ich hab eine wunderschöne Location gefunden für die Hochzeit, schau mal'' Ich zeigte ihm die Bilder von der Location und er gab mir recht. ,,Die ist echt perfekt! Hast du den Besitzer schon angeschrieben?'' Ich nickte und er stand auf. ,,Ich geh schnell duschen und dann hole ich Brötchen. Nachher hole ich mit Manu seine Sachen her und wir können heute Abend zusammen Essen gehen'' Ich nickte zustimmend und er schloss die Tür hinter sich. Ich hörte ein 'PLING' und schaute auf den Desktop des Laptops. Eine neue Mail. Die Location hatten wir zugesagt bekommen. Ich griff mir mein Handy und schrieb Felix und Basti an. Sie sollten morgen vorbei kommen. Stegi wollte sie als Trauzeugen haben, dass hatte er mir in New York gesagt. Sie sagten beide zu und ich ging ins Schlafzimmer um mir richtige Kleidung anzuziehen. ,,Okay, ich bin dann kurz weg'', rief Stegi aus dem Flur und dann hörte ich auch schon die Tür.
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Stexpert - das ist nicht nur ein Name, sondern ein Lebensgefühl
Hayran KurguStexpert FF