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„Wir sehen uns später, mein Schatz" verabschiedete ich Malfoy und gab ihm einen letzten Kuss. Er lächelte glücklich vor sich hin, dann drehte er sich um und lief in die entgegengesetzte Richtung. Eine kleine Weile sah ich ihm noch nach; Seine hellblonden Haare wippten auf und ab während er sich immer weiter von mir entfernte. Ein kleines Stechen zog durch mein Herz, wissend dass ich ihn Heute kaum sehen würde. Und genau dieses Gefühl zeigte mir eines ganz genau- Von Tag zu Tag wurde mir immer mehr klar, wie sehr ich ihn eigentlich liebte und wie perfekt unser Leben in jenem Moment gewesen war. Trotz all dem Vergangenen was wir durchlebt hatten, waren wir Heute hier. -Wer hätte das jemals erwartet gehabt? Wer hätte das jemals für möglich gehalten? Wenn wir ganz ehrlich waren; Vermutlich niemand.
Doch dann drehte auch ich mich um und lief durch die langen, steinernen Gänge zur Bibliothek. Mein Unterricht bei Mcgonagall fing erst in einer guten Stunde an. Ich hatte also noch eine kleine Weile Zeit. Zum Glück, denn so konnte ich anderen Dingen weiter nachgehen mit halbwegs voller Energie.
„Entschuldigung.." ertönte plötzlich eine dunkle Stimme hinter mir.
Gedankenverloren und erschrocken zugleich drehte ich mich um und sah Saphir Snape direkt in seine Augen, der mich nahezu anstrahlte. Diese schwarzen Augen, dieses liebevolle Lächeln, diese Mimik- Mein Herz schlug augenblicklich schneller als sonst.
„Du musst wohl D/N D/N/N sein, liege ich da richtig?" Selbst seine Art zu reden ähnelte ihm.
„J-Ja" stammelte ich „Obwohl- Nein. D/N Malfoy" korrigierte ich mich sofort und reichte ihm meine Hand „Und du musst Saphir sein- Saphir Snape, wie ich es zumindest vor einigen Minuten gehört habe."
„Das ist richtig. Freut mich dich kennenzulernen" er nahm meine Hand und schüttelte sie. Und genau in diesem Moment, in dem sich unsere Hände berührten, auch wenn es nur für einige Sekunden gewesen war, sah ich Severus Snape und nicht mehr Saphir vor mir stehen. Es war als hätte er eine Art Maske fallen lassen und es fühlte sich verdammt real an. So real, dass ich aus Schock sofort von ihm abließ und wieder den schwarzhaarigen, dünnen Jungen erkannte, der zuvor vor mir stand.
„Ist alles in Ordnung?" Er sah mich besorgt an.
„Äh. Ja-Ja. Natürlich.." -Was war das gewesen?
„Hast du keinen Unterricht?" Fragte er mich weiter aus, während er anschließend neben mir her lief, nachdem ich mich irritiert und etwas überfordert zugleich in Bewegung gesetzt hatte.
„Nein- Nein. Erst in einer guten Stunde. Und- Uhm- Daher wollte ich noch zur Bibliothek, ein paar Bücher besorgen."
„Verstehe. Darf ich dich etwas fragen?"
„Natürlich" ich schob mich an einigen Schülern vorbei, die wieder einmal im Weg umher standen.
„Wieso hast du vorhin deinen Nachnamen korrigiert, als dich angesprochen hatte?"
„Ich war etwas überrascht und habe daher nur auf meinen eigentlichen Namen zugeschlagen. Also normalerweise ist das ja auch mein Nachname, aber ich habe Draco Malfoy vor einiger Zeit geheiratet und daher lautet mein Nachname seit dem her Malfoy."
„Draco Malfoy ist nun dein Ehemann?" Seine Stimme klang leicht entsetzt- Nun? Was sollte das denn bitte bedeuten?
Zaghaft und ziemlich zögerlich nickte ich, die Sache schien mir nicht wirklich geheuer zu sein.
„Ihr seit wohl schon etwas länger zusammen, liege ich da richtig?"
„Ja. Etwa vier einhalb Jahre um es genau zu nehmen.." Wir erreichten, zu meinem Glück, keine Sekunde später die riesige Tür zur Bibliothek vor der wir beide schließlich stehen blieben „Musst du nicht auch zum Unterricht?"
„Ob ich es tatsächlich nötig habe ist die Frage. Aber ja, dass ist richtig. Ich denke, wir sehen uns dann später" er zwinkerte mir zu und machte auf dem Absatz kehrt. Dann war er verschwunden, so als wäre er nie da gewesen. Und trotzdem konnte ich seine Anwesenheit im ganzen Raum spüren.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt