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„Ach das? Nichts wildes."
„Hermine!" Ich warf ihr einen ernsten Blick zu der ihr verdeutlichen sollte, ehrlich zu mir zu sein und das Ganze nicht so runterzuspielen, als ob nichts geschehen wäre. Denn offensichtlich war etwas geschehen; Ihre lockigen Haare sahen zerzaust aus. Ihre Wangen waren erhitzt gewesen und ihr hübsches, blasses Gesicht zierten blutige Kratzer.
„Ich hatte nur einen kleinen Unfall, D/N."
„Einen kleinen Unfall?"
Sie nickte verlegen „Ron hat mich abgelenkt, nachdem wir das Teil versteckt hatten und wir zurückfliegen wollten. Er hat irgendwas erzählt von den Todesser, seiner Sorge darüber und so weiter. Da bin ich gegen eine Laterne geflogen."
Es fiel mir schwer, doch ich unterdrückte ein Lachen. „Tut es dolle weh? Willst du lieber zu Mrs Pomfrey damit sie sich das einmal ansieht, zur Sicherheit?"
Meine beste Freundin schüttelte den Kopf; „D/N, das sind bloß ein paar Kratzer."
„Wenn du meinst." Wir liefen die Gänge entlang „Also- Themawechsel. Wie war es denn? Ist alles soweit gut verlaufen?"
„Problemlos" rief Ron von weitem. Er und Harry kamen auf uns zu.
„Harry! Ron!" Sofort nahm ich die beiden in den Arm, glücklich darüber, dass sie unversehrt waren. Meine Angst, dass ihnen etwas passieren konnte, war groß gewesen. Vor allem nachdem, was uns auf unserer Reise zugestoßen war.
„Hast du Ginny irgendwo gesehen?" Potter sah mich fragend an, nachdem er sich wenig später wieder von mir gelöst hatte.
„Nein, aber das musst du so oder so auf später verschieben. Professorin Mcgonagall will dich in ihrem Büro sehen."
„Wieso das denn. Ist nicht alles geklärt?" Kam es stutzig von Hermine während sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte und etwas hilflos aussah.
„Sie und Aberforth haben eine Vermutung, dass Moody Harry ein Vermächtnis hinterlassen hat."
„Ein Vermächtnis?" Hakte nun auch Ron nach.
Wie zur Bestätigung nickte ich; „Es soll eine Art Prophezeiung sein, vermutlich von oder besser gesagt, aus seinem Auge. Diese soll wohl das Schicksal von Hogwarts offenbaren. Und damit unser aller Schicksal. Das bedeutet; Wir alle sind davon betroffen. Jeder einzelne von uns."
„Das ist krass!" Rief George, der nun ebenfalls neben uns stand. Seine Stimme hatte einen entsetzten und zugleich erstaunten Ton drauf gehabt, kein Wunder denn so ging es uns vermutlich allen. Jeder von uns war entsetzt über diese Information und gleichzeitig erstaunt darüber, wie raffiniert die Idee war.
„Aber irgendwie auch eklig, findet ihr nicht?" Stammelte ich „Ich meine- Die Vorstellung aus einem Auge unsere Zukunft zu sehen." Eine ekel- Gänsehaut überkam meinen Körper.
„Na dann los , Harry. Worauf wartest du denn noch!" Hermine schob ihn in Richtung Büro.
„Schon gut, schon gut. Wir sehen uns dann wohl nachher" lachte er und machte sich davon. Endlich, denn wir alle konnten uns vor Aufregung kaum noch zusammenreißen. Es ging um unsere Leben, um Hogwarts- Unser zu Hause. Es ging um alles.
„Also verlief das ganze, problemlos?" Wechselte ich zurück zum vorherigen Thema. Wir liefen nach Draußen unter den großen Baum, der zu unserem absoluten Lieblingsplatz geworden war, seit Hogwarts neu reichtet worden war. Hier fanden wir immer einen ruhigen Moment. Hier kamen wir oft her, nachdem Freunde von uns verstorben waren um in Ruhe trauern zu können. Es war unser aller Ort.
„Ja, zum Glück, wenn du mich fragst. Aber magst du uns vielleicht langsam erzählen, was da Gestern passiert ist?" Sie sah mich durchbohrend an.
„Das wird lustig.." kam es von George. Aber nein, er hatte unrecht gehabt. Das würde alles andere als lustig werden, denn dieses Ereignis nahm mich noch immer mit. Die Vorstellung, dass ich ganze drei mal knapp dem Tod entkommen war, ließ mich erschaudern und unwohl fühlen. Doch ich war ihnen eine Antwort schuldig gewesen und so setzten wir uns auf die grüne Grasfläche.
„Passt auf" fing ich an meine Geschichte zu erzählen.

„Das ist gar nicht gut.." nuschelte Ron „Überhaupt nicht gut. Sie wollen ihn wirklich wieder auferstehen lassen, soviel steht fest. Bei Merlin's Bart."
„Wir wissen doch nicht einmal, ob das wirklich möglich ist" Hermine sah in die Runde.
„Ja, das stimmt schon. Trotzdem besteht die Gefahr. Hoffen wir einfach, dass es tatsächlich niemals dazu kommen wird. Ob die Möglichkeit besteht hin oder her." George rupfte etwas Rasen aus dem Boden und schmiss mich damit ab.
„Ey!" Ich warf das Büschel zurück und lachte.
„Darf ich mich setzen?" Tammas stand hinter uns und stupste George leicht an.
„Uhm- Sicher" stammelte dieser und nahm seine Tasche weg. Es war irgendwie süß und die beiden würden wirklich ein niedliches Paar abgeben.
„Wo ist eigentlich Malfoy?" Fragte Hermine und zwinkerte mir vielsagend zu.
„Trainieren" antwortete ich ihr knapp.
Zwei Hände legten sich auf meine Schultern; „Falsch. Bei meiner Prinzessin." Draco setzte sich neben mich und zog mich auf seinen Schoß. Damit hatte ich keines Weges gerechnet, weshalb ich etwas überrascht gewesen war, doch dann kuschelte ich mich an ihn und vernahm seinen Geruch nach grünen Äpfeln und Pfefferminz. Ein Lächeln überkam meine Lippen, wie sehr ich solche Momente doch liebte. Momente seiner Nähe. Momente in denen sein Geruch in meiner Nase kitzelte. Momente in denen mir jedes mal klarer wurde, wie sehr ich ihn eigentlich liebte. Er und ich waren eines gewesen, seit mittlerweile vier Jahren. Und ich war mir sicher, bis an das Ende meines Lebens mit ihm zusammen zusein wollen.
„So so, die zwei Verlobten" grinste Ron „Wisst ihr eigentlich schon, wann die Hochzeit stattfindet?"
„So schnell wie möglich" antworte Malfoy ohne zu zögern. Ebenfalls etwas, was ich so sehr an ihm liebte; Seine offene und sehr direkte Art.
„Wollen wir vielleicht ein kleines Stück gehen, George?" Diggory stand auf und reichte ihm seine Hand um ihn anschließend hoch zu ziehen, nach dem dieser genickt und  „Gerne." Gestammelt hatte. So gingen sie gemeinsam fort und ließen uns Vier etwas irritiert zurück.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt