Kapitel 16

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Kapitel 16 : 

Gott sei dank, war ich noch einigermaßen bei klarem Verstand. Wahrscheinlich hatte ich mir das sowieso eingebildet, dass er sich mir näherte. Aber sicherheitshalber löste ich mich schnell von ihm und meinte, dass alles okay sei. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte die letzten Schritte bis zu meiner Wohnungstür, nicht zu humpeln. Leider versagte ich dabei kläglich. 

„Das sieht nicht so toll aus .. soll ich dich zum Arzt fahren?“

„Nein quatsch. Ich leg mich jetzt schlafen, Morgen früh ist wieder alles gut.“, antwortete ich. 

Ich setzte ein Lächeln auf und kramte dann nach meinem Schlüssel. 

„Danke nochmal ..“, sagte ich schließlich. 

„Für was denn?“

„Für alles. Ich weiss nicht, wie ich das wieder gut machen kann ..“

„Ich lass mir schon was einfallen.“ 

Er grinste breit und zwinkerte mir anschließend zu. Wo ich vor ein paar Tagen bestimmt noch zickig darauf reagiert hätte, grinste ich nun ebenfalls. 

„Kleiner Scherz.“, sagte er dann wieder ernst. „Nicht der Rede wert.“ 

„Danke.“, sagte ich erneut und schloss die Tür auf. 

„Kühl deinen Fuß und leg ihn hoch.“

„Ich komm schon klar Kaan.“, lachte ich. 

„Ja .. ehm .. ich weiss. Sorry.“, meinte er verlegen und kratzte sich dabei am Kopf. 

Gott, wie süß er aussah .. 

„Dafina?“, sagte Kaan nochmal, als ich gerade die Tür schließen wollte. 

„Ja?“

„Gute Nacht, schlaf schön.“ 

Er lächelte mich an, setzte seine Mütze auf und ging. Was für eine Nacht, dachte ich mir und ließ die Tür leise ins Schloss fallen …

Der nächste Morgen war die reinste Hölle! Ich stand gerade in der Küche und schluckte eine Tablette gegen diese verdammten Schmerzen in meinen Fuß! Über Nacht ist es richtig blau geworden und war auch ziemlich geschwollen. Das sah wie ein Bänderriss aus, aber zum Arzt gehen wollte ich nicht. Es klingelte. Da ich kaum noch auftreten konnte, humpelte ich zur Tür. 

„Endlich! Danke.“, sagte ich erleichtert. 

Arjeta war gekommen. Sie reichte mir den Verband und die Voltaren Salbe, um die ich sie am Telefon gebeten hatte und folgte mir ins Wohnzimmer. Beim Anblick meines Fußes gab sie einen erschrockenen Schrei von sich gab.

„Kuku per ty! Wie hast du das denn gemacht? Das sieht mies aus, geh lieber zum Arzt.“, fragte sie. 

„Bin gestern Nacht umgeknickt, als ich aus dem Aufzug kam. Ach nein, Verband drauf und fertig.“

Gesagt, getan. Nachdem ich mich um meinen Fuß gekümmert hatte, quatschen wir eine Weile. Sie fragte mich über Mergim aus, was wieder deutlich machte, dass sie auf ihn stand. 

Lautlose SchreieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt