84. Nach Hause?

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Sicht Lara
Er war hier. Er schlug auf mich ein. Ich lag auf dem Boden zusammen gekauert. Plötzlich fing er an mich zu rütteln und meinen Namen immer wieder zu sagen. Zuerst sprach er ganz leise, aber er wurde immer lauter. Er rüttelte mich immer mehr. Ich riss nun meine Augen auf und sah Mila an meinem Bett sitzen.
Mi:,,Lara?"
Ich realisierte das es nur ein Traum war.
Mi:,,Lara sag bitte was."
Jetzt merkte ich wie schwer ich atmete.
Mi:,,Atme ganz ruhig. Tief ein und ausatmen."
Ich konzentrierte mich mehr auf meinen Atem und schaffte es wieder gleichmäßig zu atmen. Es half sie bei mir zu haben. Sie strich mir die verschwitze Haarsträhne aus meinen Gesicht.
Mi:,,Du hast geschrien. Deswegen bin ich zu dir gegangen."
Ich antwortete ihr nicht, was sie besorgt aussehen ließ.
Mi:,,Bitte sag mal etwas. Gehts dir gut?"
Sie sprach liebevoll mit mir. So wie sie es immer tat.
L:,,Ja ich schätze es ist alles in Ordnung."
Mi:,,Naja ich finde dich hier schreiend vor. Du bist total durchgeschwitzt."
Sie klang besorgt, was ich ihr nicht verübeln konnte.
Mi:,,Du hast schon wieder davon geträumt oder?"
Zögerlich nickte ich.
Mi:,,Also gut. Du bist zu erschöpft um darüber zu reden. Es ist auch schon viel zu spät dafür. Du ziehst dir jetzt einpaar neue Sachen an ok?"
Erneute nickte ich und stand auf. Nachdem ich mir ein kurzes T-Shirt und eine Legging aus dem Schrank holten ging ich ins Bad und zog mich um. Als ich wieder rausging, saß Mila mittlerweile auf einem Stuhl. Ich legte mich wieder auf mein Bett und sah zu Mila.
Mi:,,Ich bleib die restliche Nacht bei dir ok?"
Der Gedanke gefiel mir irgendwie nicht.
L:,,Nein. Du musst doch auch schlafen."
Irgendwie sprach ich leise. Mila beugte sich vor und sah mich behutsam an.
Mi:,,Ich bleib bei dir."
Sie klang bestimmend, doch immer noch liebevoll. Ich merkte das es keinen Sinn hatte mich dagegen zu währen und nickte. Ich schlief sogar schnell ein.

2 Wochen später
Sicht Paula
Lara geht es langsam immer besser. Auch die Nächte konnte sie mittlerweile wieder gut durchschlafen. Sie hatte Nachts keine Panikattacken mehr, was sehr gut war. Sie denkt momentan viel über ihren Vater nach. Die Stunden mit Mila helfen ihr. Sehr sogar. Elena kam fast jeden Tag vorbei. Wenn es so weiter geht, meinte Mila das sie vielleicht schon früher nach Hause dürfte als gedacht. Es wäre schön sie wieder bei uns zu haben. Wir hatten noch nicht viel Zeit zuhause mitten einander verbracht. Die anderen aus der WG vermissen sie auch schon. Sie kommen sie zwar auch fast täglich besuchen, aber das ist nicht ganz das gleiche. Laras Herz geht es gut und auch die Verletzung am Kopf ist sehr gut verheilt. Sie isst wieder selbstständig und das auch ganz gut. Es ist schön sie so zu sehen. Sie war sogar einverstanden, dass wir ihrem Vater erzählen durften was mit ihr los war. Sie weiß aber noch nicht ob sie ihn kennenlernen will oder nicht. Deswegen hab ich sie auch noch immer nicht adoptiert. Lara könnte immerhin auch noch zu ihren Vater wollen, falls sie ihn kennenlernen will. Trotzdem habe ich momentan das Sorgerecht. Dem Baby geht es soweit gut. Noch kann ich es ziemlich gut verdrängen, da man meinen Bauch noch nicht so sieht. Man könnte auch meinen das ich nur etwas zugenommen habe. Ich will keine Verbindung zu dem Kind aufbauen. Klar es ist auch mein Kind, jedoch war es nie geplant. Vor allem nicht unter diesen Umständen. Ich darf keinen Nachtschichten mehr übernehmen. Es ist komisch, wenn man Jahre lang immer wieder Nachts arbeitet. Auch auf der Wache darf ich momentan nicht arbeiten, sondern nur mehr in der Klinik. Lara baut momentan immer mehr eine Beziehung zu mir auf. Es würde mir also umso mehr schwer fallen, wenn sie zu ihrem Vater gehen würde. Ich bin gerade auf den Weg zu ihr. Als ich ihr Zimmer betrat saß Elena mit Lara auf ihrem Bett. Die beiden entdeckten mich und mussten kichern.
P:,,Na ihr? Was ist denn so lustig?"
L:,,Ach gar nichts."
Ich setzte mich auf den Stuhl, der neben ihrem Bett stand.
P:,,Wie gehts dir Maus?"
L:,,Ganz gut. Kathi und Charlotte waren heute auch schon bei mir."
Ich merkte das sie mir noch etwas sagen wollte aber sich wohl nicht ganz so traute.
P:,,Was los?"
Sie sah zu Elena, die leicht nickte.
L:,,Wäre es möglich mal für einen Tag hier raus zukommen?"
Sie war sehr zögerlich, doch ich merkte das sie es wirklich wollte.
P:,,Du willst wieder einen Tag normal leben nicht wahr? Außerhalb des Krankenhauses."
Sie nickte und sah mich dabei fragend an.
P:,,Ich werd mal mit Mila reden was sie dazu sagt."
L:,,Ok gut. Danke."
Sie grinste und sah wieder zu Elena. Sofort fingen sie an darüber zu reden, was sie alles machen könnten. Die Zeit verging und Lara bekam ihr Abendessen. Sie aß es brav auf und Elena ging danach. Ich blieb noch etwas bei ihr, bis auch ich mich verabschiedete.

Ein neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt