Und erneut saß ich in unserem Klassenzimmer. Der Unterricht, Verteidigung gegen die dunklen Künste, hatte seit einigen Minuten begonnen gehabt. Umbridge, unsere neue Lehrerin und zugleich Beauftragte des Rates -Jeder wusste bereits, dass sie Dumbledore im Auge behalten sollte- führte in jenem Moment eine hitzige Diskussion mit Harry. Sie berichtete uns, dass wir unsere Zauberstäbe in ihrem Unterricht nicht benötigen würden. Bei ihr würden wir lediglich den theoretischen Teil kennenlernen. Mein bester Freund war darüber ziemlich aufgebracht gewesen und beschwerte sich darüber, wie wir denn sonst lernen sollten, uns zu verteidigen, zum Beispiel gegen Lord Voldemort oder all den anderen Gefahren, die da Draußen lauerten. Hermine, die neben mir saß, folgte dem Gespräch ganz genau und ihre Aufmerksamkeit galt einzig und allein dieser Thematik. Sie war also nicht für ein kleines Gespräch aus purer Langeweile und Verzweiflung zu überreden gewesen, daher schweiften meine Gedanken ab; Die Ferien waren seit einiger Zeit vorbei. Es war bedauernswert gewesen, denn die vergangenen Ferien hätten, meiner Meinung nach, ewig andauern können. Ich verbrachte die gesamten Wochen, von Anfang bis Ende, mit Draco. Er hatte meine Eltern kennengelernt und sie verstanden sich ziemlich gut, was mich überaus glücklich machte. Nach einiger Zeit fühlte es sich sogar so an, als würde er schon immer zu unserer Familie dazugehört haben. Auch meine Kindheitsfreunde lernten ihn kennen. Wir unternahmen viele lustige Sachen mit ihnen; Einige Spiele- und auch Filmabende, wir backten Kekse und Kuchen und gingen in den Wäldern spazieren. Dabei erzählten er und ich, wie wir uns kennengelernt hatten und standen jeder Frage, meiner Freunde, Rede und Antwort. Unternahmen wir mal nichts mit ihnen oder meiner Familie, dann hatten wir einige Zeit für uns gehabt. Gemeinsam liefen wir durch meine kleine Stadt, bummelten durch einige Läden, aßen Kuchen in meiner Lieblingsbäckerei und nahmen uns einige Abende ausschließlich Zeit für etwas Ruhe und Entspannung. Das war das Schönste an allem gewesen; Jeden Abend schlief ich auf seiner Brust ein, hörte dabei seinen Herzschlag und vernahm seinen Geruch nach Pfefferminz und saftig, grünen Äpfeln. Und mit dem selben Geruch wachte ich jeden Tag wieder auf. Noch nie war etwas so perfekt gewesen. Doch so schön die Ferien auch waren, nahmen sie ein Ende und ein tragisches noch dazu;
Am letzten Ferienabend saßen wir gemeinsam mit meinen Eltern in der Küche um zu Abend zu essen. Meine Mutter schieb mir den Tagespropheten rüber, was sie eigentlich nie tat, und sah dabei sehr ernst aus. „Harry Potter angeklagt" lautete die Überschrift, die in etwa die halbe Seite einnahm. Sie schrieben davon, dass er außerhalb von Hogwarts gezaubert haben sollte, da Dementoren ihn und seinen Cousin angegriffen hatten. Laut Harry, so stand es dort weitergeschrieben, war der, dessen Name man nicht aussprechen darf, zurückgekehrt- Etwas, was er auch schon im vorherigen Schuljahr erzählt hatte und was ich durchaus glaubte. Doch der Tagesprophet stellte es so da, als würden Dumbledore und Harry sich angeblich verschworen haben mit der Theorie, Voldemort wäre zurück, um eine Armee zu gründen, die den Rat stürzen sollte. Zu allem Überfluss sprachen meine Eltern auch noch das aus, was Draco sich wahrscheinlich seit einigen Jahren dachte, denn sie hielten mir vor, wie ich es auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen konnte, Zeit mit Diesem Potter zu verbringen und das ich mich auf wichtigere Dinge konzentrieren sollte. Das alles endete schließlich in einem riesigen Streit an unserem letzten, gemeinsamen Ferienabend. Als wir zurück in Hogwarts waren gingen einige Mitschüler, von denen wir es nie erwartet hätten, Harry aus dem Weg, sahen ihn komisch an oder rissen einige fiese Kommentare. Malfoy war einer von ihnen gewesen; Er machte Harry bereits dumm an, nachdem wir aus dem Zug gestiegen waren. Gründe, weshalb wir uns, in diesen Zeiten, immer öfter stritten, denn mir gefielen seine Ansichten nicht. Er wusste, wie wichtig Harry mir gewesen war und, dass ich immer hinter ihm stehen würde.„Mr Potter, kommen Sie nach dem Unterricht bitte zu mir in mein Büro." Riss die nervtötende Stimme von Umridge mich schließlich aus meinen Gedanken.
Genervt und gelangweilt rieb ich mir die
Schläfen.
„Gibt es ein Problem, Mrs D/N/N?" Wandte sie sich nun mich. Ihr Blick war scheußlich gewesen, ganz zu schweigen von ihrem knall-pinken Outfit.
„Ihre Stimme." Flüsterte ich so leise, dass nur Hermine es hören konnte und sie kicherte los. Umbridge zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Nein, Ma'am." Antwortete ich ihr genervt auf ihre, noch unbeantwortete, Frage „Natürlich nicht."
Sie wandte ihren Blick von mir ab und sah in die Klasse „Also gut. Lassen Sie uns fortfahren."„Meine Güte, kann diese Frau nerven." Zischte Ron, als wir endlich den Klassenraum verlassen hatten und uns auf den Weg nach Draußen begaben.
Harry musste noch bei Umbridge bleiben, wie sie es kurz vorher von ihm verlangt gehabt hatte.
„Das kannst du laut sagen." Kam es von George.
Er und Fred hatten sich auf dem Weg zu uns gesellt.
„D/N, wo ist Malfoy?" Fragte Fred mich grinsend.
„Keine Ahnung." Grummelte ich genervt zurück.
Hermine sah mich fragend an; „Habt ihr beiden etwa schon wieder Streit? Wirklich, D/N?"
„Die Frage ist, wann die beiden, seit der Sache mit Harry, keinen Streit mehr haben." Kam es wieder von Ron. Genervt schaute ich zu ihm herüber. Er zuckte jedoch nur ratlos mit den Schultern; „Ist doch so."
„Malfoy setzt sich nicht mehr mit zu euch. Nicht einmal dann, wenn ich ihn darum bitte." Stammelte ich „Er hat sich in letzter Zeit ziemlich verändert."
„Ende letzten Jahres saß er doch auch bei uns. Also was soll dieses Theater von ihm?" Entgegnete George, doch Ron klärte ihn auf;
„Doch nur, weil Cedric gestorben ist und es D/N deswegen so mies ging. Weißt du noch? Sie hatte drei Tage nichts gegessen." - Autsch.
Nachdem er seine Worte ausgesprochen hat, zog ein Stechen durch mein Herz. In den Ferien hatte ich die Sache mit Cedric, so gut es ging, verdrängt gehabt. Doch das konnte ich in Hogwarts nicht so einfach, denn alles erinnerte mich an ihn; Der Innenhof, die Brücke, die große Halle und so einiges mehr.
„Ach stimmt." Kam es grinsend von Fred „Das waren die letzten Tage, wo man sie mit einem Geist hätte verwechseln können, so blass wie sie war." George und er lachten lauthals los.
Als Hermine jedoch merkte, wie meine Stimmung sich auf einmal total ins negative veränderte, fuhr sie die Jungs an; „Ihr seit so gar nicht einfühlsam, nicht wahr! Wie könnt ihr so etwas nur sagen und Witze darüber reißen, wenn ihr wisst, was das für Zeiten für sie waren? Und nicht nur für sie. Sondern für uns alle."
„Ich muss gehen." Nuschelte ich.
„Soll ich mitkommen?" Besorgt sah sie mich an, doch ich schüttelte nur den Kopf und stapfte los.
Ich konnte deutlich spüren, wie mir die Vier nachsahen, doch es war mir egal gewesen. Nach all den Worten kamen die Erinnerungen an Cedric zurück und ich brauchte etwas Zeit für mich, damit ich sie in aller Ruhe verarbeiten konnte. Komplett alleine. Es kostete mich viel Kraft meine Tränen zurückzuhalten. Doch als ich an meinem Ziel ankam, dem Raum in dem einige Bilder von ehemaligen Professoren und Schülern hingen, ließ ich ihnen freien Lauft und stellte mich vor Cedric's Bild. Er grinste mich förmlich an, was mir nur noch mehr wehtat.
„Es tut mir so leid-" wimmerte ich und die heißen Tränen liefen immer weiter über meine Wangen „Es tut mir so leid. Wirklich alles."
„D/N." Harry's Stimme ertönte hinter mir. Er kam auf mich zu und nahm mich liebevoll in den Arm „Du weißt, wie gerne er dich hatte."
„Das ist es ja. Und ich habe ihm wehgetan-" ich griff nach Harry's Hand, um mich festzuhalten, um etwas an Stabilität zu gewinnen.
„Autsch!" Kam es mit schmerzverzerrtem Gesicht von ihm.
Erschrocken blickte ich auf seine Hand. Eine blutige Wunde war drauf zu sehen gewesen. Es sah unschön aus, schmerzhaft.
„Harry!" Schluchzte ich „Was- Was ist das?"
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Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab
RomanceWie weit wirst du für deine Liebe gehen..