92. Ausgesprochen

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Sicht Paula
Wovon redet sie bloß? Sie hat überhaupt nichts verbockt. Sie wurde wieder etwas blasser. Jemand klopfte an die Tür und kam rein. Es war Anna, die Lara Frühstück brachte.
A:,,Du bist ja wach. Wie gehts dir?"
Lara zuckte nur mit den Schultern und Anna sah zu mir.
A:,,Ich lass euch beide mal alleine."
Anna ging darauf wieder.
P:,,Maus? Sie mich mal an."
Sie starrte weiterhin nur an die Wand. Sie schien wie gestern wieder total abwesend zu sein.

Sicht Lara
Ich verschwand wieder total in meinen Gedanken. Ich war zuhause. Es sollte anscheinend nicht so sein. Ich sollte wohl nie wieder nach Hause gehen können. Mein Leben weiterhin im Krankenhaus verbringen. Ich hab das Gefühl als ob ich eine riesige Last für alle wäre. Plötzlich nahm ich war wie mich jemand an der Schulter berührte. Ich drehte meinen Kopf wieder zurück und sah Paula und Tabea. Wann war Tabea gekommen? Paula sagte irgendetwas aber ich verstand sie nicht recht. Ich sah weiterhin Tabea an und plötzlich schossen mir wieder Bilder in den Kopf. Tabea wie sie auf der Intensivstation lag. Wie sie mich zu ihr gebracht hatten. An die Nacht als Tobias in mein Zimmer kam und mir das Messer in den Bauch rammte. Wie Luisa rein kam und er abhaute. Luisa fiel hin und dann wurde bei mir alles schwarz.

Sicht Paula
Sie reagierte überhaupt nicht mehr. Sie sah ständig nur zu Tabea. Tabea setzte sich auf die Bettkante und versuchte es.
T:,,Lara? Was ist los? Hörst du mich?"
Sie schnipste ein paar mal vor ihren Augen aber es half nichts. Lara fing nun an schwerer zu atmen und die Geräte fingen an zu piepsen. Ihre Augen fingen an zu flackern bevor sie zu fielen. Karl, Anna und Nicole stürmten rein.
K:,,Was ist passiert?"
P:,,Keine Ahnung. Sie war wach und redete kurz mit mir dann war sie total abwesend und plötzlich fingen ihre Augen an zu Flackern. Dann fielen sie auch schon zu."
A:,,Kommt mit."
Anna zog mich und Tabea raus. Ich verstand nicht was los war. Anna versicherte uns noch das alles wieder gut wird und ging wieder rein. Tabea und ich warteten draußen.
T:,,Was war das nur?"
P:,,Ich habe keine Ahnung. Ich glaube nicht das es etwas körperliches ist. Ich werde mal Mila anrufen."
T:,,Mach das."
Ich nahm gerade mein Handy hervor als Charlotte um die Ecke kam. Sie sah uns verwirrt an.
P:,,Erklärst du es ihr?"
Tabea nickte und ich rief Mila an. Sie wollte sofort kommen. Keine 5 Minuten später war sie auch schon hier.
Mi:,,Wie siehts aus?"
P:,,Keine Ahnung. Ich hoffe nur das sie keinen erneuten Fieberkrampf hat."
Mi:,,Ok also nochmal für mich zum mitschreiben. Du hast gestern Abend Lara ins Bett gebracht. Heute Nacht wurdest du wach und hast gemerkt das es ihr nicht gut geht. Als dann Tabea da war fing sie an zu krampfen. Ihr habt einen RTW gerufen und seit schnell in die Klinik. In der Notaufnahme krampfte sie nochmal und Freddy beschloss sie auf die ITS zu bringen. Jetzt war sie wieder abwesend wie gestern und wurde plötzlich bewusstlos."
P:,,Ja. Ich glaube nicht das es etwas körperliches ist. Sonst hätten wir etwas gefunden. Es muss mit der Psyche zusammenhängen."
Mi:,,Man kann auch wegen der Psyche Fieber bekommen aber so hoch. Dann muss irgend etwas in ihr vor gehen."
Karl kam nun raus und klärte uns auf.
K:,,Sie hat etwas zur Beruhigung bekommen. Sie fing außerdem an zu zittern."
T:,,Es war aber kein Krampfanfall."
K:,,Nein. Sie braucht jetzt Ruhe. Genauso wie ihr."
Er sah dabei mich besonders an. Tabea und Charlotte blickten zu mir.
T:,,Er hat Recht. Du solltest nach Hause fahren."
P:,,Nein auf keinen Fall. Sie braucht mich."
K:,,Paula sie schläft jetzt. Wer weiß wann sie wieder wach wird. Nicole bleibt die ganze Zeit bei ihr. Wir rufen dich an wenn sie wach wird."
P:,,Na gut."
Mi:,,Ich fahr dich nach Hause."
Ich nickte und Mila zog mich hinter sie her. Zuhause legte ich mich in mein Bett und schlief schnell ein.

Am nächsten Tag
Sicht Lara
Als ich meine Augen öffnete saß Mila neben mir.
Mi:,,Hey. Du bist ja endlich wach."
Ich fühlte mich nicht besonders gut und wollte zu Paula.
L:,,Wo ist Paula."
Mi:,,Paula hat Dienst in der Notaufnahme. Sie wollte in ihrer Pause nach dir sehen."
Ich drehte meinen Kopf wieder gerade hin und sah gegen die Decke. Ich war gerade dabei wieder in meinen Gedanken zu verschwinden als Mila nach meiner Hand griff.
Mi:,,Bleib bei mir. Die bleibst jetzt schon in der Realität und driftest nicht wieder ab ok?"
Woher wusste sie? Ok es war Mila. Sie kannte mich schon gut.
Mi:,,Ich weiß doch das irgendwas in der vor geht, wovon du mir nicht erzählt hast."
Sie kannte mich definitiv zu gut. Warum hingen nur alle Menschen so an mir. Alle waren wie eine Klette. Konnten sie mich nicht einfach in Ruhe lassen. Ich dachte kurz nach und dann fiel mir ein das ich nicht wusste was eigentlich passiert war.
L:,,Was ist passiert?"
Mi:,,Du wurdest gestern wieder bewusstlos. Die Situation war ganz schön kritisch."
Warum nur? Wieso hätten sie mich nicht einfach sterben lassen können. Ich habe keine Lust mehr auf das ganze Krankenhaus hier. Mein Leben besteht es Visiten und Therapiesitzungen. Hätten sie nicht einfach nichts tun können, dann wäre das alles hier vielleicht vorbei. Ich war mittlerweile an dem Punkt angekommen wo mir schon egal war was ich sagte. Ich würde sowieso wieder auf die psychiatrische kommen und weiterhin hier leben. Ich schaute zu Mila, die merkte das ich etwas sagen wollte.
L:,,Tust du mir einen Gefallen?"
Mi:,,Klar."
L:,,Versprich es mir!"
Ich wollte das sie es mir verspricht, damit nicht erneut ein Rückzieher gemacht werden kann.
Mi:,,Kommt darauf an was es ist."
L:,,Bitte...Lasst mich das nächste mal einfach sterben."
Meine Stimme klang ziemlich zittrig. Mila sah mich geschockt an und das war auch ich etwas um ehrlich zu sein. Ich dachte eigentlich nicht wirklich das ich es laut aus sprechen würde.
Mi:,,Das kann ich dir nicht versprechen."
L:,,Tut es bitte einfach."

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