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Die Zeit verging unfassbar langsam. Es kam mir so vor, als wäre sie stehen geblieben. Im Raum wurde es von Sekunde zu Sekunde stiller. Mein Blick verharrte immer noch auf Harry. Ich hatte nicht nur eine Sekunde darüber nachgedacht ihn zu verraten, denn diese Option zog ich nicht einmal ansatzweise in Erwägung. Er war immer noch mein bester Freund gewesen. Doch ich sagte auch nicht, dass er es definitiv nicht gewesen sei. Ich wusste, dass Voldemort immer noch seine Gedanken kontrollieren konnte. Würde ich also sagen, dass es sich hierbei definitiv nicht um Harry Potter handelte wüsste er, dass ich die Todesser hintergangen hatte. Doch er wusste genauso gut wie ich, dass ich ihn schon längst erkannt hatte. Denn schließlich verbrachte wir unser jetziges, halbes Leben gemeinsam.

Mein Versuch vom Thema abzulenken, indem ich sie fragte was mit seinem Gesicht geschehen sei, gelang perfekt und brachte mir einige Minuten Ruhe.
„Ja. Was ist mit seinem Gesicht?" Fragte Bellatrix.
Einer der Anderen antwortete, dass er ihn schon so im Wald gefunden hätte und er sich dort bestimmt etwas eingefangen hätte. Lestrange durchschaute jedoch Hermine's Brandzauber und rief „Ja. Zum Beispiel einen Brandzauber. Warst du das Süße?"
Sie eskalierte schließlich komplett als sie das Schwert sah welches einer der Greifer, die meine besten Freunde hierher befördert hatten, in seiner Hand hielt. Als sie ihn fragte woher er das habe antwortete der ihr nur, dass er das Schwert beim durchstöbern von Hermine's Tasche gefunden hatte. Lestrange entriss ihm das Schwert, erwürgte einen der anderen halb und schickte sie anschließend hinaus. Sie befahl Wurmschwanz, Harry und Ron in den Keller zu sperren. Sie wollte von Frau zu Frau mit Hermine reden, riss sie auf den Boden und setzte sich über sie, um sie nach dem Schwert aus zu fragen und woher sie es hatte. Sie wollte wissen, was sie noch aus ihrem Verlies gestohlen hatten. Als Hermine jedoch nicht antwortete, fing sie an, Schlammblut in ihren Arm zu ritzen. Meine beste Freundin hatte dabei so große Schmerzen, dass sie anfing zu schreien und auch mein Namen fiel dabei. Es tat mir so weh sie so zu erleben. Ihre Schreie zerrissen mein Herz. Ich wollte auf sie zu laufen, doch Draco nahm mich in den Arm und hielt mich fest. Als Bellatrix fertig war befahl sie Wurmschwanz, den Kobold aus dem Keller zu holen.
Wenige Minuten später stand er vor uns und sie durchlöchert ihn mit Fragen- Fragte immer wieder, wer in ihrem Verließ gewesen war. Doch als auch er ihr keine Antwort geben konnte, hinterließ sie auf seiner Wange, als Strafe, eine leicht blutige Schramme. Dann kam sie wieder auf uns zu und sah Hermine verachtend an. Als Ron das mit bekam sprintete er gemeinsam mit Harry auf uns zu und rief; „Expelliarmus!" Somit griff er uns an.
Draco löste sich sofort von mir und schoss zurück. Er wollte seine Rolle perfekt gespielt wissen und tat alles um uns zu verteidigen. Als Lucius sich verteidigen wollte rief Harry; „Stupor!" Und schoss auf ihn. Er flog gegen die Wand und blieb regungslos liegen. Doch keinen schien das wirklich zu stören. Ich war mir sogar sicher, dass Draco das Ganze in gewisser Weise ein wenig erfreute.
Eine Weile kämpften sie. Auch ich kämpfte mittlerweile an Draco's Seite, meine Rolle musste einfach sitzen. Nichts durfte schief laufen.
„Aufhören!" Rief Bellatrix und hielt Hermine im Arm, an ihrer Kehle ihr Stab „Zauberstäbe fallen lassen!" Als Ron und Harry nicht reagierten schrie sie erneut; „Ich sagte fallen lassen!"
Und die beiden taten schließlich, was ihnen befohlen worden war. Die Stäbe fielen geräuschvoll zu Boden.
„Heb sie auf, Draco. Los!"
Er sammelte sie ein, kam zu mir und nahm wieder meine Hand um mich an die Seite zu ziehen.
„Na sieh mal einer an, was haben wir denn da. Oh, es ist Harry Potter. Er sieht ja wieder aus wie neu!" Spottete Lestrange „Gerade rechtzeitig für den dunklen Lord. Ruf ihn, D/N!" - Nein. Nein. Schockiert sah ich Bellatrix an „Ruf ihn!"
Draco drückte meine Hand um mir zu verdeutlichen, dass Ganze sein zu lassen, ihn nicht zu rufen. Aber was, wenn unser Plan dadurch auffliegen würde? Was wenn sie dann Verdacht schöpften?
Auf einmal kam Lucius auf mich zu. Er stellte sich vor mich, zog seinen Jacketärmel hoch und wollte ihn gerade rufen als ein Quietschen von der Decke ertönte. Irritiert sahen wir nach oben und konnten Dobby dabei zu sehen, wie er an dem Kronleuchter herum schraubte. Ich lächelte Draco an als ich den kleinen Elfen gesehen hatte und er lächelte zurück.
Harrys Rettung war eingetroffen! Und die Rettung ließ den Kronleuchter fallen. Wir standen zwar weit genug weg, doch Malfoy nahm mich trotzdem schützend in seine Arme. Es krachte. Bellatrix schrie auf. Draco und und ich verschwanden hinter einer Wand. Lucius hob seinen Zauberstab an doch erneut werte Harry ihn ab. „Dummer Elf!" Schrie Bellatrix wütend „Wolltest du mich töten?"
„Dobby wollte niemanden töten" hörten wir ihn sagen „Dobby wollte bloß verstümmeln oder, äh, sehr schwer verletzen."
Mein Herz schlug wie wild. Das alles war verrückt.
Ein Moment hörten wir gar nichts, dann;
„Wie kannst du es wagen einer Hexe den Zauberstab zu entwenden und dich dreist deinem Gebieter zu widersetzen!" Wieder war es Bellatrix gewesen. Ihre Stimme war furchtbar schrill gewesen- Nervtötend.
Langsam rückte ich ein Stück vor und sah um die Ecke; Der Elf Dobby hielt Narcissa's Zauberstab in der Hand und stand zusammen mit Ron, Hermine, Harry und dem Kobold an der Wand „Dobby hat keinen Gebieter! Dobby ist ein freier Elf! Und Dobby ist bloß hier um Harry Potter und seine Freunde zu retten!" Sie fassten sich alle an. Bellatrix warf ihr Messer und es verschwand mit ihnen. Dann war Ruhe. Alles war still.

Draco und ich liefen in unser Zimmer.
„Was war das? Wieso ist sie wegen dem Schwert so durchgedreht?" Fragte ich ihn atemlos.
„Das Schwert ist ihres. Es lag in ihrem Verließ in Gringotts. Zum Glück haben Harry und die anderen es gefunden, denn es zerstört die Horkruxe von Voldemort. Was bedeutet wenn sie alle zerstören, ist er wieder sterblich. Dann kann er getötet werden." Ich hatte keinerlei Ahnung ob ich mich freuen sollte oder nicht. Ob ich weinen sollte oder nicht. Doch als er auf mich zu kam, mich hochhob und dabei lachte wusste ich, dass ich mich freuen konnte und so lachte ich mit ihm. Es fühlte sich gut an. Endlich.
„Das ist seit langem einer der schönsten Tage meines Lebens" er setzte mich ab und küsste mich. Seine weichen Lippen auf meinen. Mein Körper kribbelte. Es fühlte sich an als würden wir schweben. Zumindest für diesen einen, kleinen Moment.
Als er sich von mir gelöst hatte sah er mich an; „Meine Hoffnung ist wieder da, Prinzessin. Wir werden das schaffen, zusammen. Und nichts und niemand wird uns beide aufhalten können."
Da war er wieder; Der alte, starke Draco Malfoy in den ich noch verliebt hatte und es schien, als würde das Leben wieder Besitzt von ihm ergriffen haben. Er leuchtete nahezu auf, was mich überglücklich machte. Mehr als das, denn es gab auch mir weitere Hoffnung, um all das weiter durchstehen zu können.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt