Sicht Lara
Elena erzählte mir viel. Sie redete wie ein Wasserfall. Ich hatte ihr selbst viel erzählt, was so die letzten paar Tage abging. Es war schön sie hier zu haben. Ich konnte ihr alles anvertrauen. Wir zwei machten schon gemeinsam viel durch und waren immer für einander da. Nach etwa einer Stunde klopfte es an der Tür und Mila kam rein.
Mi:,,Hey ihr zwei. Ich weiß, ihr zwei habt euch sicher nich viel zusagen, aber ich hab nur jetzt Zeit Lara."
L:,,Nein schon gut. Ich hab ja jetzt mein Handy wieder. Dann können wir ja noch schreiben."
E:,,Mein Vater holt mich jetzt auch noch ab."
Mi:,,Fühlst du dich den schon fit genug selbst zugehen oder soll ich dir einen Rollstuhl holen?"
L:,,Nein, ich glaub es geht schon selbst."
Ich setzte mich auf die Bettkante und ließ mich langsam auf meine Beine. Zum ersten mal seit langem stand ich wieder. Ich machte ein paar Schritte. Zwar war ich noch etwas wackelig unterwegs, aber es ging. Mila stützte mich etwas, zur Sicherheit. Elena begleitete uns noch bis zu Milas Büro. Wir umarmten uns noch zum Abschied und sie ging. In Milas Büro setzten wir uns wieder gemeinsam an den runden Tisch. Mila brachte mir noch ein Glas Wasser und stellte es vor mir hin. Sie gab mir außerdem noch ein Haargummi. Mittlerweile wusste sie, dass ich etwas brauchte mit dem ich etwas herum spielen konnte. Es beruhigte mich immer etwas und ich konnte mit meiner Nervosität besser umgehen. Falls ich euch jetzt fragt warum ich nervös bin, es ist teilweise noch immer komisch über alles das geschehen ist. Mila sah mich an und diesen Blick kannte ich schon.
Mi:,,Ich weiß das du vielleicht keine Lust hast. Ich würde aber trotzdem gerne darüber reden was heute Nacht los war."
Es war klar, dass das jetzt kommen würde. Ich wusste nicht so recht ob ich mit ihr darüber reden sollte oder nicht.
Mi:,,Charlotte erzählte mir was passiert ist. Sie meinte du hast wohl von einem Mann geträumt."
Um ehrlich zu sein, hatte ich irgendwie keine Lust darüber zu reden.
Mi:,,Lara?"
Ich war wohl in meinen Gedanken, das ich nicht mit bekam das sie weiter mit mir redete.
Mi:,,Hörst du mir zu?"
L:,,Ja.Ja. Tut mir leid."
Mi:,,Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?"
L:,,Ich bin nur etwas müde."
Mila beugte sich zu mir vor und sah mich besorgt an.
Mi:,,Lara, wer war der Mann?"
Sie sprach sehr behutsam und liebevoll mit mir. Jedoch, hatte wollte ich nichts sagen.
Mi:,,Ist ok. Du musst jetzt nicht sagen wer er war. Kannst du mir wenigstens sagen was er machte?"
Sie wusste es genau. Sie wusste das er mit mir etwas machte. Sie wusste es einfach.
Mi:,,Er hat das selbe mit dir gemacht wie Tobias oder?"
Mir war nun klar, das sie auch schon eine Ahnung hatte wer er war. Ich schaffte es nicht mehr meine Tränen unter Kontrolle zu halten.
Mila nahm meine Hände und drückte sie fest.
Mi:,,Ich hab recht nicht wahr?"
Ich zögerte etwas, nickte jedoch nach einer Zeit.
Mi:,,Ich will dich für heute nicht länger belästigen. Vor allem nicht wenn es dir jetzt so geht."
Irgendwie war ich froh darüber. Ich war gerade nicht in Stimmung darüber zu reden. Na gut. Wann ist man schon in der richtigen Stimmung dafür.
Mi:,,Komm mit. Ich bring dich wieder auf dein Zimmer."
Sie stand auf und reichte mir ihre Hand. Sie half mir in mein Zimmer und blieb noch etwas bei mir. Sie wollte sich glaube ich vergewissern das es mir gut ging und ich mich wieder etwas beruhigte. Nachdem sie wieder ging nahm ich mein Handy und schrieb Elena. Wir schrieben Stundenlang und die Zeit verging. Sie verging zum Glück schnell. Abends versuchte ich nun endlich ein zu schlafen. Was mir leider nicht so gelang. Ich wälzte mich von einer Seite auf die andere. Es vergingen gefühlt Stunden. Als ich auf mein Handy sah war es schon 23:37 Uhr. Ich beschloss etwas am Flur spazieren zu gehen. Ich hatte Hoffnung, dadurch noch müder zu werden. Ich spazierte am Gang auf und ab, bis ich bemerkte das in Milas Büro noch Licht brannte. Anfangs wollte ich nicht nach sehen gehen, aber irgendwann recihte es mir. Es half nicht auf und ab zu gehen. Ich klopfte an der Tür und öffnete diese leicht.
Mila, die dabei war Papierkram ab zu arbeiten sah mich etwas erschrocken an.
Mi:,,Lara? Was machst du denn hier? Was ist denn los?"
L:,,Ich...Ich kann nicht schlafen. Es geht einfach nicht."
Um genau zu sein, hatte ich Angst einzuschlafen. Ich hatte Angst davor des es wieder passieren würde. Ich weiß es ist nicht real, aber so fühlt es sich nunmal an.
Mi:,,Du hast Angst oder?"
Mila kannte mich mittlerweile wirklich gut. Irgendwie schon komisch. Ich nickte und Mila kam auf mich zu.
Mi:,,Du siehst wirklich müde aus. Ich werd dir etwas geben, damit du schlafen kannst ok? Das wird dir helfen. Du musst dich ausruhen."
Mila sah mich wieder besorgt an und schob mich mehr oder weniger zurück in mein Zimmer. Ich legte mich in und deckte mich zu. Mila spitze mir etwas in den Zugang und setzte sich dann auf meine Bettkante.
Mi:,,Ich bleib bei dir bis du eingeschlafen bist. Ich will sicher sein, dass du wirklich schlafen kannst."
Ich war erleichtert es zu hören und nickte.
Mi:,,Falls dann etwas sein sollte klingelst du."
Erneut nickte ich. Ich merkte mit der Zeit, dass das Mittel wirkte und wurde immer müder. Anfangs versuchte ich dagegen anzukommen. Jedoch erfolglos, denn ich schlief nach einer Zeit ein.

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Ein neues Leben
FanfictionDie 14-Jährige Lara hatte ihre Mutter schon früh verloren. Den Vater lernte sie auch nie kennen. Sie fühlte sich eigentlich bei ihren Pflegeeltern wohl doch das Verhältnis zwischen ihr und Tobias, den Pflegevater, wird immer schlimmer..