48. Wiedersehen

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Rivaille POV:

Eigentlich sollte ich heute wieder in die Firma und meine Tätigkeit als Vertriebsleiter ausüben, aber ich konnte nicht. Die Ärzte lassen mich nicht zu ihm, da sie der Meinung wären ‚ich würde seine Genesung stören'. Tch lächerlich.

„Hey scheiße man wie siehst Du denn aus?" wurde ich von Marco überrascht begrüßt. Wir waren seit Monaten nicht mehr hier gewesen. Was mir im Nachhinein sehr leid tat.
„Hey" antwortete ich mit rauer Stimme.
„Was ist passiert? Wo ist Eren? Wie geht es ihm? Zuletzt hörten wir von ihm das er krank sei." begann der braunhaarige zu reden und trocknete eine Tasse nach der anderen ab.
Kurz musste ich tief Luft holen, um nicht die Nerven zu verlieren.

„Es... ich habe es geschafft mich scheiden zu lassen" wechselte ich abrupt das Thema und lächelte ihn falsch an, doch Marco zog eine Augenbraue hoch und musterte mich auffällig.

„Was ist los? Das von der Scheidung weiß ich doch längst." sagte er und stellte die Tasse ab und lehnte sich über den Tresen.
Ich wich seinem Blick aus.
„Rivaille" sagte er in einem Ton, der mir unheimlich erschien.

Gerade als ich dachte unter seinem Blick zu ersticken kam Jean herein und als er mich sah kam er grinsend auf mich zu.

„Hey na, wen haben wir denn da??? Na, wie gehts euch? Wo ist Eren?" fragte er ebenfalls und sah sich nach dem braunhaarigen um.
Und dann fiel alles, meine ganze Fassade, die ich versuchte, aufrecht zu erhalten.

„Eren liegt im Koma, wegen mir. Es ist alles meine Schuld... bitte verzeiht mir" brachte ich unter erstickten Schluchzern heraus.

Ich konnte noch hören wie sie scharf die Luft einzogen und dann legten sich Arme um mich.

Marco POV:

Was? Aber neulich hatte er uns noch angerufen und von ihm und Rivaille erzählt. Und er sah so glücklich über Skype aus. Damals hat er uns gefragt ob er es mit Rivaille versuchen sollte. Ich kann es immer noch sehen dieses Glitzern in seinen Augen. Es ist unbegreiflich.
„Hey Rivaille jetzt hör auf. Eren ist ein Kämpfer und wenn es stimmt was der Arzt gesagt hat dann gibt es Hoffnung das es nicht mehr lange dauert und er aufwacht!! Mach dir kein Kopf." Versuchte ich mein Glück.
Plötzlich taucht ein Schnapsglas in meinem Sichtfeld auf.
„Hier. Beruhigt die Nerven und vielleicht hörst du so auf zu jammern. Eren ist zäher als du dir vorstellen kannst." sagte Jean und hob das Glas in Rivailles Richtung.
Zögerlich nahm er es an und trank es in einem Zug aus.

Da ich die Bar nicht geschlossen hatte kamen immer mehr unserer Stammgäste.
Jean und Rivaille verzogen sich irgendwann nach oben in die Wohnung. So konnte ich mich auf die Kunden konzentrieren, hing aber immer wieder mit den Gedanken bei Eren.

Jean POV:

„Wa...nhg... ahhh" stöhnte er als ich ihm leicht über die Brustwarze leckte. Ich dachte was bei Eren funktioniert, müsste auch bei ihm funktionieren, doch weit gefehlt.

„Stop" schrie er und drückte mich auf Abstand.
„Ich kann das nicht" sagte er leise und richtete seine Kleidung.

„Hör mal es wird keiner erfahren das mit uns und..."
„Du bist nicht Eren." unterbrach er mich und sah mich ernst an. „Niemand kann mir meinen Eren ersetzen, wenn er stirbt dann nur meinetwegen. Ich bin daran schuld, dass ich ihm nichts von den Aktien sagte. Ich bin daran schuld, dass er Opfer von Erwins Habgier wurde. Ich bin an allem Schuld." Redete er unter Tränen weiter.

„Schluss jetzt!" schrie ich und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Hör auf mit dem Scheiß Selbstmitleid. Eren war an diesem Tag freiwillig dort, oder? Er hat dich beschützt, weil du ihm wichtig bist. Weil er dich liebt wie keinen anderen! Ich kenne Eren jetzt schon einige Jahre, aber so glücklich wie in den letzten Wochen und Monaten ist habe ich ihn noch nie gesehen. Also hör auf mit dem Selbstmitleid und glaub auch du an Eren, so wie er auch an dich und deine Liebe zu ihm." Sagte ich und hielt ihn an den Oberarmen fest. Ich zwang ihn so mich anzusehen.

Ohne ein weiteres Wort stand er auf und verließ die Wohnung. Doch bevor er die Türe schließen konnte rief ich ihm noch hinterher.

„Rivaille, versau es nicht. Ich kann ganz schön ungemütlich werden, wenn es um meine Freunde geht." Ich sah sein Gesicht nicht aber seine Antwort hatte mir gereicht.

„Ich werde ihn nicht enttäuschen. Dafür liebe ich ihn zu sehr." Sagte er zwar leise aber mit fester Stimme.

Geheimes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt