Sicht Paula
Ich legte auf und Miri sah mich fragend an.
M:,,Alles gut?"
P:,,Nein. Matthias wollte eben nochmal nach Lara sehen, sie war nicht in ihrem Zimmer. Auch sonst nirgends. Er ist die Nachbarschaft abgefahren, konnte sie aber nicht finden. Es ist schon dunkel draußen wer weiß wo sie ist."
M:,,Aber warum geht Lara denn einfach so außer Haus?"
P:,,Keine Ahnung."
Ich machte mir sorgen. Das passte zu Lara nicht. Früher hätte ich es ihr eher zu getraut, aber doch jetzt nicht mehr. Miriam merkte wohl, das ich beunruhigt war.
M:,,Ich fahre den Weg von uns zu ihnen ab. Vielleicht finde ich sie ja."
P:,,Ok gut mach das. Ich rufe mal Elena, Kathi, Tabea und Charlotte an. Vielleicht wissen die was."
M:,,Ruf mich an wenn du was neues weißt."
P:,,Ja du mich auch."
Miriam zog sich ihre Schuhe an und schnappte sich ihre Autoschlüssel. So schnell konnte ich gar nicht schauen und sie war schon weg. Es fing draußen an zu regnen und ich hoffte das wo auch immer sie ist, es nicht regnete. Ich rief alle durch, aber keine wusste etwas von ihr. Es verging eine ganze Stunde ohne zu wissen wo sie ist. Charlotte und Freddy kamen vorbei. Sie wollten nicht das ich jetzt alleine war. Tabea hatte Dienst und wenn sie eingeliefert werden sollte, gab sie mir sofort bescheid. Freddy versuchte mich irgendwie abzulenken, währen Charlotte einen Tee kochte. Die Aufregung tat mir überhaupt nicht gut. Nach einer weiteren Stunde, war Miriam mittlerweile wieder da. Leider erfolglos.
M:,,Ich konnte sie leider auch nicht finden."
C:,,Wo wollte sie den nur hin?"
P:,,Wenn ich das nur wusste."
Es vergingen Stunden und Matthias gab uns Bescheid das er die Polizei einschaltete. Es war mittlerweile schon 3:00 Uhr und ich lag in meinem Bett. Charlotte und Freddy fuhren wieder nach Hause. Ich konnte nicht schlafen. Ich wollte einfach wissen wo sie war. Plötzlich hörte ich am Flur schritte und dachte es sei Miriam. Meine Zimmertür ging auf und ich hörte wie jemand meinen Namen sagte. Es war nicht Miriams Stimme. Ich drehte mein Licht am Nachttisch auf und sah Lara. Sie war total durchnässt und zitterte.
P:,,Lara!"
Ich sprang auf und rannte so gut ich mit meinem Bauch konnte hin. Ich umarmte sie und spürte wie kalt sie war. Ich rief nach Miriam. Die zum Glück auch nicht schlafen konnte und mich hörte. Sie war ziemlich überrascht als sie Lara in meinem Zimmer sah.
M:,,Lara! Was machst du denn hier? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht."
Ich merkte wie ihr ein paar Tränen kamen.
L:,,Tut mir leid, aber ich hab euch so vermisst. Ich will nicht bei Matthias wohnen. Hier ist immer etwas los und ich bin nicht alleine. Irgendjemand ist immer hier, aber wenn Matthias arbeiten ist, bin ich alleine."
P:,,Mensch Maus. Er macht sich schon riesige Sorgen um dich. Er hat uns vor Stunden angerufen, dass du nicht in deinem Zimmer warst. Wie bist du denn überhaupt hier her gekommen?"
L:,,Er musste wieder so lange arbeiten und ich wollte zu euch. Es fuhr kein Bus mehr, also ging ich alles zu Fuß hier her. Ich fühlte mich schon den ganzen Tag nicht so gut und blieb zu Hause. Wenn ich hier bei euch bin, kümmert sich immer jemand um mich wenn ich krank bin."
P:,,Ach Gott. Jetzt bist du im Regen hier her?"
Lara nickte betrübt und Miriam sah mich an.
M:,,Ich ruf mal Matthias an, damit er bescheid weiß."
Ich nickte und wandte mich wieder zu Lara.
P:,,Wir machen jetzt folgendes. Du bekommst von mir frische Klamotten, in den nassen Sachen kannst du nicht bleiben. In der Zwischenzeit mach ich dir eine Wärmflasche. Du bist etwas unterkühlt mit der erwärmst du dich wieder schön."
L:,,Ok."
Gesagt getan. Ich gab ihr frische Klamotten und ging runter in die Küche. Ich verschloss die Wärmflasche und ging wieder rauf. Lara saß in meinem Bett und hielt sich auf den Bauch.
P:,,Alles ok?"
L:,,Ich weiß nicht. Mir tut schon den ganzen Tag der Bauch weh und irgendwie wird es immer schlimmer."
P:,,Leg dich mal hin, ich seh mir das mal an."
Lara legte sich auf den Rücken und zog den Pullover hoch. Ich taste ihn ab. Als ich auf der Rechten Seite etwas rum drückte, zog sich Lara schmerz verkrampfend zusammen.
P:,,Oh je."
Gerade kam Miriam rein.
M:,,Was ist denn los?"
P:,,Lara hat Bauchschmerzen. Ich befürchte das es eine Appendizitis ist."
M:,,Ok lass uns ins in die Klinik fahren. Das sollten wir abchecken."
L:,,Nein nicht."
P:,,Lara das muss sein."
Ich erklärte ihr das es wichtig sei und sie willigte ein. Wir fuhren also in die Klinik. Dort angekommen gingen wir gleich in die Notaufnahme. Dort trafen wir auf Constanze.
Es war nichts los, was sehr selten war und Lara wurde untersucht. Nachdem Constanze ein Sono vom Bauch gemacht hat gab sie uns recht.
C:,,Der sieht schon ziemlich entzündet aus. Denn sollten wir lieber raus nehmen, bevor es zu einem Durchbruch kommt. Das lieber schnell."
Lara schien nicht ganz zu verstehen und ich erklärte ihr was vor sich ging. Da ich noch das Fürsorge Recht hatte, unterschrieb ich alle Papiere und Lara wurde in den OP gebracht. Miriam und ich beschlossen in die Cafeteria zu gehen. Sie wollte einen Kaffee und ich einen Tee. Gerade als wir runter gehen wollten, spürte ich ein ziehen im Bauch. Ich blieb stehen und Miriam sah mich an.
M:,,Was ist los?"
P:,,Ich weiß nicht"
Plötzlich spürte ich wie Wasser an meinen Beinen runter lief. Miriam sah auf den Boden und dann wieder zu mir.
M:,,Deine Fruchtblase ist geplatzt."
Ich konnte es nicht glauben. Jetzt? Währen Lara operiert wird. Ich wollte für sie da sein wenn sie aus dem OP kommt.

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Ein neues Leben
FanfictionDie 14-Jährige Lara hatte ihre Mutter schon früh verloren. Den Vater lernte sie auch nie kennen. Sie fühlte sich eigentlich bei ihren Pflegeeltern wohl doch das Verhältnis zwischen ihr und Tobias, den Pflegevater, wird immer schlimmer..