57. Der Brief

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Rivaille POV:

Eine Woche ist seitdem vergangen. Meine Mutter blieb bei mir, während meine Schwester wieder zurück zu ihrer Frau fuhr.

Ich hatte mich in Erens Zimmer verbarrikadiert und kam nur selten aus diesem.

„Liva, Schatz, komm raus. Lass uns etwas spazieren gehen. Es ist nicht gut, wenn du dich abschottest." Hörte ich meine Mutter vor der Zimmertür.

Wie früher, meine Mutter respektierte es, wenn wir uns zurückzogen, aber sie konnte auch richtig nerven, wenn sie etwas beenden wollte.

Einige Zeit später stand sie wieder vor der Tür und klopfte. Doch ihre nächsten Worte rissen mich aus der starre.

„Rivaille Ackerman, ich habe langsam genug von deinem rumgeheule. Wie alt bist du das du dich so runterziehen musst? Sei endlich ein Mann und steh auf" Ok das waren ganz neue Töne von meiner Mutter. Erstaunt darüber stand ich vom Bett auf und ging auf die Zimmertür zu. Diese öffnete ich nur einen spalt und späte heraus. Aber sie war nicht zu sehen.

„Mama?" rief ich vorsichtig doch bekam keine Antwort. Jetzt verließ ich doch das Zimmer und ging Richtung Küche. Sie stand am Fenster und sah hinaus.

„Wenn du ihn so sehr liebst. Dann kämpfe dafür. Ich schätze er hat etwas falsch verstanden. Geh zu ihm und kläre die Sache. Denn er weiß nicht das er falsch lag." Sprach sie, ohne mich anzusehen. Jetzt erst bemerkte ich einen Brief, auf dem nur der Name Ackerman stand. Ich nahm ihn und las ihn mir durch. Sofort erkannte ich seine Schrift.

Sehr geehrte Frau Ackerman, Rivaille,

es tut mir leid, dass ich mich so spät und dann auch noch feige über einen Brief melde. Aber ich habe keine andere Möglichkeit. Ja ich war feige abgehauen, das sehe ich ein. Aber nicht vor Rivaille. Sondern vor der Angst gehasst zu werden.

In meiner Vergangenheit habe ich es allzu oft erlebt. Ich wurde als Versager und Abschaum dargestellt. Meine Eltern haben mir oft das Gefühl gegeben ein nichts zu sein. Was ich auch lange Zeit geglaubt hatte. Erst als ich von zuhause auszog und mit Marco und Jean in eine andere Stadt zog merkte ich das ich nicht gehasst werde. Als ich dich dann damals traf, Rivaille da, da wusste ich das ich nicht mehr ohne dich kann. Als ich damals angeschossen wurde, dachte ich nur an dich. Ich wollte das du weiter lebst und glücklich wirst. Dann wachte ich aus dem Koma auf und du warst immer noch an meiner Seite. Aber als ich deine Mutter sah diese Augen und der Blick, ich dachte das meine Mutter vor mir stehen würde und mir die gleichen Worte entgegenbringt wie damals. ‚Du bist es nicht wert zu leben also verreckt, du stück scheiße' und davor hatte ich Angst. Bitte verzeih mir. Ich liebe dich Rivaille, aber nicht so. Tut mir leid.

Eren

Tränen haben sich in meinen Augen gesammelt. Nein nicht, das darf er nicht. Schnell rannte ich in mein Schlafzimmer und zog mir eine Jeans und Pullover an. Danach ging ich zurück in die Küche gab meiner Mutter einen Kuss und verabschiedete mich von ihr.

„Pass auf dich auf mein Schatz" rief sie mir nach und ich hob nur meine Hand.

Danach verließ ich das Haus und fuhr zu Marco und Jean. Denn nur dort kann er sein.

Geheimes VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt