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Die Zeit verging wie in Zeitlupe. Das grüne Licht schoss hervor. Alle Blicken lagen auf uns gerichtet. Auf meinen Gegenüber und mich.

„Nein!" Vernahm ich Draco's Schrei.
Und das Letzte an was ich denken konnte war er und das Kind, unser Kind, in meinem Bauch. Wie wir unsere Zukunft geplant hatten und sie uns entrissen wurde. Wie wir gelebt hätten, wäre all das niemals gesehen. Doch es geschah. Und wir beide waren im Streit auseinander gegangen. Kein letzter Kuss, keine letzte Umarmung, rein gar nichts. Gerade als ich meine Augen schließen wollte, vorbereitend darauf, dass ich sterben würde, stieß mich jemand unsanft beiseite, sodass ich gegen den Pfosten der Brücke prallte. Nicht doll genug um mir wehzutun, doch doll genug um mich aus der Schusslinie zu bringen. Und dieser jemand nahm den Zauber auf sich, fiel nach hinten und blieb regungslos liegen. Mein Herz schlug wie wild, als würde es jede Sekunde aus meiner Brust springen. Es war Aberforth gewesen. Aberforth Dumbledore hatte mich gerettet gehabt. Und nicht nur mich. Er hatte unser Kind gerettet, unsere gesamte Zukunft. Er hatte sich für uns geopfert. Für uns alle.

„Nun" Professorin Mcgonagall stand an dem Pult, vorne in der Halle, und fing mit ihrer Rede an.
Mittlerweile waren es gute zwei Stunden später gewesen. Von den sieben Todessern überlebten lediglich Lucius und ein weiterer. Während der eine obliviiert wurde nahmen sie Lucius Malfoy sein gesamtes Gedächtnis. Etwas, was uns allen für richtig erschien und selbst Draco war dafür gewesen.
Mein Blick wanderte über die Bank auf der wir saßen; Ginny und Harry saßen Händchen haltend nebeneinander und wirkten überglücklich. Es war nicht zu übersehen gewesen, wie sehr sie sich liebten. Und das machte auch mich überglücklich.
Hermine und Ron tuschelten während sie dabei über beide Ohren grinsten. Weihnachten stand vor der Tür, der Tag an dem meine beste Freundin sich verloben würde mit dem Mann, in den sie seit ihren ersten Jahren in Hogwarts verliebt gewesen war.
George und Pansy waren nun offiziell ein Paar gewesen und George sah das erste mal seit langem wieder fröhlich aus. Pansy tat ihm gut, keine Frage.
Und dann gab es da noch mich und Malfoy. Wir beide saßen still schweigend nebeneinander. Nach der ganzen Sache hatte er mich in den Arm genommen und mich geküsst während er geweint hatte. Der Schock saß ziemlich tief in ihm. Doch ich war nach wie vor sauer auf ihn gewesen. Und solange er sich dafür nicht entschuldigt hatte, würde ich des weiteren so zu ihm sein- Kalt und stumpf.
„Die erste Ankündigung, die ich Ihnen mitteilen möchte-" riss die Stimme von Mcgonagall mich wieder aus meinen Gedanken „Aberforth Dumbledore ist von uns gegangen. Er opferte sein Leben für uns alle. Dafür, dass wir in Frieden Leben können, mit all dem Glück was uns nach dieser schweren Zeit zusteht. Hoffen wir, dass er glücklich ist, dort wo er nun weilt. Aberforth Dumbledore war ein Mann voller Güte und mit einem großen, reinen Herzen." Sie atmete tief ein und winkte dann jemanden zu sich heran. Sofort ging ein Raunen durch die Reihen. Alle tuschelten und machten riesige Augen als Severus Snape, in seiner ganz eigenen Gestalt, aus einer Ecke nach vorne trat „Und damit kommen wir zur letzten Ankündigung dieses ereignisreichen Abends. Begrüßen Sie mit mir; Unseren alten Professor; Severus Snape."
Alle fingen an zu klatschen und zu jubeln, wenn auch etwas irritiert darüber, wie das alles sein konnte.
„Severus Snape wird, wie gewohnt, Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten, wie er es die letzten Jahre tat. Und ich bin mir sicher, dass er Ihnen allen in Ruhe über seine Lage erzählen wird."
„Darauf freuen wir uns" flüsterte Harry uns zu.
„Wie könnten wir nicht?" Kicherte Hermine.
Ironisch verdrehte ich die Augen und stand anschließend auf. Die Professorin hatte ihre Rede beendet gehabt und das war mein Zeichen gewesen.
„Nach dem Ganzen bin ich ziemlich fertig. Ich denke, dass ich jetzt schlafen gehen werde."
„Mach das lieber" stimme Ginny mir zu und zeigte auf meinen Bauch „Auch das Baby braucht Ruhe."
„Wir sehen uns Morgen früh" lächelte Hermine.
Auch die Anderen wünschten mir eine gute Nacht, bevor ich in mein Zimmer lief und mich anfing fertig zu machen. Ich putzte mir die Zähne, kämmte meine Haare, betrachtete meinen kugelrunden Bauch im Spiegel und zog mich dann um.

Erschöpft fiel ich ins Bett, als wenig später die Tür aufging und Malfoy eintrat. Er zog sein Hemd aus, hing seine Garderobe über den Stuhl und schlüpfte in eine seiner vielen Jogginghosen. Dann legte er sich neben mich; „Schläfst du schon, Prinzessin?"
„Nein." Das war alles, was ich antwortete.
Er drehte sich auf die Seite, sein Gesicht in meine Richtung. Seine Hand wanderte auf meinen Bauch und er strich vorsichtig darüber.
„D/N.." wisperte er „Wäre dir- Wäre euch Heute etwas passiert- Ich- Ich hätte nicht gewusst, was ich hätte machen sollen, ohne euch meine ich."
„Irgendwann wärst du damit klargekommen."
„Nein" schoss es sofort aus ihm heraus „Das wäre ich nicht. Das wäre ich niemals. Ich wäre daran mehr als nur kaputt gegangen."
„Die ersten Monate oder Jahre vielleicht" nuschelte ich mit geschlossenen Augen „Aber dann hättest du weitergelebt. Dich neu verliebt. Neu geheiratet."
Seine Finger lagen nun auf meiner Wange und er drehte mein Gesicht in seine Richtung;
„Sieh mich an."
Höchst widerwillig öffnete ich meine Augen und sah direkt in seine hellgrauen, die tiefer gewesen waren, als ich sie jemals zuvor gesehen hatte.
„Sag so etwas nie wieder, D/N. Nie wieder." Er schluckte schwer und Tränen spiegelten sich in seinen Augen während sein Daumen über meine Haut strich „Du bist alles für mich. Du bist der Grund weshalb ich jeden Tag mit einem Lächeln aufstehen kann und Abends mit einem einschlafen kann. Du bist der Grund warum mein Herz schlägt und ich meine Lungen mit Luft fülle, jeden Tag. D/N. Ich lebe für dich. Ich lebe für deine Liebe. Wenn du Heute gestorben wärst- Nie wieder hätte ich jemanden an mich rangelassen. Nie wieder hätte ich jemanden so lieben können. Und niemals wieder hätte ich jemanden lieben wollen. Denn ich liebe nur dich und das werde ich immer tun. Auch, wenn ich manchmal ein Arsch bin und dich nicht so behandele wie du es eigentlich verdienst. Und das tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich dir nicht davon erzählt habe. Es tut mir leid, dass-" Bevor er weiter reden konnte presste ich meine Lippen auf seine. Es war ein Drang gewesen, nach all dem was er gesagt hatte. Er hatte mein Herz mit seinen Worten zum schmelzen gebracht, mehr oder weniger. Und ich wusste, wie sehr es ihm leid tat. Daher konnte ich keine Sekunde länger auf ihn sauer sein. Nicht den Bruchteil einer winzigen, weiteren Sekunde.
„Ich liebe dich" flüsterte er, nachdem ich meinen Kopf auf seine Brust gelegt hatte und seine Finger durch meine Haare strichen „Ich liebe dich so sehr."
„Ich liebe dich" antwortete ich ihm ebenso leise und schlief wenig später, glücklich und zufrieden, ein.

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt