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Einige Zeit blieben wir noch im Wasser, schwammen und genossen unsere Ruhe. Es war perfekt gewesen; Draco bei mir. Dunkelheit und Stille. Zweisamkeit. Wir redeten darüber, ob ich jemals damit gerechnet hätte , lachten nachdem ich offen gestand, dass ich es nicht tat und küssten uns um die tausend mal.
Doch nach einiger Zeit beschlossen wir wieder zurück zu unserer Feier zu gehen. Diese nährte sich langsam ihrem Ende. Immer mehr Leute verschwanden,- Immer weniger Leute waren auf der Tanzfläche zu sehen. Schließlich war nur noch unser engster Kreis da gewesen und wir beschlossen die Veranstaltung somit aufzulösen. Es war schon längst nach Mitternacht und die ersten Sonnenstrahlen waren schon am Himmel zu sehen. Und trotzdem mussten wir alle pünktlich im Unterricht sitzen. Auch, wenn das nicht sonderlich fair gewesen war. Ich sah zu Draco und er grinste mich müde an; „Komm. Lass uns schlafen gehen, Prinzessin."
Schwach nickte ich und unterdrückte ein herzhaftes Gähnen. So gingen wir schließlich in unser Zimmer und versuchten zu mindestens ein paar Stunden an Schlaf zu bekommen.

„Der Unterricht ist nun beendet. Mrs D/NN, würden Sie mir noch einen Moment ihrer Zeit schenken?"
Ich war viel zu müde gewesen um in irgendeiner Weise widersprechen zu können und nickte bloß.
Aberforth Dumbledore wartete bis auch die letzten Schüler den Raum verlassen hatten, dann richtete er sein Wort erneut an mich; „Mrs D/N/N. Ich freue mich sehr, Sie in meinem Unterricht begrüßen zu dürfen. Ich habe schon viel über Sie gehört. Sie sind ziemlich bekannt, gemeinsam mit Mr Malfoy."
„Jedoch nicht bekannter als Mr Potter, Sir" lächelte ich „Und das möchte ich auch gar nicht sein, denn ich bin ein ziemlich zurückhaltender Mensch wenn es um die Aufmerksamkeit anderer geht."
„Schüchtern aber dennoch ziemlich Charakterstark. Es bedarf eine Menge an Mut und Intelligenz, Voldemort etwas vorzuspielen und ihn zu überlisten. Sie haben somit das unmögliche möglich gemacht."
„Nun ja. Den größten Teil verdanke ich Draco und seinen Eltern. Ohne sie hätten wir sein Vertrauen gar nicht erst erlangt, auch wenn wir diesen ebenfalls ein falsches Spiel vortäuschen mussten."
Er nickte nachdenklich. „Mr Malfoy's Eltern. Sagen Sie, waren sie sehr erbost gewesen?"
„Wenn einer von ihnen darüber erbost war, dann definitiv Lucius Malfoy, sein Vater. Draco warf ihm am Ende des Kampfes das ein oder andere Wort an den Kopf, welches durchaus verletzend war. Narcissa Malfoy ist jedoch ganz anders. Ich habe sie über die Zeit ziemlich gut kennengelernt. Ihr Handeln hat größtenteils unter dem Einfluss ihres Mannes stattgefunden. Wieso fragen Sie, Sir?"
„Wissen Sie. Ich habe ein ungutes Gefühl, bereits seit einigen Wochen. Was wäre, wenn die überlebenden Todesser Rache wollen dafür, dass ihr Anführer auf unsere Kosten starb. Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, dass das Böse sich nur erholt um einen erneuten Aufstand zu führen?" Sofort kam ein mulmiges Gefühl in mir auf; „Denken Sie das?"
„Es mag Stille herrschen- Doch mein Gefühl sagt mir, dass uns etwas erwartet bis der Frieden tatsächlich eingetroffen ist." Stille trat ein.
„Ich glaube, ich sollte langsam los." Stammelte ich. „Natürlich! Ich hoffe, ich darf Sie Morgen wieder in meinem Unterricht begrüßen?"
„Mit größtem Vergnügen, Sir." Eilig nahm ich meine Tasche, hing sie mir um und stand auf. Kurz bevor ich die Tür geöffnet hatte, verharrte ich für einen kurzen Augenblick in meiner Bewegung.
„Und meinen Glückwunsch an Sie und Mr Malfoy!"
„Danke Sir." Somit verließ ich endlich den Raum und atmete auf. Meine Gedanken drehten im Kreis, ich musste darüber mit Draco reden. Dringend. Doch er hatte Training gehabt- Das Ganze musste daher, wohl oder übel, bis heute Abend warten. Und so beschloss ich in die große Halle zu laufen. Ich brauchte Ablenkung, durfte mir den Kopf über die Worte des Professors nicht zu sehr durchdenken.

Nachdenklich stocherte ich in meinem Essen rum. „Hey, D/N. Ist alles in Ordnung? Du siehst so gedankenverloren aus" George Weasley setzte sich direkt neben mich, ziemlich unerwartet.
Mein Blick wanderte zu ihm hinauf; Alles gut." Strahlte ich ihn schließlich an „Wo sind die Anderen? Hermine, Ron, H-"
Er unterbrach mich; „Sie trainieren auf dem Quidditchfeld. Hermine ist in der Bibliothek, nachdem sie einige Zeit beim Essen auf dich gewartet hat. Wo warst du denn so lange?"
„Professor Dumbledore hat mich noch aufgehalten." Ich wollte nicht weiter auf dieses Thema eingehen.
„Oh, verstehe." Einen kurzen Moment lang trat Stille ein und so schob ich mir eine weitere Gabel voll Essen in meinen Mund. Dann;
„D/N. Kann ich dich etwas fragen?"
„Klar." Nuschelte ich und hatte große Mühe mein Essen nicht über dem gesamten Tisch zu verteilen. Er lächelte, wurde aber sichtlich nervös; „Ist dir Gestern gar nicht aufgefallen, dass ich nicht Teil der Feierlichkeit war?"
Meine Antwort war ein Stirnrunzeln; „Klar ist mir das aufgefallen. Doch ich dachte, dass du vielleicht einfach nicht in der Stimmung seist um zu feiern."
Er schüttelte den Kopf; „Ich bin mir sicher, dass mir das ziemlich gut getan hätte."
„Aber wieso warst du dann nicht da, George?"
„Das erzähle ich dir bei einem Spaziergang, bist du damit einverstanden?" Er stand erwartungsvoll auf.
„In Ordnung." Verwundert tat ich es ihm gleich.
Wenig später schlenderten wir gemeinsam durch die Gänge, hinaus auf die hölzerne, morsche Brücke. „Also?" Fragte ich ihn. Die Situation schien komisch.
„Also- Es ist so. Aus irgendeinem Grund, konnte ich mir euer Glück nicht ansehen." Was?'
„Weil du momentan nicht in der Stimmung dafür bist, nach alldem was passiert ist?"
Er lächelte und schüttelte wieder seinen Kopf; „Nein, dass ist es nicht. Angesichts der Situation bin ich mir sicher, dass Glück vieles leichter machen würde."
„Wie meinst du das?" Irritier blieb ich stehen und lehnte mich gegen die eiskalte Mauer. Neben den Gedanken an Dumbledores Worte, brachte nun auch er mich ziemlich durcheinander. Was sollte das?
Er stellte sich genau vor mich und sah mir tief in die Augen. Es war ein durchbohrender, tiefgründiger Blick gewesen. Einige Minuten sagte niemand etwas. Wir standen einfach nur da, wie angewurzelt. Dann, ganz plötzlich nahm er meine Hand in seine;
„D/N. Ich liebe dich."

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt