Wir betraten eine Brücke, die über einen kleinen Fluss verlief und zu einem großen, palastartigen, Haus führte. Riesige, steinerne Mauern, die wohl vor ungebetenen Gästen und Blicken schützen sollten, streckten sich uns entgegen. Ich schluckte schwer, als wir durch das eiserne Tor traten. Die Atmosphäre war traurig und dunkel und noch um einiges schlimmer, als sie bereits bei den Malfoy's im Schloss gewesen war.
„Folge mir." Flüsterte Lucius mir zu.
Seinem Blick nach zu urteilen war auch er ziemlich nervös und angespannt gewesen. Zumindest zitterten seine Hände, als er die Tür zum Palast öffnete und sich etwas ängstlich umsah. Dann liefen wir schweigend weiter. Und umso weiter wir kamen, umso stärker klopfte mein Herz. Ich hörte es lauter schlagen, als ich unsere Schritte, die von den Wänden halten, wahrnahm. Die Gänge waren schmal und dunkel gewesen. Es gab kaum Licht. Nur der Mond, der mittlerweile am Himmelszelt stand, erleuchtete uns ein wenig den Weg.
Nach einiger Zeit blieben wir vor einer weiteren Tür stehen. Doch bevor wir eintraten sah Lucius mich ernst an; „Es war eine gute Entscheidung von dir, auf unsere Seite zu wechseln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dich lieben wird."
Stumm nickte ich, denn ich wollte nichts dazu sagen- Konnte dazu nichts sagen. Ich durfte es mir nicht anmerken lassen, meine Nervosität. Meine Angst. Denn in jenem Moment wurde mir bewusst, dass es kein zurück mehr hab. Und als hätte er meine Gedanken gelesen gehabt, so öffnete Lucius die Tür und verdeutlichte mir, durch eine Handbewegung, zuerst einzutreten. Ich tat, worum er mich gebeten hatte und huschte an ihm vorbei in den Raum. Das Gerede, welches man vor einigen Sekunden noch vernahm, wurde leiser, bis es plötzlich ganz verstummte und es totenstill war. Vor mir offenbarte sich ein riesiger Tisch um dessen einige Leute auf großen Stühlen saßen. Doch ich war zu weit weg gewesen, weshalb ich nicht ausmachen konnte, welches der vielen Gesichter mir bekannt gewesen war und welches nicht. Lucius drückte seine Hand an meinem Rücken, um mich vorsichtig, aber dennoch bestimmend, weiter an den Tisch heran zu führen.
„Sie ist es wirklich." Hörte man jemanden sagen.
Einige sahen mich an und ehe ich mich versah stand Voldemort vor mir- Der Lord Voldemort. Er schien sich über die Zeit gut erholt zu haben, denn er sah furchteinflößend aus, in seiner ganz eigenen Gestalt, mit schwarzen Umhang und blasser Haut. Seine kalte Hand legte sich auf meine Schulter. Gänsehaut überkam meinen Körper und noch nie in meinem Leben hatte ich mich so unwohl und ängstliche gefühlt gehabt.
„Wie erfreut ich bin, dass du nun zu einem von uns geworden bist, D/N." Hauchte er, netter als es mir lieb gewesen war „Deine Fähigkeiten werden uns stärker machen, als wir es jemals zuvor waren." Er schob mich zu einem freien Stuhl am Tisch.
Als ich mich setzte sah ich meinen Tischnachbarn an und mir blieb der Atem weg. Das Blut in meinem Adern gefror-
Das konnte einfach nicht wahr sein.
Ich sah Severus Snape direkt in seine schwarzen Augen. Sein Blick war schockiert und eiskalt gewesen und es schien mir, als konnte ich für einen Moment sehen, was er sagen wollte. Es war etwas wie; D/N. Das kann nicht sein. Und augenblicklich wandte sich mein Blick von ihm ab. Langsam sah ich mich weiter im Raum um. Es waren kaum Leute dabei, die ich kannte. Den ein oder anderen hatte schon mal in dem Tagespropheten auf Bildern gesehen gehabt, doch mehr auch nich. Meine Gedanken verstummten und ich zuckte merklich zusammen, als sich auf einmal erneut zwei kalte Hände auf meine Schultern legten.
„Freunde. Dass ist Draco Malfoy's Freundin, D/N
D/N/N. Sie ist eine der mächtigsten Hexen dieser Welt. Ihre Künste sind überragend und werden uns von sehr, sehr großem Nutzen sein." Voldemort ließ nicht von mir ab.
Eine riesige Schlange kroch urplötzlich an meinem Stuhl hoch. Ich wollte aufschreien, doch unterdrückte ich es. Keine Schwäche zeigen.
„Aber, wo ist Draco." Fragte er und sah auf den freien, leeren Stuhl, der neben mir stand.
„Herr, er geht seiner Aufgabe nach." Antwortete Lucius ihm kleinlaut- Der große und harte Lucius Malfoy war unter Voldemort's Blick ein Nichts.
„Wäre das nicht deine Aufgabe gewesen, Severus?" Nun sah er Snape forsch an.
„Nein, Herr. Ich leistete zwar den unbrechbaren Schwur, Mr Malfoy's Aufgaben mit zu übernehmen und auf ihn aufzupassen-"
Was?
Ein unbrechbarer Schwur?
Wozu das denn?
Und dann ausgerechnet von Snape?
„Doch die Einführungszeremonie kann ich nicht für Draco übernehmen, Herr. Er benötigt mich nicht."
„Ganz recht, ganz recht. Die Einführungszeremonie." Voldemort klopfte mir auf die Schulter „D/N. Heute steht etwas großes für dich an." Er griff nach meiner Hand und ich legte die meine, in seine. Dann zog er mich hoch; „Da du ab Heute uns angehörst, benötigst du unser Mal. Es ist ein Zeichen deiner Treue. Doch sobald du und Draco wieder in Hogwarts seit, musst du es verdeckt halten. Niemand darf es sehen. Niemand darf davon erfahren. Zumindest vor erst nicht, nicht wahr?"
„Ja, Herr." Sagte ich mit fester Stimme.
Voldemort nahm meinen Arm und fuhr mit seinen Stab hinüber, während er einen Zauberspruch murmelte, den ich nicht ansatzweise verstehen konnte. Anfangs wurde mein Arm heiß, dann fühlte es sich so an, als würden tausend Messer unter meiner Haut sein und sie langsam, nach und nach, aufreißen. Ich unterdrückte erneut einen Schrei, der aus mir hinaus wollte und biss mir auf die Lippe. Nach 1-2 Minuten war alles vorbei gewesen und das Mal der Todesser prangte auf meinem Arm. Voldemort führte mich wieder zu meinem Platz am Tisch.Die Zeit verging qualvoll langsam und ich fühlte mich mit jeder Sekunde, die verging, schlechter. Doch irgendwann hatte ich es geschafft. Lucius nahm mich am Arm und wir verließen gemeinsam das Haus, um zum Anwesen der Malfoys zurückzugehen.
Als wir ankamen sah er mich an; „Pack deine Sachen und leg dich anschließend mit Draco schlafen. Morgen geht es zurück nach Hogwarts."
Ohne etwas zu erwidern ging ich nach oben. Er war noch nicht wieder da, obwohl er es mir versprochen hatte- Wo war er bloß so lange? Ich machte mir Sorgen- Große Sorgen. Was, wenn etwas passiert war? Wenn ihm etwas zugestoßen war? Doch ich schob sie vorerst beiseite und fing an, die Sachen zu packen. Erst meinen, dann Draco's Koffer. So hatte er weniger zu tun gehabt, wenn er zurückkehren würde. Mit jedem Kleidungsstück mehr, das in den Koffer flog, stellte ich fest, dass das einzig farbenfrohe unsere Slytheringaderobe war. Der Rest war schwarz gewesen. Wir nahmen unsere Rolle definitiv ziemlich ernst- Vielleicht etwas zu ernst.
Nach einiger Zeit die vergangen war setzte ich mich erschöpft aufs Bett und betrachtete meinen Arm. Einzelne Tränen liefen über meine Wangen, doch als plötzlich die Tür aufging, wischte ich sie schnell weg. Malfoy zog seine Sachen aus und schmiss sie auf den Boden. Er wirkte frustriert, genervt, wütend. Dann sah er mich an. Ich saß in meinem roten Schlafanzug auf dem Bett und hielt mit meiner Hand den Arm fest, auf dem das Mal zu sehen war. Einen Moment lang blieb es still. Langsam kam er auf mich zu.
„D/N." Flüsterte er, als er neben mir saß „Oh D/N. Es tut mir so unfassbar leid." Er nahm meinen Arm und hielt seinen daneben- Das gleiche Mal zeichnete sich auch auf seinem Arm ab.
Schwach lächelte ich. „Scheint, als hätten wir Partnertattoos."
Er lächelte ebenfalls „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe, Prinzessin?" Draco strich eine lose Haarsträhne hinter mein Ohr „Du schaffst es mich in solch einer miesen Situationen zum lächeln zu bringen. Du zeigst mir, dass du alles mit mir durchstehen wirst. Alleine dadurch, was du jetzt schon mit mir durchstehst. Bleib einfach immer bei mir und ich verspreche dir, dass unser Leben perfekt sein wird, nachdem wir den Kampf hinter uns gebracht haben. Auch, wenn das noch einige Zeit dauern wird." Seine Stimme zitterte ein wenig.
Erneut sah ich ihn an; „Wir werden das hier schaffen, zusammen. So wie wir es besprochen haben." Dann küsste ich ihn.
Und er erwiderte den Kuss. Seine Hand legte er dabei an meine Taille. Als ich mich wieder von ihm löste, fragte er mich sehr vorsichtig;
„Wie war das Treffen? Ist alles gut gelaufen?"
„Gruselig." Antwortete ich und sah auf die Decke. „Magst du darüber reden?"
Als Antwort schüttelte ich den Kopf. Mir war nicht unbedingt nach Reden gewesen. Noch immer war mir übel von dem, was ich erlebt hatte. Doch zu meinem Glück verstand er es- Wie er es immer tat.
„In Ordnung." Er legte sich hin und zog mich an sich heran „Komm, lass uns schlafen. Morgen fahren wir zurück nach Hogwarts."
Hogwarts. Der schönste Ort der Welt.
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Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab
RomanceWie weit wirst du für deine Liebe gehen..