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Meine Wege führten überall lang; Durch alle Klassenräume, unseren Gemeinschaftsraum, durch die große Halle, doch ich fand ihn nicht.
Wo konnte sich jemand verstecken, der nicht gefunden werden wollte?
Und dann kam mir die Idee. Der einzige Ort, an dem ich noch nicht nachgesehen hatte. Eilig lief ich über die Brücke, hinaus zum Wald. Hinüber zu unserem Lieblingsplatz.

Leise schlich ich um den Baum herum; Eine hölzerne Bank kam zum Vorschein, die Richtung Wasser zeigte und auf ihr saß ein Blondschopf, der mir ziemlich bekannt vor kam. Erleichtert atmete ich auf; Ich hatte ihn gefunden gehabt und somit war ich vorerst beruhigt gewesen.
Eine kleine Weile verging. Gegen den Baum gelehnt beobachtete ich ihn dabei, wie er einige Steine ins Wasser warf und dabei gelegentlich etwas undeutliches fluchte, während er den Blick nicht von dem kleinen See abwandte. Nach einer ganzen Weile setzte er sich wieder und legte den Kopf in seine Hände. Mir war klar gewesen, dass es ihm nicht sonderlich gut ging. Doch unklar war mir, wie ich mit solch einer Situation umgehen sollte. Noch nie zuvor hatte ich ihn so gesehen. Vorsichtig bahnte ich mir meinen Weg zur Bank. Als ein Ast unter meinen Boots knackte, hebte Draco sofort den Kopf;
„D/N! Was- was machst du hier?"
Mist.
„Ich."
Verdammt!
„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Hermine hat mir erzählt, was Moody getan hat und-.." erklärte ich, während ich mich langsam neben ihn setzte. Doch als ich den Namen Moody aussprach, ballte er seine Hände zu eine Faust „Und ich wollte nach dir sehen." Fuhr ich fort.
Malfoy lachte spöttisch; „Dass du mir, nach solch einer geschehen Sache, noch in die Augen sehen kannst." Es klang wie eine Art Vorwurf, jedoch sah er mich nicht an, als er mit mir redete.
„Was? Wieso sollte ich dir nicht in die Augen sehen können?" Seine Aussage irritierte mich.
„Er - Moody - Er hat mich in ein Frettchen verwandelt. Ich war in der Hose meines besten Freundes. Wenn mein Vater davon erfährt, dann-.."
Bei Merlin's Bart.
Das er verletzt gewesen war, verstand ich vollkommen. Auch das Gefühl, beschämt gewesen zu sein, nachdem ihm so etwas widerfahren war, war nachvollziehbar gewesen. Doch seinen Vater, wieder einmal, in seine Angelegenheiten miteinzubeziehen, nur weil dieser ein gefürchteter Mann gewesen war- Es fehlte mir an jeglichem Verständnis dafür. Manchmal kam es mir so vor, als könnte und wollte Draco seine Dinge nicht selbst regeln.
„Was dann? Wird Moody dafür bezahlen? Wieso, wieso musst du nur immer so stur sein?" Fuhr ich ihn an „Natürlich ist es widerwärtig, was Moody getan hat. Und ich verstehe? wie du dich fühlst. Aber er wohl nicht ohne Grund so gehandelt haben, hab ich recht? Und ob es übertreiben war oder nicht, sei einmal dahingestellt!" So war ich vorher noch besorgt um ihm gewesen, so war ich nun fassungslos wegen ihm. Seine verwöhnte Art trieb mich in den Wahnsinn.
Malfoy sah mich irritiert an. Leichte Wut funkelte in seinen Augen, doch er antwortete mir nicht. Und so blieben wir still nebeneinander sitzen, denn auch mir fehlte es an weiteren Worten. Gerade als ich aufstehen wollte, hielt er mich am Arm fest.
„Bleib." Flüsterte er so leise, dass es kaum hörbar gewesen war.

Bleib?

Bleib?

Nachdem er nicht mit mir redete, sich erneut vor mir verschloss, nach allem was geschehen war, sollte ich bleiben?

Wut stieg in mir auf.

„Wieso Malfoy? Gib mir einen guten Grund dich hier nicht einfach so sitzen zu lassen!"
„Weil." Er seufztet „Weil ich dich brauche." Murmelte er schließlich vor sich hin und sah beschämt auf den Boden.
„Wofür? Für deine Spielchen? Damit dir hier in Hogwarts nicht langweilig wird?"
Auf einmal sah er mich an. Seine Augen wirkten kühl und zugleich voller Emotionen. Wie ein stürmischer Ozean, der keine Ruhe fand. Plötzlich nahm Draco meine Hand und zog mich auf seinen Schoß. Ich war zu perplex, um etwas dagegen tun zu können, also ließ ich es geschehen. Und so saß ich auf einmal auf ihm.
„Spielchen. So denkst du also von mir?" Ernst sah er mich an.
„So lässt du es aussehen." Entgegnete ich stumpf.
„Weil ich verdammt nochmal Angst habe!"
„Angst? Wovor hat der große Draco Malfoy denn bitte Angst?" Fragte ich spöttisch.
Sein Blick wurde noch ernster; „Hör auf damit, wenn du keine Ahnung hast, was du da von dir gibst."
„Dann erklär es mir, verdammt nochmal!"
Er zuckte leicht zusammen, druckste herum. Schien Ausreden finden zu wollen, doch dann erklärte es mir tatsächlich; „D/N. Weißt du, was wirklich Angst machen kann? Gefühle. Und ich lüge nicht wenn ich sage, dass ich noch nie so empfunden habe, wie ich es bei dir tue." Draco räusperte sich kurz, dann fuhr er fort; „Mein Leben lang dachte ich bisher, dass ich dazu bestimmt bin dem nachzugehen, was mein Vater von mir verlangt. So wurde ich erzogen- Ständig unter dem Wort meines Vaters zu stehen und ungeliebt sowie eiskalt von ihm behandelt zu werden. Er hat mir nie väterliche Liebe gegeben. Egal wie sehr ich versucht habe, ihn zu beeindrucken." Sein Blick schweifte erneut auf den See „All die Jahre hatte ich erlebt, wie die Leute ihn respektierten. Daher war er immer mein großes Vorbild gewesen. Es war mein Plan gewesen, wie er zu werden- Mächtig und eitel. Jemand der gefürchtet und somit respektiert wird. Das war alles, was ich erreichen wollte. Alles, was ich haben wollte. Bis ich dich traf. Du hast einfach alles auf den Kopf gestellt, D/N." Sein Blick richtete sich wieder auf mich „Seitdem ich dich kenne will ich nichts anderes als dich. Ich gebe zu, am Anfang habe ich nur die Zeit genossen mit jemandem reden zu können und von jemanden Zuneigung zu bekommen. Es war zudem sehr passend; Du bist ein Reinblut, eine Slytherin und besitzt Künste, von denen ich nur träumen kann. Mein Vater schlug mir vor, mich mit dir anzufreunden, dich kennen zu lernen und er bat mich darum, ihm Bericht zu erstatten- Über dich. Für ihn war es eine reine, geschäftliche Sache gewesen. Er hatte im Sinn, dass ich dich irgendwann zu meiner Frau nehmen würde, nur, damit es gewisse Zwecke erfüllen würde. Aber nach unserem ersten Kuss, nachdem wir uns öfter sahen, unseren Spaß hatten, da wurde mir klar, dass du der Ausweg aus allem sein könntest. Du hast mir das erste Mal das Gefühl gegeben wie es ist, frei zu sein. Wie es ist, geliebt zu werden ind selbst zu lieben. Nur wollte ich nicht dazu stehen weil ich dachte, wer immer das erfahren würde, würde entweder denken ich nutze dich aus oder würde mir sagen, dass ich weich geworden wäre. Jemand, den man nicht mehr respektieren würde. Doch nach den Ferien und nachdem du mich das erste Mal nicht so an dich herangelassen hast; wie ich es erwartet hatte, nachdem du mit Cedric warst oder deinen Rock so knapp getragen hast, dass alle Jungs geguckt haben, da wurde mir erst richtig klar, wie sehr mir das alles wehtat. Ich will dich mit niemandem teilen müssen. Ich will, dass du bei mir bist, immer. Jede Sekunde, Minute, Stunde und das kann auch jeder Wissen. Selbst wenn mich das verweichlicht aussehen lässt."
Meine Gedanken standen still und ich fühlte mich, als würde die Welt auf Pause gedrückt haben. Als würde die Zeit still stehen.
„Und deswegen wollte ich dich eigentlich treffen." Fuhr Malfoy fort „Ich wollte und will dir immer noch eine Frage stellen. Selbst wenn das mit Moody so eskaliert ist und jetzt vermutlich jeder denkt, ich wäre erbärmlich und ekelhaft. Dennoch möchte ich den Ball nutzen um jedem im Hogwarts zu zeigen, dass ich nur dich an meiner Seite haben möchte. Also, Mrs D/N/N. Willst du mit mir zum Ball gehen?"

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt