Sicht Charlotte
Es war mittlerweile 1:30 Uhr und bis jetzt verlief die Nacht ganz ruhig. Ich war gerade mit Schwester Selvia im Schwesternkanzel, als plötzlich ein Alarm los ging. Ein Blick auf den Monitor und ich wusste das es um Lara ging. Sofort sprang ich auf und rannte zu ihr ins Zimmer. Dort angekommen saß Lara in ihrem Bett. Sie zitterte und rangte nach Luft.
C:,,Lara! Ganz ruhig."
Ich sah zu Selvia, die mir hinter rannte. Sie verstand sofort was ich ihr sagen wollte und kramte in den Laden rum.
C:,,Konzentrier dich mal auf deinen Atem Lara. Tief ein atmen und wieder aus."
Selvia kam zu uns und drückte mir eine Spritze in die Hand.
C:,,Ich geb dir was zur Beruhigen, das wird helfen."
Ich spritze es ihr in den Zugang, während Selvia ihr die Hyperventilationsmaske aufsetzte.
C:,,Shhh. Lara ganz ruhig. Atme mit mir mit."
Ich begann mit ihr ein paar Atemübungen zu machen. Lara schaffte es auch kurz darauf wieder ruhig zu atmen.
C:,,Gehts wieder?"
Lara nickte und ich setzte ihr die Maske ab. Ich strich ihr über den Handrücken.
C:,,Was war denn los?"
Sie zuckte nur mit den Schultern. Ich versuchte auf sie einzureden doch sie sprach nicht mit mir. Als Pfleger Thomas nun in den Raum kam, reagierte Lara heftig. Sie zuckte wieder zusammen und verkrampfte sich. Sie rutschte zu mir und hielt sich an mir fest.
C:,,Thomas, geh mal bitte wieder raus ja."
Er schien erstaunt darüber zu sein und eben so verwundert um ihre Reaktion wie ich. Lara mochte Thomas eigentlich sehr. Er war einer ihrer Lieblingspfleger.
Sie ließ mich noch immer nicht los und war sichtlich angespannt.
C:,,Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit. Thomas ist weg. Es sind nur mehr Schwester Selvia und ich hier."
Sie beruhigte sich langsam wieder und löste sich von mir.
C:,,Was ist denn los? Du magst Thomas doch."
L:,,Ich...Ich weiß nicht."
Ich dachte kurz nach. Ob Thomas ihr etwas getan hat? Nein das würde Thomas nie tun.
C:,,Was war denn bevor wir ins Zimmer kamen?"
L:,,Ich hab geschlafen."
Ich merkte das sie weiterhin nervös war. Da kam mir der Gedanke, das sie vielleicht einen Alptraum hatte.
C:,,Kann es sein das du schlecht geträumt hast?"
Sie nickte nur etwas zögerlich.
C:,,Es hat was von Männern zutun oder?"
Erneut nickte sie nur, was ihr Reaktion von vorhin erklärte.
C:,,Ok Maus. Morgen wirst du sowieso verlegt und hast wieder eine Sitzung mit Mila. Ich werde ihr das von jetzt berichten. Sie weiß am besten wie man dir in dem Fall helfen kann. Damit so etwas nicht nochmal vorkommt. In Ordnung?"
L:,,Ja."
Ich war froh das sie was sagte. Sie war nicht mehr so nervös und wurde langsam wieder müder. Ich konnte es spüren und ihr gähnen bestätigte es mir.
C:,,Du solltest wieder versuchen etwas zu schlafen."
L:,,Kannst du noch bei mir bleiben?"
Sie sah mich mit etwas glasigen Augen an.
C:,,Klar."
Ich schickte Selvia wieder raus, da ich alles unter Kontrolle hatte. Lara legte sich wieder hin und ich setzte mich auf einen Stuhl. Ich blieb solange bei ihr, bis sie wieder einschlief. Danach ging ich wieder in das Schwesternkanzel wo gerade Selvia mit Thomas und Gena. Ich setzte mich zu den drei und entschuldigte mich für vorhin bei Thomas.
Die restliche Nacht verlief zum Glück wieder ruhig. Am morgen kam Paula um Lara zu besuchen. Auch Mila kam auf die Station. Ich untersuchte sie nochmal erneut, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung war. Ich zog ihr anschließend noch die Nähte am Kopf, sowie die Sonde.
C:,,Gut dann wärs das auch schon. Ich hol mal eben einen Rollstuhl und dann nimmt dich Mila mit ok?"
L:,,Ist gut."
Lara schien sich zu freuen endlich verlegt zu werden, was ich ihr nicht verübeln konnte.
C:,,Kommst du noch mal eben mit Mila?"
Mi:,,Klar."
Sie lächelte nochmal kurz Lara an und ging dann mit ihr raus. Ich berichtete ihr von dem Vorfall heute Nacht. Nachdem wir alles geklärt hatten holte ich noch einen Rollstuhl und wir gingen wieder zu Lara. Paula half ihr in den Rollstuhl und ich verabschiedete mich von den dreien, ehe sie in den Lift stiegen.Sicht Mila
Ich war Anfangs zwar etwas verwundert warum ich Charlotte begleiten sollte, war dann aber froh das mir Charlotte erzählte was heute Nacht passiert war. Ich hatte schon irgendwie eine Ahnung um welchen Mann es genau ging, dass musste ich aber erst wirklich herausfinden. Nachdem Paula Lara in den Rollstuhl half, fuhren wir mit dem Lift auf die Station. Sie bekam ihr altes Zimmer wieder. Wir halfen ihr in ihr Bett und ich brachte den Rollstuhl raus. Paula blieb noch eine Weile, bis sie wieder gehen musste. Gerade als aufstand klopfte es an der Tür.
P:,,Herein."
Die Tür öffnete sich und ein mir unbekanntes Mädchen kam.
L:,,Elena!"
Nun wusste ich wer es war. Lara hatte mir schon viel von ihr erzählt, nur gesehen hatte ich sie noch nie. Elena rannte zu Lara und fiel ihr um den Hals. Als sie sich wieder von einander lösten sah Elena zu Paula.
E:,,Danke das du mir Bescheid gegeben hast."
P:,,Gerne. Ich muss nur leider jetzt wirklich los."
Paula gab Lara noch einen Kuss auf die Stirn und ging nun.
Mi:,,Hallo Elena. Ich bin Mila. Die Psychologin von Lara."
Elena saß mittlerweile bei Lara auf dem Bett.
E:,,Hi."
Elena war genau wie mir Lara sie beschrieb. Total aufgeweckt und strahlte durch gehend. Es war schön zu wissen das Lara so jemanden als Freundin hat.
Mi:,,Ach übrigens Lara ich hab noch was für dich."
Ich streckte ihr meine Hand entgegen, worin ich ihr Handy hielt.
Mi:,,Das kannst du jetzt wieder haben, nachdem du nicht mehr auf der Intensivstation liegst."
Lara nahm es dankend an und sah wieder zu Elena.
E:,,Dann können wir endlich wieder schreiben."
Lara lachte, genauso wie Elena.
Mi:,,Ich werd euch zwei mal alleine lassen. Ich komm in einer Stunde wieder und hol dich ab ok?"
L:,,Gut danke."
Ich verabschiedete mich von Elena und ging nun auch. Die beiden hatten sich sicher viel zu erzählen und dabei wollte ich nicht stören.
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Ein neues Leben
Fiksi PenggemarDie 14-Jährige Lara hatte ihre Mutter schon früh verloren. Den Vater lernte sie auch nie kennen. Sie fühlte sich eigentlich bei ihren Pflegeeltern wohl doch das Verhältnis zwischen ihr und Tobias, den Pflegevater, wird immer schlimmer..