Sicht Tabea
Zuhause angekommen, machte ich mir erstmal etwas zu Essen und setzte mich zu den anderen ins Wohnzimmer.
C:,,Wie war die Schicht?"
T:,,Es ging. Ich musste eine 7 Jährige reanimieren."
K:,,Verdammt."
T:,,Wir haben sie wieder zurück holen können. Sie liegt jetzt auf der ITS und ist soweit stabil."
Paula kam gerade rein.
T:,,Hey Paula. Wie gehts dir?"
Sie sah ziemlich müde aus, aber besser als in der Klinik.
P:,,Es ist schon besser. Ich bin nur froh das es dem Baby gut geht."
Sie setzte sich auf die Couch und lies ihre Hand ständig auf ihren Bauch. Ich hatte irgendwie schon seit längerem das Gefühl, als ob sie sich langsam an das Baby bindet. Ich hab sie immer wieder erwischt wie sie sich im Spiegel betrachtet und dabei lächeln muss. Sie redete aber nie über das Kind. Deswegen wollte ich auch nie nach fragen wie es denn jetzt eigentlich aussieht. Sie hat sich zwar dafür entschieden das Kind wegzugeben, aber ganz ehrlich, ich glaube nicht das sie es wirklich tun wird. Ich würde Paula nie so einschätzen. Sie sah nun wieder uns an und nicht ihren Bauch.
P:,,Ich weiß schon das Geschlecht."
Das kam für mich ziemlich überraschend. Ich glaube für uns alle. Auch jetzt erkannte ich wieder ein kleines Lächeln.
K:,,Ehrlich. Was ist es denn?"
P:,,Ein Mädchen."
Ich freute mich für Paula. Ich hatte irgendwie schon so ein Gefühl als ob es ein Mädchen werden wird. Als Kinderärztin,hab ich schon irgendwie ein Gefühl dafür.
T:,,Weißt du denn schon einen Namen?"
P:,,Ja, ich will ihn aber noch für mich behalten."
K:,,Dann erfahren wir das wohl erst bei der Geburt."
Wir plauderten noch etwas, bis ich ins Bad ging und mich Bett fertig machte. Als ich noch einmal schnell in die Küche um etwas zu trinken. Ich bemerkte das draußen auf der Terrasse Licht brannte, als ging ich ins Wohnzimmer, wo ich Paula draußen sitzen sah. Ich beschloss zu ihr zugehen, sie wirkte doch Nachdenklich in letzter Zeit.
T:,,Hey Paula."
P:,,Oh Gott Tabea, hast du mich erschreckt."
Sie sah von ihren Bauch auf, direkt in meine Augen, ich merkte das sie mit mir etwas sagen wollte, es aber nicht schaffte. Nachdem es draußen schon kühl war, ging ich nochmal rein und holte ein Decke. Ich setzte mich zu Paula auf die Bank und deckte uns zu.
T:,,Was ist los? Ich merke doch das du mit mir über irgend etwas reden willst."
Sie sah wieder auf ihren Bauch und strich kurz über ihn.
P:,,Willst du mal fühlen? Sie tritt gerade wieder."
T:,,Klar, wenn ich darf."
Paula nickte und nahm meine Hand. Sie legte sie auf ihren Bauch, an der Stelle wo sie trat. Ich spürte es. Es war nicht stark, aber man konnte kleine Tritte spüren. Ich konnte nicht anders als Paula anzulächeln und auch sie musste grinsen."
P:,,Dieses Gefühl... Es ist einfach unbeschreiblich."
T:,,Paula. Vielleicht willst du nicht darüber reden, dass ist auch ok, aber redest du nie über die kleine reden?"
P:,,Je mehr ich über sie rede, desto schwieriger wird es dann sie weg geben zu müssen."
T:,,Aber du musst sie doch nicht weg geben. Du kannst sie doch auch behalten."
P:,,So ist es am besten für uns."
T:,,Glaubst du wirklich?"
P:,,Tabea ich bin allein erziehend. Selbst wenn der Vater jemals wieder auf freien Füßen ist. Den kann ich doch vergessen. Ich kenn ihn nicht. Ich weiß nur das er sehr vielen Menschen weh getan hat, so wie auch mir."
Ich sah wie sie versuchte ihre Tränen zurück zu halten, es gelang ihr nur nicht.
P:,,Die Zeit in der Hütte, war nicht lang, aber sie war furchtbar. Er hat einmal so lange auf mich eingeschlagen, bis ich bewusstlos wurde. Immer wieder verlor ich auch von selbst das Bewusst sein, weil meine Verletzungen schlimm waren. Nur in diesen einen Moment, da..."
Sie brach ab und die Tränen liefen ihre Wange runter. Ich nahm sie in den Arm und beruhigte sie. Sie hatten noch nie mit jemanden von uns darüber geredet.
T:,,Du musst dort nie wieder hin. Die Zeit ist vorbei und er hat seine Strafe dafür bekommen."
Paula beruhigte sich wieder etwas und ich ließ sie wieder los.
P:,,Ich kann mich an jede seiner Berührungen erinnern in diesen Moment. Ich spüre wie er meine Hose öffnet. Ich spüre alles. Ich hatte schon schmerzen von den Unfall und er machte sie schlimmer. Lara musste das alles viel länger durch machen."
T:,,Lara hat es auch durch gestanden und sie bekommt jetzt die Hilfe die sie benötigt."
P:,,Du hast recht. Ich sollte das alles hinter mich lassen."
Ich nahm sie nochmal in den Arm. Sie war ziemlich müde.
T:,,Komm. Lass uns schlafen gehen."
Paula nickte und ich räumte die Decke weg. Paula ging in ihr Zimmer, so wie ich. Ich brauchte etwas bis ich einschlief, aber ich schlief wenigstens fest.

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Ein neues Leben
FanfictionDie 14-Jährige Lara hatte ihre Mutter schon früh verloren. Den Vater lernte sie auch nie kennen. Sie fühlte sich eigentlich bei ihren Pflegeeltern wohl doch das Verhältnis zwischen ihr und Tobias, den Pflegevater, wird immer schlimmer..