66. Besuch

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Sicht Charlotte
[T:Tabea, M:Miriam, K:Kathi, M:Mila]
Es war mittlerweile schon Montag. Das Wochenende verging meiner Meinung nach viel zu schnell. Es war schön ein ganzes Wochenende mit ihm zu verbringen. Falls ihr euch jetzt fragt ob wir zusammen sind, ich weiß es nicht. Ich mach mich noch nicht getraut mit ihm darüber zu reden. Ich wollte ja, aber dann kam die Sache mit Lara und irgendwie hab ich es immer aufgeschoben. Ich nahm mir aber vor es in der nächst Besten Möglichkeit mit ihm zu sprechen. Ich hatte gerade Dienst in der Notaufnahme zusammen mit Tabea. Sie wollte sich in der Mittagspause mit den anderen treffen und fragte mich ob ich mitkommen wollte. Natürlich wollte ich und so trafen wir uns in der Cafeteria. Miriam ließ nicht los und wollte die ganze Zeit bei welcher Freundin ich denn war und was wir machten. Sie hatte schon eine Ahnung das ich nicht die Wahrheit sagte. Ignorierte jedoch irgendwann die ständigen Fragen.
C:,,Wie geht es eigentlich Lara?"
T:,,Ganz gut. Sie hat sich zwar der Therapeutin noch nicht wirklich geöffnet aber Mila meinte das sie ihr wohl vertraut."
Mila, die Psychologin, ist ebenfalls eine Freundin von uns. Sie wohnte mit uns anfangs auch in der WG zog jedoch mit ihrem Freund gemeinsam in eine Wohnung.
C:,,Ach Mila ist ihre Therapeutin?"
T:,,Ja."
C:,,Gut zu hören das es ihr sonst ganz gut geht."
M:,,Ich bekam auch schon Bescheid gesagt, dass sie ohne zu zögern die Tabletten nahm."
K:,,Das hast du mir noch gar nicht erzählt. Dann scheint sie ja wirklich verstanden zu haben, wie wichtig die für sie sind."
M:,,Ja, ich denke auch das sie das hat."
C:,,Ich werd nach der Schicht zu ihr gehen. Kommt wer mit?"
K:,,Ja ich komme mit."
C:,,Gut dann treffen wir uns mach der Schicht."
K:,,Gut abgemacht."
Wir aßen noch gemeinsam zu Ende jeder begab sich wieder zu seiner Station. Die Schicht war recht stressig. Es war sehr viel los, einige Kleinigkeiten, jedoch hatten wir auch heute erstaunlich viele schwer verletzte. Als die Schicht endlich vorbei wahr. Traf ich mich mit Kathi vor der Station. Gemeinsam gingen wir zu Laras Zimmer, wo auch Mila mit einem Arzt davor stand. Sie verabschiedete sich von diesen und drehte sich nun zu uns.
M:,,Hey ihr zwei. Ich schätze mal das ihr zu Lara wollt."
C:,,Ja, wie gehts ihr denn?"
M:,,Es geht ihr soweit gut. Sie hat mit mir heute das erste mal angesprochen. Sie spricht mich sogar beim Vornamen an, viel bekam ich zwar noch nicht aus ihr raus, aber sie braucht Zeit. Wenn ich sie dazu dränge, viele ich ihr vertrauen."
K:,,Sie ist bei dir sowieso am besten aufgehoben."
C:,,Hat sich den ihr Gewicht verbessert?"
M:,,Ja hat es, sie wird aber noch immer künstlich ernährt. Also kann sich das auch wieder ändern, wenn sie wieder ganz von selbst isst."
Mila sagte es zwar etwas besorgt, jedoch wusste ich das sie das hin bekommen wird. Mila ist eine der besten Psychologen im ganzen Haus.
M:,,Wollen wir zu ihr?"
Ich nickte, genauso wie Kathi und wir folgten ihr in ihr Zimmer. Lara lag in ihrem Bett und sah uns sofort an.
L:,,Charlotte, Kathi."
Sie lächelte uns an und schien froh darüber zu sein uns zu sehen. Sie sprang auf und lief in unsere Arme. Es überraschte mich sehr, jedoch freute ich mich darüber.
C:,,Wie gehts dir denn?"
L:,,Ganz gut, es ist nur unglaublich langweilig hier. Ich wer so gern bei euch zuhause."
K:,,Das wissen wir Maus. Du weißt aber, dass das noch nicht geht. Wenn das ok von den Ärzten hier auf der Station und Mila kommt, dann kannst du auch wieder zu uns."
Lara saß nun wieder auf ihren Bett und warf uns einen etwas genervten Blick auf.
L:,,Kommt mich Paula auch mal wieder besuchen?"
K:,,Ich bin mir ziemlich sicher."
Lara nickte nur und machte ab diesem Zeitpunkt wieder zu. Es verwunderte mich sehr. Ich dachte das es ihr ,,gut" geht. Natürlich war mir klar, das es in dieser kurzen Zeit keine wahnsinnige Verbesserung geben kann. Sie hat sich immerhin auch noch nicht ganz Mila geöffnet, aber ihre hatte ich trotzdem Hoffnung.
K:,,Wir lassen dich wieder in Ruhe. Ich schau morgen wieder zu dir ok?"
Sie nickte immerhin und wir verließen denn Raum.
M:,,Gebt ihr Zeit. Sie braucht eure Unterstützung und vor allem Sicherheit in ihrem leben."
Sie hatte schon recht. Wir unterhielten uns noch etwas und verabschiedeten uns dann. Ich gab Kathi noch Bescheid das ich zu Paula gehen wollte. Es war komisch das sie noch kein einziges mal bei Lara war. Ich machte mir Sorgen um sie. Klar ist es für sie gerade nicht einfach, aber ich hätte nie gedacht von ihr, dass sie sich von Lara distanziert. Kathi für nach Hause und ich ging also zu Paula. Als ich ihr Zimmer betrat saß sie verweint auf ihrem Bett. Ich setzte mich zu ihr auf die Bettkante und wischte ihr Tränen von der Wange weg.
C:,,Was ist denn los Paula?"
Sie schluchzte noch ein paar mal bevor sie mir eine Antwort gab.
P:,,Ich kann das einfach alles nicht mehr. Ich weiß nicht was ich machen soll."
Ihr kamen wieder vereinzelt tränen. Sie schien generell als ob sie in letzter Zeit kaum schlief. Sie sah total übermüdet und schlapp aus. Ich nahm sie in den Arm und strich ihr über den Rücken.
C:,,Ich weiß das du die für dich richtige Entscheidung treffen wirst. Bitte lass dich nicht von jemanden beeinflussen. Denk jetzt einfach daran was das beste für dich und das Kind ist ok?"
Sie löste sich wieder von mir und nickte. Ich ergriff nun die Chance um mit ihr über Lara zu reden.
C:,,Ich war vorhin mit Kathi bei Lara."
P:,,Wie gehts ihr? Ist bei ihr alles ok? Fühlt sie sich halbwegs wohl auf der Station?"
C:,,Wieso fragst du sie nicht mal selbst danach?"
Paula sah mich nun bedrückt an.
C:,,Sie hat nach dir gefragt, Paula. Sie braucht dich jetzt."
P:,,Ich weiß, aber was soll ich ihr sagen? Hey Lara. Ich bin von dem Typ der dich misshandelt hat schwanger?"
Sie klang nun irgendwie wütend aber auch unsicher. Ich hatte das Gefühl, als ob sie an sich selbst zweifeln würde. Das kannte ich von Paula überhaupt nicht.
C:,,Mensch Paula. Nein natürlich nicht. Ich würde es ihr außerdem sagen, wenn Mila anwesend ist, damit sie im Notfall eingreifen kann."
P:,,Wieso Mila?"
C:,,Ja Mila ist ihre Therapeutin. Rede mit ihr, wie du es sonst auch immer getan hast."
P:,,Ich weiß nicht ob ich das kann."
C:,,Paula hör auf so zu denken. Du bist noch immer die gleiche Paula."
Ich redete noch etwas auf sie ein, ihn der Hoffnung das sie zu Lara ging. Sie braucht Paula jetzt sehr. Es wurde spät und ich verabschiedete mich von Paula und für nach Hause.

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