76. Aussprache

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Sicht Tabea
Lara redet mit mir nicht viel. Als Mila mit Paula kam, hoffte ich das sie wenigstens mit Mila spricht. Sie wollte heute mit Paula vorbei kommen, da der Vorfall geklärt werden muss. Als die beiden da waren merkte ich wie Lara angespannt war.
Mi:,,Hey Lara. Wie gehts dir? Du hast gestern gar nicht mit bekommen das ich da war."
L:,,Ganz gut."
Sie sprach total leise und starrte nur auf ihre Bettdecke.
P:,,Hey Lara."
Es kam keine Antwort. Mila unterbrach dann die etwas komische Stille.
Mi:,,Lara...Ich weiß das du das alles wahrscheinlich nicht hören willst. Wir müssen aber mal über den Vorfall reden."
P:,,Mäuschen, du hast mich noch nichtmal ausreden lassen."
Paula griff nach ihrer Hand. Doch Lara zog ihre sofort weg. Nun setzte sich Paula auf die Bettkante und hob ihr Kinn an, sodass sie ihr direkt in die Augen schauen musste. Lara schien wütend zu werden. Sie nahm Paulas Hand und drückte sie von sich weg.
L:,,Lass mich in Ruhe."
Sie drehte ihren Kopf nun zu mir und sah mich an.
T:,,Wir müssen darüber reden. Hör ihr doch bitte wenigstens mal zu."
Sie antwortete nicht und ihr Blick fiel wieder auf ihre Decke.
P:,,Also Maus..."
L:,,Nenn mich nicht Maus!"
Lara versuchte von der Situation zu entfliehen und wollte weg. Ich drückte sie wieder auf ihr Bett.
T:,,Lara bitte. Du darfst dich nicht anstrengen. Denk an die OP Naht."
Sie hörte zum Glück auf mich und wehrte sich nicht mehr. Paula begann wieder zu erzählen.
P:,,Hör mir bitte einfach mal zu. Du hast mich nicht mal ausreden lassen."
Paula schien nochmal zu überlegen, was die passenden Worte waren, redete aber einfach wieder los.
P:,,Also...Ich werde das Kinde bekommen, weil ich es nicht abtreiben kann. Es kann nichts dafür das es existiert. Trotzdem, werde ich es zur Adoption frei geben. Dieses Kind kann ich einfach nicht groß ziehen."
Lara schien nach wie vor etwas uninteressiert.
P:,,Und nochmal zu den Punkt, dass ich es wollte. Ich wollte das alles nichts. Glaub mir ich wollte das alles nicht. Ich wollte nie in diese Hütte. Ich wollte nie das..."
Ihr liefen die Tränen runter und sie fing schnell an zu atmen.
T:,,Paula alles gut."
Ich versuchte sie irgendwie zu beruhigen, doch es half nicht wirklich.
Mi:,,Was ist los?"
P:,,Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht das er mir die Kleidung vom Leib reißt. Ich wollte nicht das er..."
Ihre Atmung wurde immer schneller und sie fing an nach Luft zu japsen. Auch Lara schien sich nun Sorgen zu machen.
L:,,Paula? Ich habs verstanden. Du wolltest das nicht."
Lara sah mich besorgt an.
Mi:,,Paula?"
Sie hyperventilierte immer mehr. Ich sprang sofort auf und zog ihre eine Maske auf.
Da merkte ich aber auch schon wie sie zurück auf das Bett fiel.
L:,,Paula? Bitte! Du brauchst nicht mehr so tun. Ich habs verstanden. Mach wieder die Augen auf. Bitte."
Lara war total besorgt und rüttelte an ihr.
T:,,Paula?Paula? Paula, komm schon."
Ich schlug ihr gegen die Wange und langsam kam sie wieder zu sich. Wir waren alle 3 erleichtert.
P:,,Was?"
T:,,Da bist du ja wieder."
Da sie wieder ruhig atmete setzte ich ihr die Maske wieder ab.
L:,,Mach das nicht nochmal klar!"
Lara war unglaublich aufgeregt, was auch Paula merkte. Sie setzte sich langsam mit Milas  Hilfe auf.
Mi:,,Paula, du wirktest so als ob du dich wieder erinnern könntest was passiert war."
Paula versuchte dieser Frage auszuweichen, was mir schon zeigte, dass sie sich erinnern konnte.
T:,,Ist es so Paula?"
Ich griff nach ihrer Hand und spürte wie sie leicht zitterte.
T:,,Paula sag doch bitte was."
Sie redete zwar nicht, aber immerhin nickte sie.  Ihr Blick wanderte zu Lara, die nich immer sehr besorgt aussah.
P:,,Tut mir leid."
Paulas Augen wurden ganz glasig und sie fiel Lara in die Arme.
L:,,Paula, du zitterst total."
Lara löste sich aus der Umarmung und sah sie an.
P:,,Mir ist auch kalt."
Lara deckte sich selbst nun ab und legte die Decke um sie.
Mi:,,Ich hol eine zweite Decke, damit du auch eine hast Lara."
Mila stand auf und holte eine zweite Decke. Sie wickelte Lara darin ein und setzte sich neben mich hin.
P:,,Es tut mir wirklich leid Lara. Ich kann auch deine Reaktion verstehen."
L:,,Nein, ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich hab mich selbst in Gefahr gebracht und ihr habt eich sicher schon wieder Sorgen um uns gemacht."
Sie sah uns nun schon fast beschämt an.
T:,,Lara, ich kann es nur immer wieder sagen. Du bist uns wirklich wichtig und wir werden immer für dich da sein. Egal was ist. Da ist es doch klar das wir uns Sorgen um dich machen."
L:,,Ich...Ich versprech euch, das ich nicht mehr weglaufe oder was anders mache."
Lara lehnte sich an Paula,die ihr über den Rücken strich.
P:,, Charlotte und Kathi wollen morgen mach dir sehen. Sie haben nur beide 24 Stunden Dienst."
T:,,Miriam wollte dich heute auch schon besuchen, aber war dann doch noch zu schlapp. Sie meinte aber auch das sie morgen kommen wird."
Fragend sah mich Lara.
L:,,Schlapp? Gehts ihr denn nicht gut?"
T:,,Sie liegt auch hier im Krankenhaus, wird aber heute auch schon wieder entlassen."
P:,,Ich nehm sie nachher mit nach Hause. Sie ist gestern zusammen gebrochen. Es war ihr nur etwas zu viel."
Mi:,,Oh ne. Du fährst mir nicht. Ich fahr euch beide nach Hause."
T:,,Das ist auch glaube ich besser."
L:,,Ok. Aber sonst geht es allen gut?"
T:,,Ja alles gut."
Lara gähnte nun und schien wieder müder zu werden.
T:,,Ich glaub wir lassen dich jetzt mal alleine, damit du etwas schlafen kannst."
Lara nickte nur und wir verließen das Zimmer gemeinsam. Wir einigten uns Lara noch nichts von ihrem Vater zu erzählen und auch nicht von Marleen. Ihr Vater fragt zwar immer nach ihr, jedoch wollen wir sie nicht gleich wieder überfordern. Sie könnte erneut abhauen und das wollen wir vermeiden.

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