„Ihr Prüfungsthema heißt; Theorie der Zaubersprüche. Sie haben zwei Stunden!" Endete die Ansprache es von Professorin Umbridge, die vor einer riesengroßen Tafel ganz vorne in der ebenso riesigen Halle stand.
Einige Schüler drehten geräuschvoll ihre Blätter um. Man hörte das hektische Kratzen von einigen Schreibfedern auf dem Papier. Spannung lag in der Luft. Doch bevor ich mich voll und ganz meiner Prüfung widmete, sah ich mich noch einmal um; Hermine schrieb bereits eifrig auf ihrem Blatt herum, schien jedoch meinen Blick gespürt zu haben, denn sie drehte sich zu mir um und warf mir einen Luftkuss zu. Ich erwiderte diesen und lächelte- Es war typisch für sie gewesen. Ihre Aufmerksamkeit galt einigen Dingen auf einmal und trotz allem war sie konzentriert bei dem, was sie nebenbei tat. Ron dagegen sah total planlos aus. Das stellte ich einige Sekunden später fest, als ich mich weiter umsah und mein Blick schließlich an ihm hängen blieb. Es kostete mich eine Mühe, mir ein Lachen verkneifen, denn Umbridge würde mich vermutlich dafür umbringen. Schließlich sollte Disziplin und Ordnung herrschen. Doch es sah tatsächlich zu komisch aus, wie Ronald Bilius Weasley zwischen seinem Stift und der Prüfung hin und her blickte und anschließend seinen Kopf auf eine Hand stütze, sich dann erneut seinem Blatt zuwandte um wenigstens ein paar Fragen zu beantworten. Harry dagegen schrieb gar nichts. Seine Feder lag regungslos auf seinem Pult und sein Blick schweifte durch den Raum. Als sich unsere Blicke trafen lächelte er mich an und ich zwinkerte ihm zu. Mit einer Geste verdeutlichte er mir, dass er ziemlich genervt von der Prüfung und Umbridge gewesen war und ich stimmte ihm, durch ein Nicken, ohne zu zögern zu. Es war tatsächlich nervig gewesen- Mehr als das. Zuletzt blieb mein Blick an Malfoy hängen. Er blätterte, scheinbar ziemlich gelangweilt, durch die Prüfung und hob eine Augenbraue dabei an. Es war sein typischer Draco Malfoy Blick gewesen; Grausam und verachtend. Doch es verlieh seiner Mimik etwas einzigartiges. Etwas, was nur er besaß und besitzen konnte.
Nach einigen Minuten, die ich mit dem Beobachten meiner Mitschüler verbracht hatte, wandte auch ich mich letztendlich meinem Blatt zu, denn daran führte, zu meinem großen Bedauern, kein Weg mehr vorbei. Ich kreuzte einige vorgegebenen Antworten an, die mir richtig erschienen und verdrehte die Augen. Was war das bloß für ein Müll gewesen. Kompletter Schwachsinn. Doch mein Vorhaben, die Prüfung bis auf die letzte Frage so gut es eben ging auszufüllen, wurde zu meinem Glück unterbrochen. Nach einigen, vergangenen Minuten hörte man aus der Richtung des Flures laute Geräusche. Zuerst wagte es niemand, sich um zu drehen, denn Umbridge's Blick ruhte auf uns allen. Doch als die Geräusche immer lauter wurden machte sie sich schließlich selbst auf den Weg zur Tür. Ihre Schritte halten, auf Grund ihres Schuhwerks, geräuschvoll im Raum. Nervtötend. Als sie die Tür der großen Halle öffnete, kamen Fred und George auf ihren Besen hineingeflogen, jubelten und warfen einige ihrer Böller in die Menge. Alle sprangen lachend und mit großen Augen auf. Die Prüfungsblätter schwebten durch den Raum. Eine Art Feuerwerk stand in der Luft. Bunte Farben erleuchteten unsere geliebte Halle. Es sah wunderschön, atemberaubend aus. Doch das Beste von allem kam, als Fred und George einen etwas größeren Böller in die Mitte des Raumes warfen und plötzlich ein riesiger Feuerdrache empor stieg. Er nährte sich Professorin Umbridge, riss sein Maul dabei auf und machte es erst wieder zu, als er sie erreicht hatte, sodass der Drache sie mehr oder weniger verschlang. Einige Zeit sah man nichts von mehr ihr, doch dann stand sie auf. Ihre Haare waren zerzauste und ihr Gesicht voller Ruß gewesen- Das war mehr als nur verdient. Wenige Bruchteile später flogen die rothaarigen Zwillinge an Umbridge vorbei, nach Draußen. Alle folgten ihnen jubelnd und strahlend.
Hermine und ich nahmen uns an die Hand, als sie sich endlich ihren Weg durch die anderen zu mir gebahnt hatte. Und so liefen wir ihnen hinterher und verschwanden irgendwo in der Masse, sodass wir mit hinaus geschoben wurden. Draußen am Himmel begann das größte Feuerwerk von allen. Es war spektakulär und wunderschön. Alle lachten und freuten sich. Die Stimmung war so gut gewesen, wie schon lange nicht mehr. Es fühlte sich wie eine lang ersehnte Erlösung an. Das Leben in Hogwarts blühte wieder auf. Nichts konnte diesen Moment zerstörten. Zumindest vorerst nicht-
Hermine deutete mit ihrem Finger plötzlich auf Harry, der am Boden lag und dabei verkrampft aussah. Sie ging auf ihn zu und wollte mich mit sich ziehen, aber Draco hielt mich fest und entriss mich ihr, bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte.
„Wir müssen hier weg!" Rief er und zog mich voller Kraft aus der immer noch jubelnden Menge hinaus.
Keiner schien etwas mitbekommen zu haben.
„Aber Harry!" Schrie ich, denn ich war besorgt um ihn gewesen.
Er schüttelte den Kopf; „Du kannst jetzt nicht zu ihm. Der dunkle Lord ruft ihn durch falsche Versionen. Er wird vermutlich gerade sehen, wie er Sirius in der Macht hat. D/N! Wir dürfen nicht dabei sein!"
Draco zog mich in die Gänge, hinauf in mein Zimmer.
„W-Was?" Stotterte ich außer Atem, als wir ankamen.
„Warte einfach hier. Ich erkläre dir später alles, aber vorher muss ich noch einmal zu Umbridge." Er sah mir einen kurzen Moment lang in die Augen, dann verschwand er. Ratlos blieb ich genau so sitzen, wie er mich zurückgelassen hatte.
Nach einiger Zeit, ich hatte keine Ahnung wieviel Minuten tatsächlich vergangen waren, kam er wieder. Hektisch und voller Elan sprang ich auf.
„Was ist passiert? Wie geht es Harry und-.." Durchlöcherte ich ihn mit Fragen, bevor er überhaupt richtig im Raum stand.
Er schloss die Tür und kam auf mich zu, mit langsamen Schritten.
„D/N, ich weiß es nicht. Aber ich werde dir alles erklären." Draco setzte sich neben mich auf das Bett und zog mich auf seinen Schoß „Der dunkle Lord weiß, dass er Harry's Gedanken kontrollieren kann. Er weiß nur selber nicht, wieso diese Verbindung zwischen ihnen besteht. Als Harry beim Feuerwerk zusammengebrochen ist, ließ der dunkle Lord ihn sehen, wie er Sirius Black in Gefangenschaft hält. Aber das Ganze ist nicht so, wie er es ihn sehen lässt. Es ist ganz anders, als er es ihn sehen lässt. Ein Trick. Das Einzige was er will, ist Harry nach London zu locken um die Prophezeiung zu erhalten. Wenn er diese besitzt ist er mächtiger, als er es jemals zuvor gewesen war-" Draco sah mich ernst an „Mein Vater wird ihn dort empfangen, mit einigen anderen."
„Das können wir nicht zulassen, Draco! Wir müssen Harry sagen, dass Sirius-"
„Nein!" Unterbrach er mich „D/N. Verstehst du, es muss geschehen. Sie müssen sich gegenüberstehen. Erst dann wird Harry alles klar und erst dann ist mein Vater sicherer, dass wir und gerade du, auf ihrer Seite, der dunklen Seite sind. Du wusstest, worauf du dich einlässt, Prinzessin. Es muss sein."
Er hatte recht gehabt- Ich wusste worauf ich mich eingelassen hatte. Wusste, dass so etwas geschehen würde. Ich musste meinen besten Freund ins offene Messer laufen lassen und konnte nur beten, dass ihm oder sonst jemandem, nichts passieren würde. Das alles aus meiner Liebe zu Draco Lucius Malfoy.
„Ich weiß, was ich von dir verlange. Und es tut mir so unfassbar leid, Prinzessin. Es tut mir leid."
Es fiel mir schwer, ruhig zu bleiben. Doch es gab keinen anderen Weg als diesen.
„Ich wollte es so-" entgegnete ich „Und alles, was ich jemals wollen werde bist du, Draco. Nur du."
Er sah mich an als wüsste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte, doch dann küsste er mich. Und wieder war es ein sehnsüchtiger, zaghafter Kuss gewesen. Ein Kuss, der mir seine ganz andere Seite zeigte.
„Wir sollten schlafen, auch wenn es schwer wird. Morgen früh gehst du dann direkt zu Potter."
Zustimmend nickte ich und machte mich fertig. Dabei versuchte ich meine Gedanken von Harry abzuhalten. Ich hatte keine Ahnung gehabt, wo er gewesen war oder was geschehen würde. Ich wusste nur, dass er auf einer völlig falschen Spur war. Das Einzige was ich jetzt für ihn tun konnte, war beten.
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Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab
RomansaWie weit wirst du für deine Liebe gehen..