3. Sturz

2.5K 64 1
                                    

Es ist 5 Uhr und wie jeden morgen weckte mich mein Wecker. Ich stand auf und ging in die Küche. Am Gang liegt Tobias mit einer Bierflasche in der Hand und schlief. Ich weiß das ich leise sein muss damit ich ihn nicht wecke. Ihr könnt euch ja vorstellen was dann passiert. Ich räumte die leeren Alkoholflaschen, die Tobias gestern Abend stehen hat lassen, weg und bereitete für ihn ein frühstück vor. Ich stellte den Teller mit dem Frühstück vor ihn auf den Tisch und ging ins Bad. Duschen konnte ich nicht, das wäre nur zu laut gewesen. Als ich in den Spiegel kuckte sah ich neue blaue Flecken. Ich versuchte diese so gut es ging zu über schminken. Als mein Blick auf die Uhr fiel, wusste ich das ich mich beeilen musste. Ich hatte es gestern nicht geschafft die Hausaufgaben für Matthias, Kevin und Luis zu machen. So leise wie es möglich ging ich in mein Zimmer. Ich zog mich noch schnell um und begann die Hausaufgaben zu machen. Als ich mit Kevins Hausaufgaben fertig war und auf die Uhr schaute bekam ich Panik. Es war schon 7:30 Uhr. Der Unterricht begann um 7:45 Uhr und ich durfte auf keinen Fall zu spät kommen. Herr Ludwig, mein Klassenlehrer, würde meine Eltern anrufen wenn ich nochmal zu spät komme. Ich wusste das dies nur wieder Ärger bringen würde. Ich nahm meine Schultasche und ging leise raus. Draußen angekommen rannte ich schnell los.
Ich dachte nur mehr daran was passieren würde wenn ich es nicht rechtzeitig schaffte. Endlich kam ich in der Schule an doch als ich gerade rein ging läutete es. Ich hoffte so sehr das Herr Ludwig noch nicht im Klassenzimmer ist. Ich rannte los doch zu meinem Pech war die Klassentür schon zu. Ich ging rein und Herr Ludwig sah mich an.

[Herr Ludwig:HL]
HL: ,,Du kommst also auch noch''
‚,Ich...ich...m..mein....Wecker...der...der...er... hat...nicht geläutet'' , versuchte ich mich raus zureden.
HL: ,,Die Ausrede kannst du dir sparen! Ich habe dich gewarnt. Du bist im letzten Monat 13 mal zu spät gekommen''
,,Es tut mir leid es wird nicht mehr vorkommen'', meinte ich darauf.
HL:,, Tut mir leid aber ich werde wohl deinen Vater anrufen müssen''
Ich versuchte noch etwas zusagen doch es kam nichts raus und ich setzte mich auf meinen Platz. Ich könnte mich nicht konzentrieren und habe den ganzen Unterricht nicht aufgepasst.
Endlich läutete es zur Pause und wir gingen alle raus in den Schulhof. Wie immer setzte ich mich auf die Bank ganz hinter im Schulhof. Meine Gedanken waren nur mehr bei Tobias und ich hatte Angst nach Hause zu gehen. Plötzlich seh ich Matthias, Kevin und Luis zu mir kommen. Ich wusste genau was sie von mir wollten.

[M:Matthias, L:Luis, K:Kevin]

M:,,Sieg mal einer an wer da schon wieder ist!''
,,Die Fette'', meinte Luis lachend.
L:,,Also Püppchen. Wie sieht es aus mit unseren Hausaufgaben?''
,,Ich hab nur Kevins Hausaufgaben geschafft'', sagte ich leise.
M:,,und wo sind unsere?''
Ich wollte am liebsten weglaufen doch ich wusste das es dadurch nur noch schlimmer wird. Ich wollte etwas sagen ob wieder kam nichts aus mir raus. ,,Er hat dich was gefragt'', fuhr mich Kevin an.
Zu meinem Glück läutete es gerade und wir mussten alle rein. ,,Das wird nich ein Nachspiel haben'' , rief mir Luis noch hinter her.
Als die Schule vorbei rannte ich schnell nach Hause um nicht wieder zu spät zu kommen und Tobias schnell Mittagessen kochen zu können. 
Den ganzen Weg nach Hause war ich nervös. Würde er mich wieder einsperren? Was wenn er mich wieder fast ohnmächtig prügelt? Ich war so in Gedanken das ich gar nicht gemerkt habe das ich schon zuhause war. Ich ging rein und als ich rauf wollte zur Wohnung sah ich Tobias schon ob bei den Treppen stehen.
Er schrie sofort los und ich sollte zu ihm rauf kommen. Ich erstarrte vor Angst er kam immer näher. Ich ging immer weiter zurück ohne zu merken das hinter mir die Stiegen anfingen. Ich machte noch einen Schritt zurück und fiel nach unten. Ich hörte noch Tobias schreien:,,Gehört dir du Görre''. Ich merkte wie  mir schwindelig wurde. Ich konnte mich kaum bewegen vor lauter schmerzen. Ich versuchte wieder aufzustehen doch es ging nichts. Es drehte sich alles und ich sah komische schwarze Punkte die immer größer wurden. Ich wusste nicht was los war doch als die Schwarzen Punkte miteinander verschmolzen und ich nichts mehr sah war da nichts mehr.

Ein neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt