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Einige Zeit war vergangen.
Dunklere Zeiten als zuvor.
Zeiten voller Qualen und Albträume.
Zeiten voller Schulgefühle und tausenden von Gedankengängen.

Wir verbrachten ein paar Wochen bei mir zu Hause. Jedoch fühlte es sich kein Stück wie zu Hause an. Wir beide wussten, unser Herz war in Hogwarts. Es war dort geblieben als wir fortgegangen waren. Lange hatte ich schon nichts mehr von Harry, Hermine oder auch Ron gehört gehabt. Eine kleine Weile lang hatte ich hin und her überlegt, ob ich vielleicht einen Brief an Hermine schreiben sollte, um auf dem neusten Stand zu sein. Doch es war zu gefährlich eine Eule los zu schicken. Momentan wurde so ziemlich alles abgefangen, was sich Hogwarts auch nur ansatzweise annäherte und die Gefahr konnten wir einfach nicht eingehen. Alle sollten und mussten denken, dass wir auf die andere, die böse Seite gewechselt waren. Nur so waren sich die Todesser und der dunkle Lord selbst nach wie vor sicher, dass wir zu Ihnen gehörten und nichts im Schilde führten, was ihnen auch nur im Ansatz schaden könnte. Sie sollten uns zu hundert Prozent vertrauen. Sie mussten uns zu hundert Prozent vertrauen.

Draco war seit Tagen nicht mehr derselbe gewesen. Er aß und trank kaum noch etwas, war sehr nachdenklich gewesen und weinte sehr viel. Doch ich konnte es ihm keineswegs übel nehmen; Die letzten Tage waren alles andere als einfach für uns gewesen. Dumbledore war tot. Ein elementar bedeutsamer Teil unseres zu Hauses, die große Halle, wurde vor unseren Augen zerstört. Oft erinnerte ich mich an diesen Moment zurück. Noch nie hatte ich diesen Blick in seinen Augen gesehen gehabt- So verletzt, als hätte man einem kleinen Kind sein Lieblingsspielzeug weggenommen. So wütend- Als stände man vor dem größten Feind. Doch auch mir hatte dieser Moment schwerer zu schaffen gemacht, als ich es gedacht hatte. Dieser Ort war einer der schönsten und wichtigsten in Hogwarts für mich gewesen. Da teilte ich viele Erinnerungen, zum Beispiel das Auswählen der Häuser, in unserem ersten Jahr. Ich erinnerte mich daran als war es erst gestern; Draco und ich schlossen an jenem Tag Wetten ab, in welche Häuser wir Beide wohl kommen würden. Wir kannten uns schon flüchtig, als wir unser erstes Jahr in Hogwarts antraten, denn unsere Familien waren recht gut befreundet gewesen. Er hatte niemals damit gerechnet gehabt, dass ich nach Slytherin kam. Doch als der Hut meinen Kopf traf und Slytherin ausgesprochen hatte, guckte er ganz schön doof aus der Wäsche. Bei ihm überraschte mich die Wahl des sprechenden Hutes jedoch nicht sonderlich. Er hatte nicht einmal seinen Kopf berührt gehabt, da sprach er schon Slytherin aus.
Doch in dieser Halle gab es noch so viel mehr Erinnerungen; Dumbledore's ständigen Reden am Anfang und Ende des Schuljahres. Die Erinnerung, wie ich das goldene Trio dort kennengelernt hatte und ein kleiner Teil von ihnen wurde. Wie Draco und ich uns dort zum ersten Mal nah kamen, durch die Berührungen unserer Hände im dritten Schuljahr. Ich erinnerte mich an die Gespräche mit Cedric, die ich in dieser Halle mit ihm gehab hatte und jedes einzelne davon war einzigartig gewesen. Wie die Teilnehmer des trimagischen Turnieres ausgewählt worden und wie Harry dabei gewesen war, wie schockiert alle darüber gewesen waren. Der Zeitpunkt in dem Voldemort wiedergekehrt war.

Und nun? Nun war ich ungewollt und halbherzig einer seiner Marionetten gewesen.

„D/N. Es ist so weit." Sprach Draco die Worte aus, die ich während der ganzen Fahrt lang versucht hatte zu vermeiden. Er nahm meine Hand in seine und wir traten gemeinsam auf das Anwesen auf dem das dunkle Haus der Malfoy's stand. Die Atmosphäre war unverändert zudem ersten mal als ich hier gewesen war und offensichtlich hatte Voldemort sich bei den Malfoys häuslich niedergelassen gehabt- Ganz toll, wirklich klasse. Wir Beide gingen vor, dicht gefolgt von Lucius und Narcissa die nur wenige Meter hinter uns liefen. Mit einem quietschen der Tür betraten wir das Haus. Und wieder einmal kam es mir gespenstisch und bedrückend zugleich vor, unschön um genau zu sein.
Wieder einmal halten unsere dumpfen Schritte in den steinernen Gängen wieder. Wieder einmal wollte ich sofort wieder umdrehen. Draco's Blick war leer und nur dem kalten Boden zugewandt. Das stellte ich fest als ihn für einen kurzen Moment lang ansah, ihm zulächelte. Ich konnte deutlich spüren, dass er hier nicht sein wollte- Ebenso wenig wie ich.

Wir standen nach wenigen Minuten vor der selben eisernen Tür, in die Lucius mich letztes Mal hinein geführt hatte. Niemand sagte etwas, es war totenstill. Sie ging auf und Wurmschwanz trat uns entgegen. Er führte uns hinein zu dem großen, hölzernen Tisch an dem bereits alle Anderen gesessen hatten. Mein Blick galt ab dem Moment an ausschließlich dem Boden und ich wandte ihn nicht ab. Nicht für den Bruchteil einer Sekunde. Ich wollte niemandem hier in die Augen sehen. Das Alles war zu viel für mich gewesen und ich wusste, dass es noch einige Zeit dauern würde bis das Alles vorbei gewesen war. Mein Freund setzte sich und ich tat es ihm gleich. Zum Glück saßen wir nebeneinander, sonst wäre das Ganze vermutlich noch schlimmer gewesen als es sowieso schon war. Es war grausam.
„Draco, D/N." Hörte ich Voldemort's eiserne Stimme „Wie schön, dass ihr beide endlich bei uns seit."
Die Tür öffnete sich wenige Sekunden später erneut und auch Severus Snape trat in den Raum. Als ich meinen Blick aus reiner Neugierde schließlich doch vom Boden abwandte, sah ich Professorin Charity Burbage vor uns über den Tisch schweben- Sie sah schrecklich aus. Als hätte man sie Tage lang und ohne Ende gequält gehabt. Nie hatte ich Unterricht bei ihr gehabt, denn sie unterrichtete Muggelkunde- Etwas wofür ich mich kaum interessiert hatte, im Gegensatz zu ihr. Als Draco sah wie verstört ich nach oben gesehen hatte, flüsterte er mir ins Ohr;
„Ich weiß es ist schrecklich, aber tue einfach so als würde es dir nichts ausmachen." - Das war definitiv leichter gesagt, als getan.
Snape blieb stehen und wandte seinen Blick nicht von der Professorin ab. Solange bis Voldemort sein Wort an ihn richtete „Severus" begrüßte er ihn „Ich hatte schon die Befürchtung gehabt, du hättest dich verirrt. Komm" er deutete auf einen Stuhl neben sich „Wir haben dir einen Platz freigehalten."
Langsam kam er schließlich auf den Tisch zu und ließ sich nieder, wie der dunkle Lord es von ihm verlangt hatte. Es hatte sich nicht unbedingt wie eine Bitte angehört gehabt und jeder wusste auch, dass es vielmehr ein Befehl gewesen war.
„Du hast sicher Neuigkeiten."
„Es wird am kommenden Samstag geschehen. Wenn die Nacht anbricht." Gab er seine neuste Erkenntnis schließlich preis.
Malfoy sah mich etwas entsetzt an und ich wusste genau was er sagen wollte- Worum ging es?
„Ich habe Anderes gehört, Herr" kam es von einem der Anderen „Einem der Auroren ist rausgerutscht, Potters Umquartierung würde nicht vor dem 30 dieses Monats stattfinden. Dem Tag bevor er 17 wird-" Snape unterbrach ihn jedoch;
„Dieser Auror will uns in die Irre leiten. Der Schutz von Harry Potter obliegt nicht länger der Aurorenzentrale! Die Ihnen am nächsten stehen glauben, wir hätten das Ministerium unter Kontrolle."
„Naja. Da liegen Sie ja wohl nicht ganz falsch" kam es nun von einem, der neben mir saß.
Alle fing an zu lachen und sahen zu einen Mann, der mir seltsam bekannt vorkam- Ich hatte ihn vor einigen Jahren auf einem Bild im Tagespropheten gesehen gehabt und wusste dadurch, dass er ein Mann von großem Ansehen des Ministeriums war. Seine Name war Pius Thicknesse gewesen.
„Was meinst du Pius?" Fragte Voldemort ihn.
Der Mann wandte seinen Blick nach vorne „Man hört vieles darüber, Herr. Ob auch die Wahrheit dabei ist, ist völlig unklar."
Was wollten sie mit Harry Potter? Ging es schon um den Kampf oder um etwas ganz anderes?
Voldemort fing an zu lachen. Es hörte sich grausam an und verlieh mir eine Gänsehaut voller Ekel.
„Da spricht der wahre Politiker. Du wirst dich als überaus nutz bringend erweisen, Pius. So wie unsere gute Mrs D/N/N" sein Blick verharrte nun auf mir. „Ganz recht, Herr. Sowohl meine Dienste als auch meine Fähigkeiten unterliegen ganz Ihnen" lautete meine schnellstmögliche Antwort.
Er lächelte mir zu dann sah er wieder zu Severus; „Wo wird Potter denn hingebracht?"
„An einen sicheren Ort. Wahrscheinlich in ein Haus, eines Mitgliedes des Ordens. Ich habe gehört es werden sämtliche Schutzmaßnahmen ergriffen die es gibt, damit er dort angelangt. So ist es praktisch unmöglich ihn anzugreifen."
„Herr. Ich möchte mich als freiwillige zur Verfügung stellen" platzte Bellatrix dazwischen „Ich will den Jungen töten!"

Draco Malfoy- Der Junge der mich mehr liebte, als er zugab Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt