Als diese Worte seine Lippen verlassen hatten, durchströmte mich deine Welle von Gedanken an das letztes Jahr; Alle Erinnerungen, die wir zusammen gesammelt hatten, zogen in Bildern an mir vorbei. Momente, in denen er mich küsste. Momente, in denen wir an unseren Lieblingsplatz, kurz vor dem verbotenen Wald, gewesen waren. Als wir die kalten Nächte in seinem Zimmer verbrachten. Verrückte Momente, die wir in den Pausen und heimlich in Büro's von Lehrern erlebten. Als er mir seine ganz andere Art zeigte. Eine Art, die kaum jemand kannte. Ich dachte immer, dass es so etwas nur in Filmen geben würde. Doch es war real gewesen und es fühlte sich viel intensiver an, als es mir jemals erdenklich gewesen war. All diese Erinnerungen zogen an mir vorbei und es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis mich Draco's Worte schließlich zurück in die Realität holten;
„Du schweigst. Daher scheinen meine Worte der Wahrheit zu entsprechen. Nicht wahr, D/N? Ist es nicht so?"
Noch immer würdigte ich ihn keines Blickes, doch spürte ich sein freches Lächeln ganz genau. Es stand außer Frage, Draco wusste, was er tat. Er wusste es genau.
Seine Hand löste sich schließlich von meinem Hals und gelangte an mein Kinn. Er hob es ein vorsichtig an, sodass sich unsere Blicke ein weiteres Mal trafen, egal ob ich dies wollte oder nicht- Es geschah, wie er es wollte.
Und da war er- Dieser Drang. Der Drang, ihn küssen zu wollen. Und er wurde immer stärker. Doch ich behielt die Kontrolle.
Nach einigen Minuten, die wir so miteinander verbrachten, stillschweigend, und in denen es mir vorkam, als würde er versuchen meine Gedanken zu lesen und in meine Seele zu sehen, löste ich mich endlich von seinem Blick.
„Bilde dir bloß nichts ein, Draco Lucius Malfoy."
Er biss sich spielerisch auf seine Unterlippe und strich mit seinen kalten Fingern über meine Wange; „Einbildung ist nicht nötig, D/N." Er kam mir so nah, dass seine Lippen meine fast berührten und als ich meine Augen schloss, vorbereitend für den bevorstehenden Kuss, flüsterte er; „Denn alleine, dass du deine Augen schließt zeigt mir, wie sehr du dich nach mir verzehrst." Dann entfernte er sich mit den selben dumpfen Schritten wieder ein wenig von mir und ich öffnete vorsichtig, leise ausatmend, meine Augenlieder.
War ich wirklich so naiv gewesen zu glauben, dass er mich nach allem einfach küssen würde?
Dass alles einfach so weitergehen würde, als wäre niemals etwas geschehen? Anscheinend schon.
„Wir sehen uns, D/N/N." Malfoy und zwinkerte mir ein letztes Mal frech zu.
Meine Gedanken hörten nicht auf sich zu drehen. Ich war verwirrt und überfordert mit dem gewesen, was geschehen war.
Wie konnte er so gefühllos sein?
Wie konnte er so kalt sein, als hätte es ihn nicht im Ansatz interessiert?
Wie konnte er-
Nein. Eilig rappelte ich mich auf und lief ihm hinterher. Diese Spiele- Ich hatte sie allesamt Leid. Wollte nichts mehr von ihnen wissen.
Hastig hielt ich ihn an seinem Arm fest. Draco drehte sich zu mir um und lächelte mich an, mit seinem einzigartigen, frechen Draco Malfoy-Lächeln.
„So willst du also spielen?" Fragte ich ihn und sah ihm erneut direkt in seine hellgrauen Augen.
Seine Hand wanderte zu meiner Taille und er zog mich harsch an sich. Seine andere Hand strich mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr, die sich aus meinem Dutt gelöst haben musste.
„Denke daran, D/N. Du warst Diejenige die sich mit allem nicht sicher war."
„Und wieso, Draco?" Fuhr ich ihn an und löste mich aus seinem Griff „Du hast mir immer mehr das Gefühl gegeben, dass das alles nur ein Zeitvertreib für dich war. Gerade als ich dachte, dass du mir eine Seite von dir zeigst, die sonst niemand kennt, sagst du mir, dass das alles geheim bleiben sollte, als ich dir sagte, dass ich dieses Versteckspiel nicht mehr wollen würde!" Wow. Damit hatte selbst ich nicht gerechnet gehabt. Die Worte, die Wut- Es sprudelte aus mir heraus, unkontrollierbar in jeder Hinsicht.
Und auch er schien keines Weges mit solchen Worten meinerseits gerechnet zu haben, denn in seinem Blick lag etwas irritiertes. Gerade als er etwas erwidern wollte drehte ich mich um und lief zum Slytherinraum. Wie ich erwartet hatte, lief er mir nicht nach. Natürlich.In meinem Zimmer angekommen legte ich meine Sachen auf den Fußboden und schob sie beiseite, denn das konnte noch bis zum nächsten Tag warten. Dafür hatte ich keinerlei Kopf gehabt, nicht in jenem Moment. Und so legte ich mich in mein Bett und starte müde und zugleich hellwach an die Decke. Alles was ich wollte war, mit Hermine über alles zu reden und mit ihr meine Gedanken zu sortieren. Ihr über all das zu berichten, was soeben geschehen war. Was Draco zu mir gesagt hatte. Was ich ihm wiederum an den Kopf geworfen hatte. Aber das war eine Sache der Unmöglichkeit gewesen, zumindest zu jenem Zeitpunkt. Somit gerieten meine Gedanken langsam wieder unter Kontrolle und so machte ich mir einen Plan, wie ich ihn besonders gut provozieren konnte. Rache an ihm nehmen konnte. Eine Idee kam mir auf, die perfekte Idee. Draco Malfoy würde seine verdiente Rache bekommen. So viel war klar. Und mit diesem Wissen schlief ich ein.

DU LIEST GERADE
Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab
RomanceWie weit wirst du für deine Liebe gehen..